Die Französische Revolution -
Jonas Hinz - Stralsund
1.) Die Voraussetzungen für die Revolution
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Es gab viele Gründe für die Französische
Revolution. Zum einen war der größte Teil der Bevölkerung (>90%;
3.Stand) nicht an der Machtausübung beteiligt und zum anderen hatten
die Mächtigen (1. und 2.Stand) noch zusätzlich Privilegien. Der vermögende
Teil des 3.Standes hatte keinen Einfluß auf die Politik und war an
Gesetze gebunden, die er nicht ändern konnte. Sie waren es, die sich
besonders in der Politik arrangieren wollten, da sie nicht mit anderen
Dingen beschäftigt waren, wie z. B. Lebensunterhalt verdienen, da sie
ja Geld hatten. Die ärmeren Bauern, die unter der Leibeigenschaft
leiden mußten, wollten frei werden, da die Leibeigenschaft gegen das
Naturrecht (Der Mensch ist von Geburt aus frei.) verstieß.
Die
Aufklärer unterstützten ihre Bemühungen mit Ideen für neue
Regierungsformen (z.B.: Charles de Montesquieu) und kritisierten den
Absolutismus.
Als der Winter 1788/89 außergewöhnlich streng
wurde und die Brotpreise stiegen, weil ein Mißernte 1788 stattgefunden
hatte, war es allen Franzosen klar, daß Reformen unumgänglich waren.
Doch die Vorstellungen, wie sie aussehen sollten ging weit auseinander.
Währenddessen hatte der absolutistische Staat
eine Wirtschaftskrise, da das stehende Heer und der Hof Unmengen von
Geld verschlangen. Die Regierung unter Ludwig XVI.
(1774 gekrönt; siehe Bild) versuchte einige Finanzreformen durchzuführen,
doch diese scheiterten am 1. und 2.Stand, da diese keine Steuererhöhungen
duldeten und ihre Privilegien bedroht sahen.
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2.) Die Generalstände
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Nach langem Zögern rief Ludwig XVI. am 1.Mai 1789
die Generalstände zusammen, die ihn unterstützen sollten die Reformen
durchzusetzen. Die Generalstände waren seit 1614 nicht mehr zusammen
getreten. Dieser Umstand zeigt die Ohnmacht des Königs. Zur die Wahl
der Generalstände war jeder fünfundzwanzigjährige, steuernzahlende, männliche
Franzose berechtigt. Viele Personen des 3.Standes waren Analphabeten und
so stellten sich auch Geistliche und Adlige dem 3.Stand als Abgeordnete
zu Verfügung. Ansonsten wurden gutbürgerliche Leute für den 3.Stand
als Abgeordnete gewählt. Der König gestand dem 3.Stand die doppelte
Anzahl (600) von Abgeordneten zu, doch die Stimmen wurden nicht
umgelagert. So konnten die ersten beiden Stände den dritten immer überstimmen.
Jetzt ist es leicht nachvollziehbar, daß bald auf Flugblättern
gefordert wurde, daß nach Köpfen statt nach Ständen abgestimmt werden
sollte.
Am 5.Mai 1789 traten die Generalstände zusammen,
doch sie konnten sich nicht einigen, wie abgestimmt werden sollte.
So erklärten sich die Abgeordneten des 3.Standes
am 17.Juni 1789 zur Nationalversammlung, weil sie den größten Teil der
Franzosen repräsentierten. Am 20.Juni verweigerte die Regierung den
Abgeordneten des 3.Standes den Zutritt zum Sitzungssaal. Als neuer
Sitzungsplatz wurde das Ballhaus gewählt, wo die Abgeordneten schwuren
eine Verfassung für Frankreich auszuarbeiten. Am 23.Juni 1789 befahl
der König nach Ständen getrennt weiterzuberaten. Graf Mirabeau
antwortete: "Nur vor der Gewalt der Bajonette werden wir unsere
Plätze räumen!" Der König schreckte zurück. Am 27.Juni
vereinigten sich die Stände wieder.
Die Revolutionäre hatten ihren 1. Sieg errungen
und beanspruchten nun die Souveränität des Staates (Volkssouveränität).
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3.) Der Sturm auf die Bastille
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Während die Nationalversammlung die Verfassung
ausarbeitete, wuchs im Land die Unruhe. Vielerorts wurde geplündert.
