39-1945 |
Die Zeit des 2. Weltkriegs |
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1939 |
Der Krieg in Europa
1.-18. 9. Polenfeldzug. Er führt zur raschen Zerschlagung
der polnischen Armee durch die Überlegenheit der deutschen Panzer-
und Luftwaffenverbände, ohne dass die Westmächte eingreifen.
17.9. Die Rote Armee besetzt das der UdSSR im Hitler-Stalin-Pakt
zugesprochene Ostpolen.
28.9. Kapitulation Polens. Angliederung Danzigs, Westpreußens
und des Warthegaus an das Deutsche Reich, der Reststaat wird zum Generalgouvernement
erklärt.
Nov. Sowjetischer Angriff auf Finnland, nachdem dieses
die Forderung auf Errichtung sowjetischer Stützpunkte abgelehnt hat.
Er führt zum Ausschluss der UdSSR aus dem Völkerbund. |
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1940 |
März.
Die UdSSR beendet den Winterkrieg gegen Finnland, um einen Zusammenstoß
mit den Westmächten, die Finnland unterstützen, zu verhindern.
Friede von Moskau: Finnland tritt Randgebiete in Karelien an die UdSSR ab,
behauptet aber seine Unabhängigkeit. Apr.-Juni. Besetzung Dänemarks
und Norwegens durch deutsche Truppen. Die drohende Sperrung des norwegischen
Hafens Narvik durch England und die Verminung der Küstengewässer
veranlassen Hitler zur Landung in
Norwegen, um sich die schwedischen Eisenerzzufuhren freizuhalten und Flotten-
und Luftstützpunkte gegen England zu errichten. Die gelandeten englischen
Truppen werden gezwungen, Narvik und Norwegen zu räumen. Kapitulation
Norwegens.
10.5. - 22.6. Westfeldzug. Der deutsche Angriff über
Luxemburg und Belgien führt zum Durchbruch zur Kanalküste. Das
britische Expeditionsheer und Teile der französischen Armee (ca. 350000
Mann) entziehen sich der Vernichtung bei Dünkirchen durch Übersetzen
nach England. Kampflose Besetzung von Paris.
10.5. Winston Churchill (1874-1965), Gegner der Appaesement-Politik,
wird britischer Premierminister.
10.6. Eintritt Italiens in den Krieg an deutscher Seite.
22.6. Die neu gebildete französische Regierung unter
Marschall Petain (1856-1951) schließt den Waffenstillstand von Compiegne:
Teilung Frankreichs in ein besetztes und ein unbesetztes Gebiet (Vichy-Frankreich),
Elsaß-Lothringen fällt an Deutschland. Hitler lässt
sich als »größter Feldherr aller Zeiten« (GröFaZ)
feiern.
General Charles de Gaulle (1890-1970) verkündet in London die Fortsetzung
des Kampfes.
Juni. Die UdSSR besetzt die baltischen Staaten und im Juli
nach Ultimatum das rumänische Bessarabien und die Bukowina.
Juli. Beginn der »Luftschlacht um EnglandN. Hitler
befiehlt zur Vorbereitung der Invasion (»Unternehmen Seelöwe«)
die Bombardierung englischer Städte (Birmingham, Coventry, London).
Sep. Hitler gibt die Invasionspläne auf, da die Lufthoheit
über England nicht gewonnen werden kann. Abschluss des Dreimächtepakts
zwischen Deutschland, Japan und Italien mit dem Ziel der Neuordnung Europas
und Ostasiens bei gegenseitiger Hilfeleistung (S.•). Italienische
Truppen dringen von Libyen nach Ägypten vor und greifen von Albanien
aus Griechenland an, das von England unterstützt wird.
Nov. Der Besuch des sowjetischen Außenministers Molotow
in Berlin führt übcr Forderungen der UdSSR nach Einbeziehung Bulgariens
und der Türkei in die sowjetische Interessensphäre zur Verstimmung
und zur Erwägung eines vorzeitigen Angriffs auf die UdSSR. Hitler greift
seine
Lebensraumpolitik im Osten wieder auf und glaubt damit auch England den
letzten möglichen Bundesgenossen in Europa nehmen zu können. Erster
Schritt zur Erringung der deutschen Weltmachtstellung. Trotzdem Abschluss
eines Wirtschaftsvertrags mit der UdSSR (10.1.1941) und Anerkennung der
neuen Verhältnisse auf dem Balkan durch die UdSSR (Mai 1941). |
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1941 |
Feb. Die militärischen Rückschläge Italiens
in Libyen gegen England führen zum Einsatz eines deutschen Expeditionskorps
unter General Rommel.
