Material für den Geschichtsunterricht

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Die Entstehung der Kolonialreiche in Amerika

  Nach der Entdeckung Amerikas beginnt die Phase der Eroberung und Ausbeutung der entdeckten Gebiete durch die Europäer.  
1519-21 führt der spanische Conquistador Fernando Cortez mit 600 Soldaten und einigen Kanonen einen Eroberungszug in das Aztekenreich (Mexiko), besetzt die Hauptstadt Tenochtitlan (Mexiko-City) und zerstört das Aztekenreich.  
1528 Vertrag des spanischen und deutschen Königs Karls V. mit dem Augsburger Handelshaus der Welser. Es übernimmt die Finanzierung der Eroberung Venezuelas und wird an der Ausbeute beteiligt, 1546 jedoch aufgegeben.  
1531-34 Francesco Pizarro erobert das Inkareich, ermordet den letzten Inkaherrscher, gründet Lima (1535), 1541 wird er von politischen Gegnern ermordet.  
1535-42 werden die spanischen Vizekönigreiche Neu-Spanien (Mexiko) und Peru direkt der Krone Spaniens unterstellt. Das spanische Wirtschafts- und Gesellschaftssystem wird auf die Kolonien übertragen. Der König teilt spanischen Adligen Grundbesitz mit den dazugehörigen Indianern zu (Encomienda-System). Diese leisten Arbeit und Naturalabgaben, sollen aber von den Grundherrn christlich behandelt werden. In den meisten Fällen kommt es jedoch zu brutaler Ausbeutung. Die harte Arbeitsleistung und fehlende Immunität gegen die von Europa eingeschleppten Krankheiten führen zur Dezimierung der indianischen Bevölkerung. Der Dominikanerbischof Las Casas (1474-1566) kämpft
gegen diese Zustände und erreicht 1542 ein Gesetz, das Indianer zu freien Kronvasallen erklärt, aber nur geringe Besserung bringt. Zur Entlastung der Indianer kommt es seit
 
1510 zur Einfuhr von Negersklaven, besonders in die heißfeuchten Gebiete Mittel- und Südamerikas. Afrika liefert bis ins 19. Jahrhundert etwa 11 Mio. Sklaven, die gleiche Zahl dürfte auf den Transporten umgekommen sein und eine doppelte Anzahl wird bei den Sklavenjagden getötet, so dass ca. 45 Millionen Schwarzafrikaner alleine durch die Sklaverei in Amerika der Entwicklung in Afrika verloren gingen.  Geschichte der Sklaverei =>

Die Auswirkungen der Entdeckungen und Eroberungen sind gewaltig. Das Handelsschwergewicht verschiebt sich von den europäischen Binnenmeeren an den Atlantik. Die Häfen Lissabon, Sevilla, Amsterdam und London lösen die italienischen Handelstädte und die Hansestädte ab. Die Wirtschaft findet eine enorme Steigerung durch das Einströmen neuer Produkte (Mais, Tabak, Kartoffel) und der Gold- und Silberschätze aus Amerika. Die europäischen Randstaaten Portugal und Spanien gewinnen politische Bedeutung und werden zu Weltmächten. Die Europäisierung der Erde setzt ein; Völkerverschiebungen und Bevölkerungsmischung findet in großem Ausmaß statt. Der Gesichtskreis der Europäer erweitert sich, viele alte Kulturen werden zerstört. Das Christentum wird Weltreligion.   =>

 
     
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