Revolutionäre übernahmen die Regierung über die Hauptstadt, da der
Staat seinen Aufgaben nicht mehr nachkam. Die Nationalgarde wurde
aufgestellt, um die Plünderer zu vertreiben und die Ordnung wieder
herzustellen. Die Bürger gerieten unter den Einfluß radikaler
Revolutionäre.
Am
14.Juli 1789 stürmte das Volk die Bastille, da diese lange als Gefängnis
gedient hatte und so als Sinnbild der alten Ordnung (ancien régime)
galt. Zu diesem Zeitpunkt saßen nur 7 Gefangene in der Bastille ein,
die nun befreit wurden. Außerdem wurden noch Waffen geraubt. Der König
zog sich aus der Hauptstadt zurück und erschien am 17.Juli persönlich
in Paris auf seiner weißen Mütze trug er die blau-rote Kokarde der
Stadt Paris. Dieses Zeichen wurde zum Zeichen der Revolution und daraus
entstand die französische Flagge, die Trikolore.
Auf dem Land wurde die Bauern unruhig, denn sie fürchteten
die Rache der Adligen und Geistlichen ("le grande peur"). Sie
erhoben sich gegen die Obrigkeit und verbrannten die Schlösser samt
ihren Archiven, weil sie dort Aufzeichnungen über die bäuerlichen
Pflichten vermuteten. Viele Adlige flohen daraufhin ins Ausland, um
Hilfe zu holen. Diese Umstände stachelten die Bauern noch mehr an.
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4.) Der Weg zur neuen Verfassung
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Unter Druck der Bauern faßte die
Nationalverfassung entscheidende Beschlüsse. In der Nacht vom 4. zum
5.August 1789 wurden die Privilegien abgeschafft und die
Nationalversammlung verabschiedete ihr erstes großes Reformwerk
(Abschaffung von: Sonderrechte der Städte und Provinzen,
Handelsmonopole, Zunftzwang, Zunftprivilegien, Grundherrenrechte, ämterkäuflichkeit,
Leibeigenschaft, gutsherrliche Gerichtsbarkeit, Steuerbefreiung,
Herrenrechte und Pfründenhäufung). Auf
Antrag desMarquis de Lafayette (1757-1834;
Freund von George Washington; Führer der Nationalgarde; siehe Bild)
wurde ein Entwurf der Menschen- und Bürgerrechte in der
Nationalversammlung (= Verfassunggebende Versammlung;= Konstituante)
beraten. Am 26.August wurde dann die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte
verabschiedet. Es spielten 3 Begriffe darin eine ganz besondere Rolle:
- liberté : Freiheit des Einzelnen
- égalité : Gleichheit der Bürger
vor dem Gesetz
- fraternité: Brüderlichkeit aller Menschen
Die weibliche Bevölkerung Frankreichs wurde von
Anfang an von diesen Beschlüssen ausgeschlossen und so kam es, daß
zahlreiche Frauenversammlungen Bittschriften zur Gleichberechtigung der
Geschlechter verfaßten. Diese Bittschriften wurden aber nicht beachtet.
2 Jahre später konzentrierten sich die Bemühungen
immer mehr auf eine neue Verfassung. Da die konstitutionelle Fraktion
sehr stark war, war sehr schnell klar, daß die Monarchie noch nicht
abgeschafft werden würde. Allein das Vetorecht des Königs war noch ein
Streitpunkt. Zum Schluß wurde ein suspensives (= aufschiebendes Veto)
dem König zugestanden und das Zensuswahlrecht (= Wahl nach Vermögen)
wurde eingeführt. Am 3.September 1791 wurde die neue Verfassung
verabschiedet. Frankreich war somit eine konstitutionelle Monarchie.
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5.) Die Kirche in der Revolution
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Am 10.Oktober 1789 wurden auf Antrag des Bischofs
Talleyrand die Einziehung der Kirchengüter (Säkularisation) verfügt,
um Geld für die Staatskasse zu bekommen. Viele Klöster wurden aufgelöst
und verkauft. Diese Handlungen führten zwangsweise zum Streit mit der
katholischen Kirche. Diese Situation verschärfte sich, als die Priester
in Sommer 1790 einen Eid auf die neue, staatliche Kirchenordnung leisten
mußten. Der Staat war nun für die Priester verantwortlich und bezahlte
sie. Es sollte eine Staatskirche geschaffen werden, somit wuchs der
Gegensatz zwischen Staat und Kirche.