Apr.-Juni. Deutschland stärkt seinen Einfluss
auf dem Balkan. Ungarn, Rumänien, Jugoslawien und Bulgarien treten
dem Dreimächtepakt bei. Deutsche Truppen werden in Ungarn, Rumänien
und Bulgarien stationiert.
März. Der US-Präsident Roosevelt verkündet
das Leih- und Pachtgesetz, das die Lieferung von Kriegsmaterial an die
Gegner Deutschlands ohne Bezahlung ermöglicht.
Ein Staatsstreich in Jugoslawien führt zur Annäherung der neuen
Regierung an die UdSSR. Dies, die Landung britischer Truppen in Griechenland
und die Bedrohung der rumänischen Erdölfelder durch die britische
Luftwaffe veranlassen Hitler am
6.4. zum Balkanfeldzug. Er endet mit der Kapitulation
Jugoslawiens am
17.4., der Kapitulation Griechenlands am 27.4. und der Luftlandung
auf Kreta im Mai. Damit ist England vom Kontinent verdrängt, die
Südflanke für den geplanten Angriff auf die UdSSR gesichert,
der Angriff aber verzögert. Bildung eines eigenen Staates Kroatien;
Serbien wird unter deutsche, Griechenland unter italienische Militärverwaltung
gestellt.
Mai. Besetzung des italienischen Somalilands und Abessiniens durch britische
Truppen. Rückkehr Kaiser Haile Selassies I. Niederschlagung eines
Aufstands gegen England im Irak, Besetzung Syriens und des Libanon durch
britische Truppen.
22.6. Deutscher Angriff auf die UdSSR ohne Kriegserklärung.
Rumänien, Italien, Ungarn, die Slowakei und Finnland treten an der
deutschen Seite in den Krieg ein. Stalin verkündet den »Großen
Vaterländischen Krieg« und gewinnt trotz Terrorherrschaft die
Sowjetbürger. Der Neutralitätspakt mit Japan (S.•) schützt
die UdSSR vor dem Zweifrontenkrieg.
Juni-Okt. Die deutschen Truppen stoßen in
Russland
vor, besetzen die Ukraine und Nordrussland bis vor die Tore Moskaus
und Leningrads. Dort kommt der deutsche Angriff wegen des vorzeitigen
Wintereinbruchs und fehlender Winterausrüstung zum Erliegen.
Juli. Bündnis zwischen England und der UdSSR. Auch
die USA liefern ab 1942 aufgrund des Leih- und Pachtgesetzes Kriegsmaterial
an die UdSSR.
Aug. Zur Sicherung dieses Nachschubs besetzen britische
Truppen den Süden Irans, sowjetische den Norden und Teheran. Schah
Risa Pahlewi (1925-1941) dankt zugunsten seines Sohnes Mohammed (1941-1979)
ab.
Dez. Die sowjetische Gegenoffensive führt zu begrenzter
Zurücknahme der Front. Hitler übernimmt selbst den Oberbefehl
über das Ostheer. Letzter Schritt zur Entmachtung der Militärführung.
7.12. Japanischer Überfall auf die amerikanische
Pazifikflotte in Pearl Harbor. Er führt zum Kriegseintritt der USA
und Englands gegen Japan und veranlasst Deutschland und Italien zur
Kriegserklärung an die USA. Damit wird der Krieg zum Weltkrieg.
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1942 |
Apr. Auf Antrag
erteilt der Reichstag Hitler unbeschränkte Vollmacht.
Mai - Okt. Die deutsche Offensive in Südrussland
stößt bis an die Wolga bei Stalingrad (Okt.) und bis an den Kaukasus
vor. Doch werden weder die kaukasischen Erdölfelder erreicht noch wird
der amerikanische Nachschub über das Kaspische Meer unterbunden.
Nov. Die Landung amerikanisch-britischer Truppen in Marokko
und Algerien unter General Eisenhower führt zur Errichtung einer 2.
