Material für den Geschichtsunterricht

fruehgeschichichte Hochkulturen Antike Mittelalter Entdeckungen 1517-1648 1648-1789 1789-1849 1815-1890 Imperialismus 1. Weltkrieg 1918-1939 2. Weltkrieg Kalter Krieg nach 1990
Unterrichtsmaterial Impressum Unterrichtseinheiten Sitemap LSG

 

1815-1848 Die Zeit der Restauration

 
  Die Neuordnung Europas und Deutschlands  
1814-15 Okt. Juni Wiener Kongress. Die führenden Staatsmänner Europas u. a. aus Russland Zar Alexander I., aus Preußen Fürst Hardenberg, aus England der Außenminister Castlereagh, aus Frankreich Außenminister Talleyrand, treffen sich unter dem Vorsitz des österreichischen Staatskanzlers (seit 1821) Klemens Fürst von Metternich (1773-1859) zur Neuordnung Europas nach dem Sturz Napoleons in Wien. Ziel Metternichs und der Fürsten ist die Wiederherstellung (Restauration) der politischen Verhältnisse vor 1789. Deshalb treten sie ein für die Wiedererrichtung der Monarchien unter ihren alten, rechtmäßigen (legitimen) Herrschern und für das Gleichgewicht der Großmächte in Europa. Sie lehnen die Entstehung von Nationalstaaten. die liberalen Forderungen nach einer Verfassung und nach Grundrechten sowie die demokratischen Forderungen nach Volkssouveränität ab.
England erhält Hannover zurück, das zum Königreich erhoben wird, und sichert sich Malta. Ceylon und das Kapland. Russlands Zar wird zugleich König von Polen. Österreich verzichtet auf die südlichen Niederlande, die mit den nördlichen zum Königreich der Vereinigten Niederlande zusammengeschlossen werden, und erhält dafür die Lombardei und Venetien zurück. Damit besitzt es ein geschlossenes Staatsgebiet und wird zur Donaumonarchie. Preußens Stellung am Rhein gegen Frankreich wird durch Gebietszuwachs gestärkt (Rheinprovinz). Italien bleibt in eine Reihe von Fürstentümer gespalten, unter denen Piemont-Sardinien bald eine führende Rolle übernimmt. Schweden wird mit Norwegen, das seit 1369 dänisch war, verbunden. Frankreich wahrt seinen Besitz.
 
1815 Gründung des Deutschen Bundes. Die 39 deutschen Staaten werden, um den Forderungen der Patrioten (vom Stein, Görres, Arndt) entgegenzukommen, zum Deutschen Bund zusammengeschlossen, einem Staatenbund, dem nur die deutschen Gebiete Österreichs und Preußens, aber auch der König von England für Hannover, der dänische König für Schleswig-Holstein sowie der niederländische für Luxemburg angehören. Oberstes Organ ist der Bundestag in Frankfurt, ein Gesandtenkongress der Länderregierungen unter Vorsitz Österreichs. Alle Beschlüsse müssen einstimmig gefasst werden. Den einzelnen Staaten wird das Recht auf landständische Verfassungen zugesichert. Solche werden erlassen in Nassau 1814, in Weimar 1816, in Bayern, Baden 1818, in Württemberg 1819 und in Hessen-Darmstadt 1820. Alle Bestimmungen werden in die Kongressakte aufgenommen, die daneben zum ersten Mal rechtliche Bestimmungen über die Abschaffung des Sklavenhandels, über internationale Schifffahrt und den diplomatischen Verkehr enthält.  
1815 Gründung der Heiligen Allianz. Unter Führung der Monarchen von Österreich, Russland und Preußen schließen die europäischen Fürsten (ohne England, dem Papst und der Türkei) einen Bund, der den Frieden und die bestehende Ordnung bewahren soll und gegen alle revolutionären Bestrebungen gemeinsam handeln will. Gegen den Versuch der restaurativen (reaktionären) Politiker, die alten politischen Verhältnisse wiederherzustellen, wendet sich die liberalen, demokratischen und nationalen Bewegungen, welche die Idee der französischen Revolution verwirklichen wollen. So kommt es von 1815 bis 1848, in der Zeit des Vormärz, zu heftigen politischen Auseinandersetzungen.  
     
Impressum Startseite Sitemap nach oben Copyright  Neubig-Scherf