Im September 1791 wurde den Juden die
Gleichberechtigung eingeräumt. Nun durften sie wählen und jedes
Gewerbe ausüben. Trotz vieler Diskussionen und Kritiken wurde diese
Entscheidung durchgesetzt.
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6.) Anfänge politischer Parteien
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Schon vor der Revolution hatten sich politische
Debattierclubs in Paris gebildet. Von ihnen gingen die meisten Anträge
in die Diskussionen der Nationalversammlung ein. Am einflußreichsten
war der Jakobinerclub (Mai 1789 gegründet; benannt nach Treffpunkt im
Kloster St. Jakob). Die meisten Mitglieder waren ursprünglich
konstitutionell gesinnt. Sie waren einflußreich und besetzen viele
wichtige Posten in der Nationalversammlung und später in der
Gemeindeverwaltung.
Nach Streitigkeiten spalteten sich die
republikanischen Feuillants ab, die nach dem Fluchtversuch des Königs
die Monarchie nicht mehr unterstützten. Zu ihnen zählten vor allem
liberale Adlige und das Großbürgertum.
Die nächsten politische Gruppierung waren die
Girondisten, die größtenteils aus der Gironde stammten und das Großbürgertum
in den Provinzen vertraten. Sie beherrschten die im Oktober 1791
zusammengetretene Gesetzgebende Versammlung.
Sie waren republikanisch, aber für einen repräsentativen König.
Die Montagnards bildeten die Berg-Partei mit ihren
Köpfen Danton, Robespierre, Marat,
Saint-Just und Desmoulins. Sie verdankten ihren Aufstieg den
Sansculotten (frz. ohne Kniehosen, wie sie die Adligen trugen). Sie
waren vor allem Kleinbürger und Arbeiter und vertraten die
Volksherrschaft. Sie beeinflußten die Montagnards sehr.
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7.) Das Ende der Monarchie
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Der König hoffte, daß durch Hilfe anderer europäischer
Könige und Fürsten die Revolutionäre bald niedergeschlagen werden würden.
Die Girondisten erkannten die Gefahr von außen
und hofften auf einen Krieg, um die Ideen der Revolution in andere Länder
zu tragen. Die Nationalversammlung erklärte am 20.April 1792 österreich
den Krieg. Die Preußen kamen österreich zu Hilfe und rückten mit
Erfolgen voran. Am 25.Juli 1792 erließ der Oberbefehlshaber (Herzog von
Braunschweig) ein Manifest, in dem er die Pariser aufforderte ihrem König
treu zu dienen.
Die
Pariser Bevölkerung empörte sich und stürmte am 10.August
die Tuilerien, die Residenz Ludwig XVI. Der König wurde gefangen
genommen. Vielerorts in Frankreich übernahmen die Bürger die
Selbstverwaltung und bildeten Kommunen. Am 21.September wurde die
Republik ausgerufen und die Legislative ging auseinander, um dem
Nationalkonvent Platz zu machen. Die Wahlen brachten den Girondisten 90%
der Stimmen.
Im Frühjahr 1793 erschütterten
Aufstände die Nation, von außen wurde sie von Koalitionsarmeen bedroht
und das Volk hungerte. Nun übernahmen die radikalen Jakobiner das
Ruder, die von den Sansculotten unterstützt wurden. Die Sansculotten
und die Montagnards wollten dir Feinde der Republik systematisch
bestrafen. Diese Idee führte zur Hinrichtung
des Königs Ludwig XVI. am 21.Januar 1793. Der Staat wurde immer mehr
radikalisiert.
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8.) Der Terreur
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Am 31.Mai bis zum 2.Juni 1793 fand ein Aufstand
von 80000 Sansculotten mit Mitgliedern der Nationalgarde statt. Sie
forderten die Auslieferung der girondistischen Politiker vom
Nationalkonvent. Dies stärkte die Macht der Berg-Partei. Schon im März
1793 wurde auf Drängen von Maximilien Robespierre (1758-1794) das
Revolutionstribunal eingerichtet, bei welchem es keine Berufung nach dem
Urteil gab. Im April folgte dann der Wohlfahrtsausschuß (Comité du
salut public), welches die Exekutivgewalt inne hatte und später die
Gewaltenteilung aufhob. Die Leitung unterstand zuerst George Jaques
Danton (1759-1794), vier Monate späterRobespierre.
