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. . . Als wir versammelt waren, trat Ludendorff in unsere
Mitte, sein Gesicht von tiefstem Kummer erfüllt, bleich, aber mit hoch
erhobenem Haupt. Eine wahrhaft schöne germanische Heldengestalt! Ich
mußte an Siegfried denken mit der tödlichen Wunde im Rücken von Hagens
Speer.
Er sagte ungefähr folgendes: Er sei verpflichtet, uns zu sagen, daß
unsere militärische Lage furchtbar ernst sei. Täglich könne unsere
Westfront durchbrochen werden. Er habe darüber in den letzten Tagen Sr.M.
zu berichten gehabt. Zum 1. Mal sei der O.H.L. von Sr.M. bzw. vom
Reichskanzler die Frage vorgelegt worden, was sie und das Heer noch zu
leisten imstande seien. Er habe im Einvernehmen mit dem
Generalfeldmarschall geantwortet: "Die O.H.L. und das deutsche Heer
seien am Ende; der Krieg sei nicht nur nicht mehr zu gewinnen, vielmehr
stehe die endgültige Niederlage wohl unvermeidbar bevor. Bulgarien sei
abgefallen. Österreich und die Türkei, am Ende ihrer Kräfte, würden
wohl bald folgen. Unsere eigene Armee sei leider schon schwer verseucht
durch das Gift spartakistischsozialistischer Ideen. Auf die Truppen sei
kein Verlaß mehr.
So sei vorauszusehen, daß dem Feinde schon in nächster Zeit mit Hilfe
der kampffreudigen Amerikaner ein großer Sieg, ein Durchbruch in ganz
großem Stil gelingen werde, dann werde diesesWestheer den letzten
Haltverlieren und in voller Auflösung zurückfluten über den Rhein und
werde die Revolution nach Deutschland tragen.
Diese Katastrophe müsse unbedingt vermieden werden. Aus den
angeführten Gründen dürfe man sich nun nicht mehr schlagen lassen.
Deshalb habe die O.H.L. von Sr.M. und dem Kanzler gefordert, daß ohne
jeden Verzug der Antrag auf Herbeiführung eines Waffenstillstandes
gestellt würde bei dem Präsidenten Wilson von Amerika zwecks
Herbeiführung eines Friedens auf der Grundlage seiner 14 Punkte.
Ich habe aber S.M. gebeten, jetzt auch diejenigen Kreise an die
Regierung zu bringen, denen wir es in der Hauptsache zu danken haben, daß
wir so weit gekommen sind. Wir werden also diese Herren jetzt in die
Ministerien einziehen sehen. Die sollen nun den Frieden schließen, der
jetzt geschlossen werden muß. Sie sollen die Suppe jetzt essen, die sie
uns eingebrockt haben!" |