Front in Nordafrika, zur Landung italienisch-deutscher Verbände in
Tunesien und zur Zurücknahme der Truppen aus Libyen. Besetzung Vichy-Frankreichs,
das sich gegen die Nutzung Marokkos und Algerien durch die USA und England nicht gewehrt hat. Die
russische Gegenoffensive bei Stalingrad bringt die Einschließung der
6. Armee (300000 Mann). Entsatzversuche scheitern; Hitler verbietet den
Ausbruch, er will Stalingrad halten. |
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1943 |
31.1. Kapitulation
der 6. Armee unter General Paulus in Stalingrad. Sie bedeutet die Wende
im Russlandkrieg. Die deutsche Front kann nicht mehr gefestigt werden,
ein ständiger Rückzug setzt ein. Auf diesem Rückzug zerstört die
Wehrmacht alles, hinterlässt nur "verbrannte Erde".
18.2. Propagandaminister Goebbels verkündet im Berliner
Sportpalast den Totalen Krieg.
Mai. Kapitulation der deutsch-italienischen Truppen in
Nordafrika (250000 Gefangene). Die Südflanke Europas ist damit für
einen Angriff offen.
Juli. Landung amerikanisch-britischer Truppen auf Sizilien
und im Sep. in Unteritalien (Reggio, Salerno). Mussolini wird gestürzt
und eine neue Regierung unter Marschall Badoglio gebildet.
Sep. Nach Geheimverhandlungen mit den Alliierten schließt
Italien Waffenstillstand. Die deutschen Truppen in Italien führen den
Krieg fort und lösen die italienische Armee auf. Flucht der italienischen
Regierung zu den Alliierten.
Okt. Kriegserklärung Italiens an Deutschland. Mussolini
errichtet nach seiner Befreiung auf dem Gran Sasso in Oberitalien die »Soziale
Italienische Republik« mit Sitz in Salo am Gardasee. |
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1944 |
Jan. Amerikanische
Truppen landen bei Nettuno und drängen die deutsche Armee bis Aug.
auf die Appenninfront nördlich von Florenz zurück.
Juni. Vorstoß der Roten Armee bis an die Grenzen
Rumäniens, der CSR und Polens.
6. 6. Landung der westlichen Alliierten an der französischen
Kanalküste unter General Eisenhower. Die Westfront kann angesichts
der Überlegenheit des Gegners auf dem Land und in der Luft nicht mehr
stabilisiert werden.
Juni. Der Einsatz der sog. V-(Vergeltungs-) Waffen gegen
London bleibt ohne entscheidende Wirkung.
20. 7. Das Bombenattentat des Grafen Schenk von Stauffenberg
auf Hitler im Führerhauptquartier »Wolfsschanze« (Ostpreußen)
und die damit ausgelösten Militäraufstände in Berlin und
Paris scheitern. Die Beteiligten werden standrechtlich erschossen oder nach
Schauprozessen vor dem Volksgerichtshof unter Roland Freisler hingerichtet
(S.•).
15.8. Landung alliierter Truppen in Südfrankreich,
die bis Nov. ins Elsaß vorstoßen.
25.8. Einzug de Gaulles in Paris nach der Kapitulation
der deutschen Truppen. Im Osten steht die Rote Armee vor Warschau. Ein Aufstand
der polnischen Untergrundarmee wird im Okt. von deutschen Truppen niedergeworfen
(die Armee Stalins greift nicht ein!).
Aug. Rumänien stellt den Krieg ein und gewährt
den deutschen Truppen freien Abzug. Die Rote Armee besetzt Bukarest, die
rumänische Regierung erklärt nach einem deutschen Luftangriff
auf Bukarest den Krieg.
Sep. Waffenstillstand von Moskau zwischen Rumänien,
Bulgarien, Finnland und der UdSSR. Kriegserklärung Bulgariens an Deutschland.
Nach der Räumung Griechenlands kommt es zum Bürgerkrieg zwischen
kommunistischen und monarchistischen Kräften. Nach der Räumung
Albaniens bildet Oberst Enver Hodscha (geb. 1908) eine sowjet-
freundliche Volksfrontregierung.
Befehl zur Einberufung aller Männer zwischen 16 und 65
Jahren zum »Volkssturm«.
