Material für den Geschichtsunterricht

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Der aufgeklärte Absolutismus

 

Nach der Auffassung der »aufgeklärten Monarchen« ist der Staat keine von Gott gewollte, sondern eine vom Menschen geschaffene Ordnung, in der der Fürst als oberstes Organ für Recht, Schutz, Ordnung und Wohl der Untertanen zu sorgen hat. Grundsätze dieser Ordnung sollen Freiheit des Geistes und der Religion, Gleichberechtigung vor dem Gesetz und Fürsorge des Staates für das Volk sein. Der aufgeklärte Absolutismus wird seit der Mitte des 18. Jahrhunderts von Friedrich II. in Preußen, Kaiser Josef II. in Österreich und Zarin Katharina II. in Russland vertreten.

Preußen und Österreich in der Zeit des aufgeklärten Absolutismus (S.• f-)

Friedrich II. von Preußen bezeichnet sich als der »erste Diener seines Staates«. Er ist wohl der bedeutendste und geistvollste Fürst des aufgeklärten Absolutismus, der in enger Verbindung mit Voltaire steht, der oft an seinem Hof in Sanssouci weilt. Als aufgeklärter Fürst verbietet er die Folter, gewährt seinen Untertanen Religionsfreiheit und begrenzte Pressefreiheit. Er setzt die Gleichheit vor dem Gesetz durch und schaff? einen unbestechlichen Richterstand. Durch agrarpolitische Maßnahmen (Urbarmachung von Ödland, kostenloses Saatgut für Kolonisten, Steuernachlässe für Bauern, Förderung des Kartoffelanbaus und des Fruchtwechsels) erreicht er eine Besserung der Landwirtschaft, durch Einführung des Tabak- und Kaffeemonopols des Staates eine Steigerung der staatlichen Einnahmen. Die Vorrechte des Adels werden jedoch nicht angetastet, er bleibt Polizei- und Gerichtsinstanz der erbuntertänigen Bauern. Nur auf den Staatsgütern werden die Frondienste eingeschränkt.

1765-90

Weiter als Friedrich geht Joseph II. von Österreich. Seit dem Tod seiner Mutter Maria Theresia (1780) kann er seine aufklärerischen Ideen verwirklichen: Todesstrafe und Folter werden abgeschafft, die Leibeigenschaft 1781 aufgehoben. Im Toleranzedikt verkündet er die Glaubensfreiheit. Er greift in die inneren Angelegenheiten der katholischen Kirche ein, hebt Orden auf, die sich nur dem Gebet widmen, errichtet Schulen, Kranken- und Waisenhäuser, verbietet Prozessionen und Wallfahrten. Seine Reformen stoßen auf Widerstand, so dass er sie am Ende seines Lebens bis auf Toleranzedikt und Bauernbefreiung zurücknehmen muss.

 

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