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Deutsche und slawische Fürsten in Polen, Pommern,
Schlesien und Böhmen, Adlige und Kirchen rufen deutsche
Bauern und Bürger ins Land. Die östliche Reichsgrenze an
der Elbe-Saale-Linie wird überschritten. Mönchsorden
(Prämonstratenser, Zisterzienser, Deutscher Orden) beteiligen sich an der Erschließung der dünn besiedelten
Gebiete. Die starke Bevölkerungszunahme in West- und Mitteleuropa im 12. Jahrhundert bietet gute Voraussetzungen für
eine Auswanderung, da der Landesausbau in der Heimat
nur begrenzt weitergeführt werden kann. Außerdem ergeben sich günstigere
Lebensbedingungen: mehr Land, Eigentum gegen Erbzins, bessere soziale
Stellung. Anerbenrecht u. a.
In den neu gegründeten Städten wird das aus Deutschland
stammende Stadtrecht (Magdeburger, Lübecker Recht)
übernommen und bis nach Russland hinein getragen.
Im 14. Jahrhundert endet die Ostsiedlung, da durch große
Pestepedemien nicht mehr genügend Menschen zur Verfügung stehen. Durch die
Ostsiedlung wird das östliche Mitteleuropa mit den wirtschaftlich fortschrittlicheren
westlichen Ländern verbunden. Sie führt zur Durchdringung dieser Gebiete mit
deutscher Bevölkerung und zur Landnahme und Besiedlung, die sich im wesentlichen friedlich
vollzieht. Nahrungsmittelproduktion und Handel nehmen
einen bedeutenden Aufschwung. |
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