Der Wiederaufstieg Österreichs zur
Großmacht
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1658-1705 |
Kaiser Leopold I. wird Nachfolger Ferdinands
III. (1637-57). Seine Hauptaufgabe ist die Abwehr der erneut unter
Mohammed IV. (1648-87) vordringenden Türken, die im
Bund mit Ludwig XIV. dessen Reunionspolitik erleichtern
sollen. |
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1683
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Zweite Belagerung Wiens durch die Türken unter
Großwesir Kara Mustafa. Ein deutsch-polnisches Entsatzheer von
65000 Mann unter dem Polenköniglohann Sobieski (1674-96) kommt den Verteidigern unter Rüdiger von
Starhemberg zu Hilfe und besiegt die Türken am Kahlenberg.
Dieser Sieg bringt die endgültige Befreiung Europas von
der Türkengefahr und leitet den Gegenangriff ein. |
Wien 1683
Quelle: hist. Museum Wien |
1684
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Unter der Schirmherrschaft des Papstes schließen sich
Österreich, Polen, Venedig und Russland in der »Heiligen
Liga« zum Krieg gegen die Türken zusammen. In diesen Türkenkriegen zeichnen
sich unter den beteiligten deutschen Fürsten besonders aus: der »Blaue Kurfürst«, Max
Emanuel von Bayern (1679-1726) und Markgraf Ludwig
von Baden, genannt der »Türkenlouis«. |
1686
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Befreiung Ungarns. Die ungarischen Stände übertragen
dem Haus Habsburg erneut die Stephanskrone. |
1687-91
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Besetzung Siebenbürgens und kurzfristige Eroberung
Belgrads, unterstützt von Aufständen der christlichen Balkanvölker. |
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1697
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Prinz Eugen von Savoyen (1663-1736) übernimmt den
Oberbefehl über das kaiserliche Heer, nachdem ihn Ludwig XIV. wegen seiner kleinen Gestalt als Offizier
abgewiesen hat. Er besiegt die Türken bei Zenta (Theiß) entscheidend. |
Prinz Eugen |
1699
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Friede von Karlowitz: Österreich erhält
Ungarn, Siebenbürgen, Slowenien und Kroatien. Es wird erneut europäische Großmacht. |
1705-11
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Josef I. Unter ihm wird Wien zum politischen,
wirtschaftlichen und kulturellen Mittelpunkt des neuen österreichischen Vielvölkerstaats. Es erfolgt der Ausbau des
Absolutismus, die Errichtung eines Zentralstaats mit einheitlicher
Amtssprache und die Besiedlung der in der Türkenzeit
entvölkerten Gebiete im Banat und in Siebenbürgen mit
deutschen Auswanderern (Banater Schwaben, Siebenbürger Sachsen). |
1711-40
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Kaiser Karl VI. Seine Politik wird
bestimmt durch Auseinandersetzungen mit den europäischen Fürsten um die Anerkennung der Pragmatischen Sanktion (1714), in der die
Unteilbarkeit der österreichischen Monarchie und die
weibliche Thronfolge zugunsten seiner Tochter Maria Theresia festgelegt wird. |
Maria Theresia 1750 |
1714
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Im Frieden von Rastatt, der den Spanischen Erbfolgekrieg
beendet (S.•), erhält Österreich aus dem spanischen Erbe
die Spanischen Niederlande und das Königreich Neapel
(bis 1735). |
1715-18
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Zweiter Türkenkrieg. Er bringt die Eroberung Belgrads
durch Prinz Eugen (1717). |
1718
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Friede von Passarowitz: Österreich behauptet das Banat,
Nordserbien und die Kleine Walachei. |
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1736
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Der Tod Prinz Eugens, der auch als
Staatsmann die Außenpolitik Österreichs mit bestimmte, beendet eine glanzvolle
Epoche der österreichischen Geschichte. Wien (138000
Einwohner) gilt neben Paris als europäischer Mittelpunkt
(Bau des Schlosses Schönbrunn und des Belvedere). |
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1737-39
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Ein dritter Krieg gegen die Türken endet |
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1739
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mit dem Frieden von Belgrad, in dem
Österreich auf Nordserbien und die Kleine Walachei zugunsten der Türken |
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