Die Industrielle Revolution
1 |
2 |
3 |
- Werte die Karte aus und stelle dabei fest, wo in England welche Rohstoffe vorkommen und wo welche Industrien angesiedelt waren. (Schreibe in deine Mappe!)
- Stelle einen Zusammenhang zwischen Rohstoffvorkommen, Industrieansiedlung und Städtewachstum her.
Ursachen des Städtewachstums
Während der ersten Etappen der Industrialisierung wuchsen die britischen Städte mehr dadurch, dass sie Arbeitskräfte vom Land anzogen, als durch natürliches Wachstum. Zwischen 1776 und 1811 bildeten Zuwanderer aus den ländlichen Gebieten Großbritanniens und Irlands rund 60 Prozent des Zuwachses der Bevölkerung, die in den britischen urbanen Regionen lebte. Die Migranten wurden angezogen durch die Aussicht auf höhere Löhne und dauerhaftere Beschäftigung als in den ländlichen Gebieten, aus denen sie kamen. Sie verfügten im allgemeinen über mehr Geld als ihre Kollegen auf dem Lande, und ihre Nachfrage nach Lebensmitteln, Brennstoff (insbesondere Kohle) und grundlegenden Erzeugnissen (von denen eine ländliche Familie viele selbst herstellte, als Teil der Subsistenzwirtschaft des Haushalts) stimulierte die Entwicklung von Gewerben und Industriezweigen, die für ihre Bedürfnisse produzierten, diese stützen und anregten. Zudem konnte man von den Migranten erwarten, dass sie positiver auf die neuen Produkte und Gelegenheiten, die der technologische Fortschritt eröffnete, reagieren würden - beispielsweise, indem sie ihr Konsumverhalten und ihre Arbeitspraktiken flexibler anpassten als jene, die in ihrer überkommenen Umgebung blieben.
Phyllis Deane: Die Industrielle Revolution in Großbritannien, in: Roy Porter, Mikulás Teich (Hg.), Die industrielle Revolution in England, Deutschland, Italien, S. 49, Berlin 1988
- Fasse zusammen, welcher Nutzen im Ausbau der Transportwege besteht.
- Zeige an Hand des Textes unten und der Karte den Nutzen von Kanälen.
- Was sind die Gründe für die Zuwanderung von Arbeitskräften aus ländlichen Gebieten in die Städte?
- Inwiefern fördern diese Zuwanderer die Industrialisierung?
Transportwege
Seit dem frühen 18. Jahrhundert wurden beträchtliche und aufwendige Verbesserungen des Transportwesesn im Inland - Flüsse, Kanäle und sogar Straßen - vorgenommen, um die unerschwinglich hohen Kosten des Warentransports über Land zu verringern: um die Jahrhundertwende verdoppelten 20 Meilen Landtransport die Kosten für eine Tonne Waren. Wie wichtig diese Verbesserungen für die Entwicklung der Industrieerzeugung waren, ist ungewiss: es steht jedoch außer Zweifel, dass sie vom einheimischen Markt angeregt wurden, insbesondere vom wachsenden Bedarf der Städte an Nahrungsmitteln und Brennstoffen. Überdies pochten die Hersteller von Haushaltswaren, die in ländlichen Gegenden lebten, wie die Töpfer in Staffordshire und die Hersteller von Metallwaren in der Gegend von Birmingham, auf billigere Transportmöglichkeiten. Der Unterschied in den Transportkosten war so gewaltig, dass größere Investitionen offenkundig lohnten. Durch den Bau von Kanälen wurden die Transportkosten pro Tonne zwischen Liverpool und Manchester oder Birmingham um achtzig Prozent gesenkt.
E. J. Hobsbawm: Industrie und Empire, Britische Wirtschaftsgeschichte seit 1750, Frankfurt 71977, S. 44 f.
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
[...]
Setze in die Lücken ein:
Gottlieb Daimler, industrielle Revolution, Zeitgewinn, Schiff, Händen, Transport- und Verkehrsmittel, James Watt, Mobilität, Erfindungen
Übertrage das Schaubild unten in deine Mappe!
Das eiserne Jahrhundert
Zeitgenössische Darstellung aus dem 19. Jahrhundert
Aufgaben
1. Welche Beziehung besteht zwischen der Entwicklung der Eisenbahnstrecken, der Steinkohlenförderung und der Roheisenerzeugung?
2. Wie entwickelten sich Arbeitskräftebedarf beim Eisenbahnbau und Transportleistung bei der deutschen Eisenbahn?
3. Welche Industriezweige bekamen durch die Eisenbahninvestitionen massive Aufträge?
4. Was will das Bild zum "Eisernen Jahrhundert" zum Ausdruck bringen? Welche technischen Errungenschaften werden dokumentiert?
Das Ungeheuer
In: "Punch".1865. London. Punch Library.
Aufgaben
1. Versuche, die Karikatur zu erklären. Folgende Hinweise könnten Dir helfen:
- Welches Verkehrssystem ist abgebildet?