Okt. Jugoslawische Partisanen unter Josip Broz, genannt
Tito (1892-1980), besetzen Belgrad. Ein geheimer Waffenstillstand zwischen
Ungarn und der UdSSR führt nach Bekanntwerden zur Absetzung des Reichsverwesers
Admi ral Horthy und zur Bildung einer faschistischen Regierung durch Szälasi
(S.•).
Die alliierten Invasionstruppen erreichen bei Aachen die deutsche Westgrenze.
Dez. Eine deutsche Ardennonoffensive scheitert ebenso wie
eine Offensive im Elsaß. Russische Truppen schließen Budapest
ein. Ungarns Gegenregierung erklärt an Deutschland den Krieg.
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1945 |
Jan. Einnahme
Warschaus. Das Vordringen der Roten
Armee an die Oder führt zur Massenflucht der deutschen
Bevölkerung.
Waffenstillstand Ungarns in Moskau.
Febr. Sowjetische Truppen besetzen Schlesien, Pommern,
Danzig, Ostpreußen, wo die Zivilbevölkerung z. T. über
See evakuiert werden kann.
März. Die westlichen Alliierten überschreiten
den Rhein bei Remagen.
Apr. Schließung des Ruhrkessels. Eine sowjetische
Großoffensive an Oder und Neiße führt zur Einschließung
Berlins. Amerikanische und sowjetische Truppen erreichen die Elbe bei
Torgau. Britische Truppen besetzen Norddeutschland bis Wismar und Schwerin.
Einnahme Wiens durch die Rote Armee und Zusammentreffen mit amerikanischen
Verbänden an der Enns.
Die Kapitulation der deutschen Armee in Oberitalien macht den Weg nach
Südösterreich frei.
Die US-Truppen stoßen bis zur vereinbarten Demarkationslinie Karlsbad-Budweis-Linz
vor.
12.4. Tod Roosevelts. Vizepräsident Truman (1884)
übernimmt die Nachfolge.
29.4. Hitler ernennt Großadmiral Dönitz (1891-1980)
zum Reichspräsidenten und setzt Himmler und Göring wegen versuchter
Kapitulation ab.
30.4. Hitler begeht Selbstmord im Führerbunker der
Reichskanzlei.
2.5. Kapitulation Berlins.
5.5. Aufstand in Prag gegen die deutsche Besatzung. Beginn
der Austreibung der deutschen Bevölkerung (2.5 Mio).
7.-8.5. Bedingungslose Gesamtkapitulation des deutschen
Heeres in Reims und in Berlin.
23.5. Absetzung und Verhaftung der Regierung Dönitz
bei Flensburg.
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Der Luftkrieg
Die deutsche Luftwaffe ist anfangs des Kriegs den Gegnern überlegen
und trägt entscheidend zu den Blitzsiegen bei.
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1940 |
Die Luftschlacht um England
scheitert, da die deutsche Luftwaffe die Lufthoheit über England gegen
die britische Jagd- und Bodenabwehr nicht erringen kann. |
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1942 |
Alliierte Langstreckenbomber
mit Begleitjägern beginnen mit Flächenbombardements gegen die
deutschen Städte, die aber nicht zu der beabsichtigten Demoralisierung
der deutschen Zivilbevölkerung führen. |
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1944 |
Angriffe gegen kriegswichtige
Anlagen bleiben bis 1944 ohne entscheidende Wirkung. Im Aug. 1944 erreicht
die deutsche Rüstung ihren Höchststand durch Einsatz aller verfügbaren
Kräfte, u. a. von 9 Mio. Zwangsarbeitern.
Mitte 1944 erringen die Alliierten die Luftüberlegenheit über
Deutschland. (Ursache vor allem Mangel an Benzin) |
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1945 |
Feb. Ein Terrorangriff der
britischen Luftwaffe auf Dresden verursacht hohe Verluste unter der zumeist
auf der Flucht befindlichen Zivilbevölkerung.
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Der Seekrieg
Auch im 2. Weltkrieg gelingt es den deutschen U-Booten nicht, die Versorgung
Englands zu blockieren. Trotz hoher Versenkungsziffern an feindlichem
Schiffsraum 1942 und 43 können die Verluste durch Neubauten ausgeglichen
und die deutschen U-Boote durch Einsatz von Radar, Luftüberwachung
und des Geleitszugssystems ausgeschaltet
werden.
