Material für den Geschichtsunterricht

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Von den Perserkriegen bis zum Untergang der Poleis 500-337 

 

Das 5. Jahrhundert der griechischen Geschichte wird als das klassische bezeichnet. In der Kunst entstehen in dieser Zeit die großen Plastiken und die großen Tragödien. Athen wird durch die Tempel der Akropolis verschönert. Dieser Zeitraum ist auch die Blütezeit der griechischen Stadtstaaten. Diese erwehren sich im Krieg der Perser, verlieren jedoch ihre Machtposition in den Kriegen untereinander. Es stehen sich Sparta und Athen mit ihren Verbündeten als zwei feindliche Blöcke einander gegenüber. Die Beteiligung der Bürger an der Staatsverwaltung nimmt im 5. Jahrhundert in Athen immer mehr zu. Wir sprechen von attischer Demokratie. Jeder Athener (nicht die Fremden, Frauen und Sklaven) ist nach Rechten gleich, jeder wirkt als ein Teil des Staatswesens an der Regierung mit. Für die Tätigkeit in der Volksversammlung und in den Gerichten werden den Bürgern Diäten bezahlt. Auch die Pflichten werden größer. Alle Steuerklassen werden zum Militärdienst herangezogen als Reiter, Hopliten oder als Ruderer auf der athenischen Flotte.

 
500 Die Perserkriege
 In Kleinasien bricht der Jonische Aufstand der Griechen gegen die Perser aus. Der Aufstand wird von den Persern durch die Siege 494 bei Lade und Milet niedergeworfen, da nur Athen und Eretria geringe Hilfstruppen nach Kleinasien senden.
 
492 Die Perser fordern die Unterwerfung aller Griechen. Dies wird von Sparta und Athen abgelehnt.  
490 Deshalb kommt es zur Flottenoperation des Datis über die Agäis gegen die Griechen. Bei Marathon werden die Perser jedoch von einem zahlenmäßig unterlegenen Heer der Athener unter Miltiades geschlagen und zum Rückzug gezwungen.  
483 Zur Abwehr der Perser beschließen die Athener unter der Führung des Themistokles eine Flotte zu bauen.  
481 schließen die Griechen einen Kampfbund gegen die Perser unter Führung Spartas, der größten Militärmacht in Griechenland.  
480 Der Perserkönig Xerxes zieht mit einer Flotte (900 Schiffe) und einem Heer (ca. 100000 Mann) gegen die Griechen (300 Schiffe und 30000 Mann).  
480 Aug. Die Spartaner unter Leonidas verteidigen die Thermopylen gegen die überlegenen Perser. Nach Umgehung der Stellung werden sie aufgerieben, doch ermöglichen sie es, das Heer der Griechen auf eine neue Verteidigungsstellung zurückzuziehen.
Sep. Sieg der griechischen Flotte in der engen Bucht von Salamis über die Perser. Darauf verlässt Xerxes mit dem Rest der Flotte Griechenland. Das persische Heer verwüstet Attika und Athen.
 
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wird es jedoch bei Platää von den Griechen unter Pausanias geschlagen. Die Flotte der Griechen besiegt die Perser bei Mykale (Kleinasien) und befreit damit auch die jonischen Griechen.
Folgen: Die persische Großmacht kann sich dicht nach Europa ausdehnen. Die Unabhängigkeit der Griechen bleibt bestehen. Dadurch kann sich die griechische Kultur weiterentwickeln und so ihre Wirkung auf spätere Kulturen entfalten.

Der athenisch-spartanische Dualismus
In den Perserkriegen standen die beiden größten Stadtstaaten Athen und Sparta als Verbündete Seite an Seite. In der Nachkriegszeit entwickelt sich eine immer größer werdende Konkurrenz zwischen beiden. Sparta ist die größte Landmacht  und die Hauptmacht des Peloponnesischen Bundes. Athen ist durch den Attischen Seebund die größte See- und Handelsmacht.

 
477 Da sich Sparta der Aufgabe der Weiterführung der Perserkriege verweigert, gründet  Athen zum Schutz der jonischen Griechen den Attischen Seebund. Um die Kriegsführung gegen die Perser zu finanzieren, wird auf Delos eine Bundeskasse angelegt. Jedes Mitglied zahlt dorthin einen Tribut oder es stellt Kriegsschiffe für den Kampf.  
465  Die Bundesflotte besiegt die Perser am Eurymedon (Kilikien) in einer Land- und Seeschlacht.  
464-455 Krieg Spartas gegen die Messenier (3. Messenischer Krieg), die sich gegen die Unterdrückung durch Sparta auflehnen.  
462 Sparta schickt ein athenisches Hilfskontingent zurück. Durch diese Beleidigung verschlechtern sich die Beziehungen zwischen Sparta und Athen. Der spartafreundliche Politiker Kimon wird aus Athen verbannt. Perikles gewinnt als großer Redner Einfluss auf die Volksversammlung.  
461 Einführung von Tagegeldern (Diäten) für die Bürger bei Anwesenheit in der Volksversammlung und bei Gericht.  
460-457 Athen wird befestigt. Es wird die größte Festung Griechenlands durch den Bau der »langen Mauern« zwischen dem Hafen Piräus und Athen.  
458-449 Athen führt gleichzeitig Krieg gegen Sparta und Persien. Niederlage der Athener in Ägypten, wo sie den Aufstand des Inaros unterstützen (=>).  
458 In Athen wird die Regierungsmacht auf mehr Bürger verteilt, die 3. Steuerklasse wird zu den Beamtenstellen zugelassen.  
457 Niederlage gegen Sparta bei Tanagra.  
456 Sieg der Athener über Ägina, dem Verbündeten Spartas.  
449 Sieg über die Perser bei Salamis (auf Zypern!).  
448 Deshalb Friedensschluss mit den Persern durch Kallias (Kalliasfriede).  
445 Friedensschluss mit Sparta auf 30 Jahre bei gegenseitiger Anerkennung des Besitzstandes.  
443-429 Perikles wird jährlich zum Strategen in Athen gewählt. Ausbau der Akropolis mit Geldern des Attischen Seebundes. Der Protest der Mitglieder dagegen wird mit Gewalt niedergeworfen. Der Attische Seebund wird vom freiwilligen Bündnis zum Herrschaftsgebiet Athens.  
 