- Wie werden Augen und Maul dargestellt?
- Welche Symbolik haben die Beine?
- Wo lauert das Ungeheuer?
- Welche Befürchtungen werden durch die Zeichnung dargestellt?
Die großindustrielle Produktion
1 Das Benzin
"Die Entdeckung riesiger Petroleumfelder in Pennsylvanien (USA) und danach an anderen Stellen zusammen mit einem ausgedehnten Petroleumhandel begann erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Rohrleitungen zu Raffinerien und Hafenplätzen, immer neue Destillationsverfahren sorgten schon um die Wende zum zwanzigsten Jahrhundert dafür, daß das einst so seltene Benzin immer reicher, ja zuletzt in Strömen floß. Das Wort Benzin selbst stammt aus dem Arabischen. Es hat mit Carl Benz etymologisch nichts zu tun. Aber Benz und Daimler haben mit ihren Erfindungen die Macht der Ölindustrie auf der ganzen Welt, die Gummiindustrie und vor allem die weltüberspannende Automobilindustrie initiiert."
In: Werner Walz: Daimler-Benz. Wo das Auto anfing. Konstanz 1986. S. 38. (c) Stadler Verlagsgesellschaft mbH.
2 Die Zulieferer-Industrie
"Der Automobilbau schuf neue Industrien, die sich ebenso rasch zu großer Blüte aufschwangen: den Karosseriebau, die Zündapparate und Autoelektroindustrie u.a. Untrennbar verbunden mit dieser Entwicklung in Württemberg steht der Name Robert Bosch. Am 15. November 1886 eröffnete er im Hinterhaus Rotebühlstraße 75 B in Stuttgart seine Werkstätte für Feinmechanik und Elektronik. Am 1. April 1901 bezog Robert Bosch mit 45 Mitarbeitern das erste Fabrikgebäude Hoppenlaustraße 11. Im Jahre 1908 beschäftigte die Zündapparatefabrik, die sich mit der Erfindung der Lichtbogenzündung ein Weltmonopol sicherte, 1300 Arbeiter. Schon ein Jahr später stieg die Zahl auf 2000."
In: Uwe Jens Wandel: 150 Jahre Gottlieb Daimler. Ausstellungskatalog. Schorndorf 1984. S. 130. (c) Bürgermeisteramt Schorndorf.
3 Die Umstellung auf Serienproduktion
"Das neue Werk in Untertürkheim ... war nicht nur modern ausgestattet (es gab von Anfang an 600 elektrisch angetriebene Werkzeugmaschinen), sondern bot auch akzeptable Arbeitsbedingungen ... Die Autofertigung von Daimler nahm immer mehr großindustrielle Dimensionen an - zumindest nach den Maßstäben der Vorkriegszeit. 'Der Verkauf unserer Erzeugnisse hat in den letzten Jahren insofern eine Wandlung erfahren', heißt es im Geschäftsbericht 1911, 'als Aufträge mit langfristigen Lieferzeiten immer seltener werden: Besonders in Luxusautomobilen wünscht der Käufer nach Augenschein prompt zu kaufen, oder möglichst nicht länger zu warten, als die Anfertigung einer Karosserie nach seinen Spezial-Angaben erfordert. Dies bedingt Vorrat-Fabrikation von Serien aller marktgängigen Typen und ist in Rücksicht auf herauskommende Neuerungen der ständig fortschreitenden Technik nicht ohne Risiko'. Erst recht galt das für die kleineren Modelle 8/18, 8/20 und 8/22, die Daimler 1911 zur Abrundung des Programms herausbrachte...
Die Umstellung von der Einzel- auf eine Art Serienanfertigung wirkte sich natürlich auch auf die Arbeitsverhältnisse aus. Der Anteil der Akkordarbeit stieg weiter, auch die Arbeitsteilung innerhalb der Werke nahm zu und damit die Spezialisierung der Beschäftigten. Handarbeit dominierte aber immer noch weitaus, die Produktivität blieb bescheiden. Rechnerisch stellten im Jahre 1911 je zwei Beschäftigte in Untertürkheim ein Auto im Jahr her."
In: Max Kruk und Georg Lingnau: 100 Jahre Daimler-Benz. Das Unternehmen. Mainz 1986. S. 53 u. S. 62 f. (c) Hase & Koehler Verlag, Mainz.
Aufgaben
1. Welche Entdeckungen förderten die rasante Ausbreitung des Autos?
2. Durch die Erfindung von Benz und Daimler erhielten verschiedene Industrien starke Wachstumsimpulse. Welche?
3. Nenne drei neue Industriebereiche, die der Automobilbau schuf.
4. Welche Auswirkungen hatte die großindustrielle Produktion auf die Fertigung und die Arbeiter?
Loblied auf den Benz-Motorwagen 1898. In: Carl Graf von Klinckowstroem: Knauers Geschichte der Technik. München und Zürich 1959 S. 333 . (c) Der Spiegel 37/1989.