1944 bricht der U-Boot-Krieg im Atlantik wegen der hohen
Verluste (241 U-Boote) zusammen. Auch die Überwasserstreitkräfte,
die anfangs entscheidend zu den deutschen Landungsoperationen in Dänemark
und Norwegen beigetragen haben, können die erlittenen Verluste nicht
mehr
ausgleichen.
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Die »Endlösung
der Judenfrage«
Die Rassenwertlehre des Nationalsozialismus mit der Vorstellung von der
Überlegenheit der arisch-nordischen Rasse und der Minderwertigkeit
anderer »Rassen«, wie Juden, Zigeuner, Slawen, bildet die ideologische
Grundlage für alle Verfolgungen aus rassischen Gründen. Sie wendet
sich besonders gegen die Juden, die der Weltverschwörung bezichtigt
und als Parasiten bezeichnet werden, woraus man das Recht auf ihre Unterdrückung
und letztendlich auf ihre Vernichtung ableitet.
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1939 |
Mit dem Ausbruch des 2. Weltkriegs
kommt es in allen besetzten Gebieten zu systematischen Judenverfolgungen,
in Polen zur Bildung erster Gettos und Arbeitslager sowie zur Einführung
des diskriminierenden »Judensterns«. |
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1941 |
Nach Beginn des Russlandkriegs
erfolgt die Aufstellung von Einsatzkommandos der SS und des SD (Sicherheitsdienstes)
zum Zweck von Massenverhaftungen und -erschießungen in den besetzten
Teilen der UdSSR. |
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1942 |
20.1. Die
Wannsee-Konferenz legt die organisatorische Durchführung der Endlösung
fest. Sie sieht den Abtransport aller europäischen Juden nach Osten
vor, wo sie zur Zwangsarbeit und Vernichtung bestimmt sind. Zu diesem
Zweck kommt es zur Einrichtung der Vernichtungslager
Auschwitz, Belzec, Chelmno, Majdanek, Sobibor und Treblinka. Dort werden
einschließlich der Erschießungsaktionen bis zur Besetzung
der Gebiete durch die Rote Armee zwischen 4.2 und 4.8 Millionen Menschen
getötet (Einsatz des Schädlingsbekämpfungsmittels Cyklon
B).
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Der Widerstand gegen
die nationalsozialistische Herrschaft
Durch die nationalsozialistische Gewaltpolitik nach innen und außen
veranlasst, entstehen in Deutschland Widerstandskreise um Persönlichkeiten
unterschiedlicher politischer Herkunft: Militärs (Beck, Stülpnagel,
Oster, Canaris); Politiker, Diplomaten (Goerdeler, von Hassel); Sozialdemokraten,
Gewerkschaftler (Leuschner, Leber);
Geistliche (Pater Delp, Pfarrer Bonhöffer) und die kommunistische »Rote
Kapelle« (Schulze-Boysen, Harnack). In München bildet sich die
Widerstandsgruppe »Weiße Rose« (Geschwister
Scholl, Prof. Huber), in Schlesien der »Kreisauer Kreis«
(Graf Moltke, Graf Wartenburg). Gemeinsames Ziel ist die Beseitigung Hitlers
und die Wiederherstellung des Rechtsstaates. Doch scheitern alle Versuche,
zuletzt das Bombenattentat des Grafen Schenk von Stauffenberg am 20. 7.1944.
Es endet mit der völligen Zerschlagung des Widerstands (ca. 5000 Hinrichtungen).
Auch in den besetzten Ländern bilden sich aktive Widerstandsgruppen,
die als Partisanen einen Guerillakrieg führen, u. a. in Jugoslawien,
wo die kommunistischen Kräfte unter Tito die Befreiung des Landes selbst
verwirklichen, in der UdSSR, wo Partisanenverbände großen Umfangs
im Rücken der deutschen Front operieren, sowie in Frankreich in Zusammenarbeit
mit den Exiltruppen General de Gaulles. Von deutscher Seite wird die Partisanentätigkeit
mit verschärftem Vorgehen verfolgt, so durch den »Nacht- und
Nebel-Erlaß« (Angehörige sollen im Ungewissen bleiben über das
Schicksal Verhafteter, Dez. 1941) oder durch Vergeltungsaktionen
(Vernichtung von Lidice nach der Ermordung Heydrichs in Böhmen und des Dorfes Oradour in
Frankreich). |
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