Nun mußte die Nahrungsknappheit beseitigt werden.
Es wurden Höchstpreise festgelegt (zuerst für Getreide: "kleines
Maximum" vom 4.Mai 1793; dann für Löhne und Grundnahrungsmittel:
"großes Maximum" vom 29.September 1793). Nach der Mißernten
1794/95 forderte die Pariser Bevölkerung am 20.Mai 1795 "Brot und
die Verfassung von 1793" (wurde als Verfassung ausgearbeitet, weil
König tot war und Exekutivgewalt gebraucht wurde, wurde aber nicht
verwirklicht; Staat blieb revolutionär).
Am 23.August 1793 rief das Dekret "levée en
masse" die Franzosen zur allgemeinen Wehrpflicht auf. Das ganze
Volk sollte nun gegen die Feinde der Nation kämpfen. Nun wurde die von
Condorcet entworfene Verfassung (Juni 1793) auf dem Prinzip der
Volkssouveränität radikalisiert und sollte die alte Verfassung
ersetzen. Diese Verfassung der radikalen Jakobiner trat nie in Kraft.
Konvent und Wohlfahrtsausschuß erklärten im
September 1793 den Terreur zum Prinzip der Revolutionsregierung. So mußte
jeder Bürger ein Bürgerzeugnis sich von den überwachungsausschüssen
ausstellen lassen. Wer kein Bürgerzeugnis besaß, mußte mit der
Todesstrafe rechnen. Der Terror war zum politischen Machmittel geworden.
Jeder, der nicht für die Revolution war mußte sich fürchten getötet
zu werden. Insgesamt starben über 30000 Menschen. Selbst in der eigenen
Partei kam es zu Hinrichtungen, wegen der fehlenden Radikalität der Anhänger.
So fiel auch Danton der Guillotine zum Opfer. Robespierre, der Kopf des
Terreurs wurde immer unbeliebter im Volk. Als er selbst das
Revolutionstribunal säubern wollte, beschloß der Konvent am 27.Juli
1794 die Hinrichtung Robespierres. Ein Tag später wurde er
guillotiniert.
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9.) Die Reaktion des Auslandes
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Am 20.April 1792 erklärte Frankreich österreich
den Krieg. Wenig später trat Preußen auch in den Krieg ein. Die Armeen
wurden vom Herzog von Braunschweig geführt und drangen erst mit viel
Erfolg in Richtung Paris vor, doch bald konnten sie sich nur noch zurückziehen,
denn das Bürgerheer kämpfte viel verbissener, als die normalen
Soldaten. Nach der Kanonade von Valmy
(Champagne) am 20.September 1792 flüchteten die Preußen. Die
Revolutionsarmeen rückten sogar bis zum Rhein vor und eroberten Speyer,
Mainz und Worms. Im Süden wurden Savoyen und Nizza annektiert. Die österreicher
wurden in Demappes (Belgien) geschlagen; die österreichischen
Niederlande danach annektiert.
Die Erste Koalition wurde nach der Kriegserklärung
an England und Holland (1.Februar 1793) gebildet. Zur ihr zählten sich:
England, Holland, Spanien, Sardinien, Portugal, Preußen und österreich.
Dieser übermacht war Frankreich nicht gewachsen und mußte im April
1793 Belgien und das linke Rheinufer abgeben. Durch die allgemeine
Wehrpflicht wurden diese Gebiete aber bald wieder zurückerobert.
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10.) Die Zeit des Direktoriums
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Nach der Schreckensherrschaft lag Frankreich am
Boden. Die Inflation stieg und das Lohn- und Preismaximum wurde
aufgehoben. Eine neue Verfassung wurde ausgearbeitet, die später unter
dem Namen der Direktorialverfassung bekannt wurde. Am 17.August 1795
trat sie in Kraft. Die Mehrheit des Volkes fanden diese Verfassung nicht
besonders gut, da nur 2 Mio. Bürger für die Verfassung stimmten
(Volksabstimmung) und 6 Mio. enthielten sich der Stimme. Die Verfassung
war nur für das Großbürgertum vorteilhaft, da z. B. wieder nach
Einkommen abgestimmt werden sollte. Die Unruhen im Land hielten an und
so stützte sich das Direktorium hauptsächlich auf die Armee. 1795
schlug General Napoléon Bonaparte (1769-1821) einen Aufstand in Paris
nieder, und 1796 zerschlug das Militär die "Verschwörung der
Gleichen" von Babeuf. Innenpolitisch ging es Frankreich nicht
besonders gut, doch das Militär feierte immer mehr Siege, da die
Revolutionsheere so stark waren.