Aufgaben
1. Gebt - ohne lange zu überlegen - Euren ersten Eindruck von dem Titelbild wieder.
2. Notiere stichwortartig Deine Eindrücke.
3. Gibt es eine Verbindung zwischen Überschrift und Zeichnung?
4. Welche Folgen des Autoverkehrs will der Grafiker darstellen?
5. Was wollte der Verfasser des Lobliedes auf den Benz-Motorwagen ausdrücken?
6. In welcher Beziehung steht das Gedicht zu unserem heutigen Verkehrssystem?
Jeder braucht Mobilität
Otto Flimm: "Wir brauchen das Auto ebenso
wie Bus und Bahn, wie Flugzeug und Rad"
Ein Problem ist allerdings gegenwärtig noch nicht in den Griff zu kriegen: CO2, das Kohlendioxid. Dies gilt allerdings nicht für das Auto allein, sondern für alle Quellen, in denen fossile Brennstoffe, beispielsweise Öl und Kohle, in Energie oder Wärme umgewandelt werden, also auch für Kraftwerke, Industrieanlagen und Heizungen von Wohnhäusern. Beim Auto geht es darum, hier einen Fortschritt auf zweierlei Weise zu erreichen: durch Verminderung des Kraftstoffverbrauchs und durch den Einsatz von Elektro-Energie, soweit diese nicht aus Quellen stammt, die ihrerseits wieder die Umwelt belasten. Die intensive Weiterentwicklung der Solartechnik ist deshalb ein Weg, die CO2-Belastung zu verringern.
Die andere Möglichkeit besteht darin, überhaupt weniger Energie zu verbrauchen als bisher, teils durch sparsamere Motoren, teils durch sparsameren Gebrauch der Fahrzeuge.
Die Aufgabe, im Jahr 2000 den Durchschnittsverbrauch der Autos auf fünf Liter pro 100 Kilometer Fahrtstrecke zu senken, muß deshalb von der Auto-Industrie unbedingt verwirklicht werden.
Schließlich sollte sich nicht erst in der Zukunft, sondern schon heute jeder Bürger ständig überlegen, auf welchen Strecken und zu welchem Zweck er tatsächlich das Auto benötigt und welche Aufgaben er auch auf andere Weise und mit anderen Mitteln erfüllen kann. Wollen wir auch in Zukunft die Mobilität insgesamt behalten, so werden wir nicht vermeiden können, unsere Verhaltensweisen beim Benutzen der verschiedenen Mittel der Mobilität zu verändern.
In: ADAC motorwelt. 2/92. S. 7 f.
Alarmierender CO2-Anstieg
Experten für Tempolimit und teureres Benzin
Bonn/Berlin (dpa) - Die Belastung der Umwelt mit dem "Klimakiller" Kohlendioxid wird in den kommenden Jahren weitaus schlimmer als befürchtet. Bisher war für Westdeutschland für die Zeit von 1987 bis zum Jahr 2007 eine Zunahme um etwa 16 Prozent vorausgesagt worden, für Ostdeutschland allerdings noch erheblich mehr. Nach der Prognose des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung (IFEU) wird der unter anderem durch den Straßen- und Luftverkehr verursachte CO2-Ausstoß in diesem Zeitraum aber um 50 Prozent steigen, falls die Politik nicht mit drastischen Mitteln gegensteuert.
Der Sprecher des Umweltbundesamtes, Hanns Jürgen Nantke, bestätigte die Ergebnisse der für das Bundesamt angefertigten Untersuchung. Nantke sagte, damit könnten die Ziele der Bundesregierung, den CO2-Ausstoß zur Abwehr des Treibhauseffektes um 25 bis 30 Prozent bis zum Jahr 2005 zu verringern, nicht erreicht werden. Nantke schlug ein Bündel von "ordnungspolitischen Zwangsmaßnahmen" vor, darunter eine Erhöhung des Benzinpreises auf bis zu fünf Mark, die Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen und die Umwandlung der Kilometerpauschale in eine generelle Entfernungspauschale.
Ausgangspunkt für die Prognose ist das weitere Anwachsen der Verkehrslawine, wobei für die neuen Bundesländer eine Angleichung der Verhältnisse an das westdeutsche Niveau vorausgesagt wird. Für den Westen wird bis 2005 eine Verringerung der CO2-Emissionen im Verkehrsbereich um acht Prozent gegenüber 1988 angenommen, im Osten wird dagegen mit einer Verdoppelung des CO2-Ausstoßes im selben Zeitraum gerechnet.
In: Süddeutsche Zeitung. 19. 8. 1992.
Aufgaben
1. Vergleiche die Aussagen des ADAC-Präsidenten Otto Flimm zum Kohlendioxid (CO2) mit der CO2-Prognose des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung.
2. Welche Maßnahmen zur Verringerung des Treibhausgases werden vorgeschlagen? Stelle in einer Tabelle die Maßnahmen gegenüber.
3. Wie beurteilst Du den Erfolg der Vorschläge?