Figuren: Bismarck links
Papst PiusIX rechts spielen Schach mit Figuren, die wie geistliche,
Politiker, Journalisten oder §-zeichen aussehen; einige Figuren sind
bereits geschlagen! eine Figur hält eine Fahne mit dem Text
Maulkorb-Gesetz |
Es wird auf die Geschehnisse um den
Kulturkampf angespielt; Bismarck versucht den politischen Katholizis-mus
zu disziplinieren, dieser Kämpft um seine Freiheit; Der Kampf wird
ausgetragen durch Gesetzte u.a. das Maulkorbgesetz, das der Kirche bei
Auflehnung Einnahmen entzog; für Bismarck fochten die Abgeordneten der
liberalen Parteien und liberalen Zeitungen und die Gesetze (s.
Schachfiguren B.); für die r.k. Kirche fochten Geistlichein,
Zentrumspolitiker und viele Gläubige; auf beiden Seiten gibt es Opfer;
Die Streitenden tragen den Kampf wie ein Schachspiel sehr distanziert
aus (=unbeteiligt?); |
Das große emotionale Engagement des
Kulturkampfes kommt nicht zum Tragen! Eigentlich scheinen die beiden
Hauptpersonen Unbeteiligt zu sein, obwohl dieser Kampf die
politische Bühne in Deutschland fesselt! Die kleinen Figuren werden
geopfert und die "Große Politik" spielt mit ihnen Schach! Die
Figuren, die in Deutschland den Kulturkampf austragen merken gar, dass
sie gesteuert sind! Wenn sich der Papst und der Reichskanzler einigen,
ist die Meinung der Personen nicht mehr wichtig! Darauf zielt die
Aussage des Zeichners ab: Die Politik kämpft mit Kleine als opferbare
Figuren!
Des Zeichners Position ist weder pro Kirch noch pro Bismarck: er
kritisiert das Spiel der beiden Mächte! Er vertritt damit die Position
der "armen" Spieler auf dem Schachbrett! Vielleicht tritt er für
Volkssouveränität ein? Auf jeden Fall lehnt er die Kabinettspolitik
mit faulen Kompromissen, die zum Konkordat zwischen Bismarck und dem
Vatikan geführt haben ab! |