Der Peloponnesische Krieg
Im großen griechischen Bruderkrieg stehen sich die Griechen in zwei Lager gespalten gegenüber. Mit Sparta und Athen stehen sich zwei grundverschiedene Mächte gegenüber. Sparta ist ein Militär- und Bauernstaat mit einer kleinen privilegierten Herrschaftsschicht, der als größte Landmacht den Peloponnes beherrscht. Athen, der Händlerstaat, wird regiert von der Gesamtheit aller Athener und beherrscht die Meere. In diesen Krieg werden auch die Griechen in den Kolonien eingezogen.

432 Athen verhängt einen Boykott gegen Megara und weist korinthische Beamte aus Poteida aus (Korinth und Megara sind Verbündete Spartas).  
431 Die Spartaner besetzen Attika und verwüsten es, können jedoch die Festung Athen nicht einnehmen.  
430  Im belagerten Athen bricht die Pest aus. Ein Drittel aller Athener stirbt, unter ihnen auch Perikles. Trotzdem wird der Krieg fortgesetzt.  
429-426 Plünderungsfahrten der Flotte der Athener gegen die peloponnesische Halbinsel.  
425 Niederlage der Spartaner bei Pvlos.  
422 Nach dem Tod des Atheners Kleon und des Spartaners Brasidas in der Schlacht von Amphipolis gewinnt die Friedenspartei in beiden Staaten die Oberhand.  
421 Athen und Sparta schließen Frieden. Doch wird dieser durch weitere Zwischenfälle belastet.  
415 Die Athener versuchen den spartanischen Bundesgenossen Syrakus auf Sizilien zu unterwerfen. 1  
413 scheitert diese Sizilianische Expedition total Sparta nimmt unter dem von Athen nach Sparta übergelaufenen Alkibiades den Krieg wieder auf. Es baut sich mit Gold aus Persien eine eigene Flotte, schneidet Athen von den Getreidezufuhren ab und erzwingt die Kapitulation.  
404

Übergabe Athens und Einsetzung einer spartafreundlichen Herrschaft von 30 Tyrannen.
Folge: Die griechischen Stadtstaaten sind durch den langjährigen Krieg geschwächt. Die Kriegslasten führen zu sozialen Spannungen. Die Flächenstaaten Persien und Mazedonien können deshalb zunehmend in Griechenland an Einfluss gewinnen.

 
 

Der Niedergang der griechischen Stadtstaaten
Die Zeit vom Ende des Peloponnesischen Krieges bis in die Zeit der mazedonischen Vorherrschaft ist der Zeitraum, in dem die griechischen Stadtstaaten um eine Vormachtstellung (Hegemonie) kämpfen. Sparta, Theben und Athen erweisen sich aber nacheinander als zu schwach, Griechenland zu beherrschen.

 
403 Die 30 Tyrannen in Athen werden gestürzt. Die Demokratie wieder eingeführt.  
399-394 Die Spartaner versuchen. die jonischen Griechen von Persien zu befreien.  
394 Niederlage der Spartaner in der Seeschlacht bei Knidos gegen die Perser. Den Konflikt zwischen den Griechen untereinander schüren die Perser durch Zahlungen.  
387 Allgemeiner Friede. Königsfriede: Unter persischer Aufsicht werden alle Stadtstaaten für selbständig erklärt. Die kleinasiatischen Griechen kommen unter direkte persische Hoheit.  
377 Athen begründet den 2. Attischen Seebund.
Theben, Hauptmacht Böotiens, versucht die Herrschaft über Griechenland zu erringen.
 
371 Sieg Thebens über Sparta bei Leuktra. Der thebanische Feldherr Epaminondas erringt als erster einen Sieg über ein Heer Spartas in einer offenen Feldschlacht.  
369 Bündnis Athens mit Sparta gegen Theben  
362 Schlacht bei Mantinea. Epaminondas, der thebanische Feldherr, fällt und damit wird Thebens Hegemonie gebrochen.  
356 Mazedonien unter Philip Il. greift in die innergriechischen Kämpfe um den Besitz von Delphi ein.  
352 gewinnt Mazedonien Thessalien.  
346 Athen verliert seinen Besitz in der Nordägäis an Mazedonien.  
346 Mazedonien wird in die Gemeinschaft der Griechen aufgenommen, indem es im Apollonheiligtum zu Delphi zugelassen wird.  
343 Mazedonien erobert Thrakien.  
338 Philipp II. schlägt die vereinigten Stadtstaaten Griechenlands bei Charoneia und wird dadurch Hegemon über Griechenland.  
337

Unter Philipp II. wird der Korinthische Bund geschlossen. Er wird zum Bundesfeldherrn ernannt, um den Krieg gegen Persien anzuführen.
Folge: Die Unabhängigkeit der griechischen Stadtstaaten besteht nicht mehr. Das Königreich Mazedonien wird wichtigste Macht in Griechenland. Der Krieg gegen die Perser wird neu aufgenommen.

 
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