Spanien und Portugal unter Philipp II. (S.• -)
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1556-98 |
Philipp Il. führt in seinen Erbländern eine rücksichtslose
Ausrottungspolitik gegen alle »Ketzer« und strebt nach unumschränkter
Alleinherrschaft. Symbol seines Machtdenkens ist der Escorial, Residenz, Kloster und Grabstätte
zugleich.
In seiner Außenpolitik sucht er die Vorherrschaft Spaniens
in Westeuropa und die katholische Einheit im Kampf gegen England, Frankreich
und die Niederlande wiederherzustellen. |
Phillip II |
1580 |
vereinigt er Portugal und
seine Kolonien nach dem Aussterben des portugiesischen Königshauses als Erbe mit
Spanien. Philipp steht auf dem Höhepunkt seiner Macht
,P(»In meinem Reich geht die Sonne nicht unter«). |
1571 |
Seesieg seines Halbbruders Juan d'Austria bei Lepanto
(Golf von Korinth) gegen die Türken beseitigt die türkiIsche Seeherrschaft im Mittelmeer. |
Schlacht von Lepanto |
1588 |
Mit der Niederlage der Armada beginnt der Niedergang
Spaniens als See- und Kolonialmacht. Die Niederlande und
England treten die Erbschaft an. Unter dem Nachfolger |
1598-1621 |
Philipp III. verfällt die spanische Macht zusehends. |
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1640 |
Verlust Portugals, die Herzöge von Braganza übernehmen
die Herrschaft (1640-1911) als Könige in Portugal.
(-+ S. Z) |
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1659 |
Endgültiger Zusammenbruch der Großmachtstellung
Spaniens im Pyrenäenfrieden mit Frankreich, der den 1635
begonnenen Krieg beendet. Frankreich erlangt die Pyrenäengrenze.
Die Zeit der Großmachtstellung Spaniens und Portugals ist verbunden mit
einer kulturellen Blütezeit. Als Dichter zählen Cervantes (1547-1616) mit seinem Roman »Don
Quichote« sowie die Dramen Calderons (1600-81) und Lope de
Vegas (1562-1635) zur Weltliteratur. In der Malerei sind El
Greco (1541-1613), Velasquez (1599-1660) und Murillo (1617-82) weltberühmt.
Trotz seiner Weltmachtstellung erlebt Spanien einen wirtschaftlichen Niedergang. Die aus
Amerika kommenden Edelmetalle führen zur Inflation und
werden nicht zur Belebung der Wirtschaft im Land, sondern
zu größerem Konsum durch Importe aus Europa verwendet.
Hinzu kommen die ungeheuren Ausgaben für die Kriege, so
daß Spanien unter Philipp II. mehrere Staatsbankrotte erleidet. |
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