Holland
war in die Batavische Republik umgewandelt worden und Italien war, bis
auf die Toskana und Venedig (österreich) in französischer Hand. In den
Friedensschlüssen von Basel (1795) trat Preußen aus der Koalition aus,
um Truppen für die Teilung Polens bereit zu haben. In Campo Formio
(1797) erkannte Preußen und österreich die linksrheinischen Gebiete
als französisch an.
England drang mit Admiral Nelson ins Mittelmeer
ein und schlug die französische Flotte am 1.August 1798 in der Bucht
von Abukir. Da nun eine Landung französische Truppen in England unmöglich
gemacht wurde, bildete Premierminister Pitt 1799 die Zweite Koalition
(England, Rußland, österreich, Portugal, Neapel, Türkei).
Am 9.November 1799 kam Napoléon Bonaparte an die
Macht und übernahm die Regierungsgewalt. Eine neue Verfassung:
Konsultatsverfassung trat in Kraft (1799), in der der Erste Konsul die
exekutive und legislative Macht besaß.
So war die Revolution beendet und die Diktatur
Napoléons begann.
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11.) Die Verfassungen
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Die Verfassung von 1791:
Exekutive: Erblicher, an das Gesetz
gebundener König mit aufschiebendem Veto; der Nationalversammlung
verantwortliche Minister
Legislative: gewählte Nationalversammlung
Judikative: aus Aktivbürgern gewählte
unabhängige Richter
Bürger: Wahlrecht für Männer über 25
Jahren, die eine direkte Steuer zahlen, die mindestens dem Wert von drei
Arbeitstagen entspricht. Hoher Zensus für Aktivbürger, Wahlmänner
zwischengeschaltet
Menschen- und Bürgerrechte:
Garantie von Freiheit, Gleichheit, Unverletzlichkeit des Eigentums
Die Verfassung von 1793 (suspendiert):
Exekutive: Vollzugsrat aus 24 Mitgliedern,
gewählt von der Gesetzgebenden Versammlung und kontrolliert durch diese
Legislative: Gesetzgebende Versammlung, auf
ein Jahr gewählt
Judikative: unabhängige gewählte Richter
Bürger: Allgemeines Wahlrecht für Männer
ab 21 Jahren, wählen indirekt auch die Präfekten, können Gesetze
ablehnen und die Verfassung ändern
Menschen- und Bürgerrechte:
Gleichheit geht vor Freiheit, Recht auf öffentliche Hilfe für Bedürftige,
Verpflichtung zum Widerstand, wenn die Regierung die Volksrechte
verletzt, recht auf Eigentum
Die Verfassung von 1795:
Exekutive: 5 Direktoren vom rat der Alten
ernannt, jährliche Neuwahl von einem, ernennen verantwortliche Minister
Legislative: Rat der Alten (250) und der
Rat der 500, indirekte Wahl bei hohem Zensus für die Wahlmänner. Rat
der 500 hat Gesetzesinitative und beschließt sie, Rat der 250 muß
zustimmen
Judikative: unabhängige, gewählte Richter
Bürger: allgemeines Wahlrecht für alle Männer
über 21, die Steuern zahlen
Menschen- und Bürgerrechte:
Garantie von Freiheit und Rechtsgleichheit, Auflistung von Pflichten der
Bürger, Recht der freien Verfügung über das Eigentum, keine sozialen
Ansprüche und kein recht auf Widerstand mehr
Die Verfassung von 1799:
Exekutive: 1.Konsul, der von zwei weiteren
beraten wird. Er ernennt alle Beamten, Diplomaten, Offiziere, Richter
Legislative: Senat besteht aus 80 von Napoléon
ernannten Senatoren, Tribunat und Corps Législatif, beide vom Senat gewählt
aus einer in indirekten Wahl erstellten Liste. Beim 1.Konsul liegt die
Gesetzesinitative, der Tribunat darf die Vorlagen diskutieren, das Corps
Législatif darüber abstimmen.
Judikative: unabhängige Richter
Bürger: allgemeines Wahlrecht für Männer,
Plebiszite, Wahl der Friedensrichter (kommunale Ebene)
Menschen- und Bürgerrechte: Code
Napoléon
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