|
Die SchülerInnen sollen sich in der
Gruppe (evtl. auch alleine) mit einem bestimmten vorgegebenen
Lehrmaterial (möglichst kombiniert Text-, Bild-, Ton- und
Kartenmaterial) beschäftigen. Dieses wird unter vorgegebenen
Aufgabenstellungen durchgearbeitet und erschlossen, zusammengefasst
und bewertet. Das Ergebnis wird dann veröffentlicht. Als Hilfestellung
stehen Lexika und Internet zur Verfügung. Das Unterrichtsbuch wird als Ergänzung
und zur Grundinformation herangezogen. Die einzelnen Gruppenergebnisse
werden dann ausgetauscht. Am Ende sollte ein vertieftes Wissen im
eigenen Schwerpunktbereich und ein Überblick im Gesamtbereich bestehen.
Dazu kommt die erarbeitete Fähigkeit, sich selbständig mit Lernmaterial
zu beschäftigen, dieses zur Wissenserzielung zu verwenden, die
Ergebnisse fachgerecht aufzuarbeiten und die gewonnenen Kenntnisse zu
bewerten. Über diese fachspezifischen Ziele hinaus werden im
handlungsorientierten Unterricht die sozialen Fähigkeiten in der Gruppe
entwickelt.
Diese allgemein gültigen - hier nur angedeuteten - Chancen des
handlungsorientierten Unterrichts werden im Computerraum noch
gesteigert. Motivationsprobleme fehlen weitgehend. Die Informationsmöglichkeiten
(Gefahr des Erstickens in Informationen) des Internets werden erlernt
und kritisch beleuchtet. Die Veröffentlichung garantiert ein hohes Maß
an Verantwortung für das zu erarbeitende Produkt. Die Einbeziehung der
Eltern, die Zusammenarbeit über Klassen- und Jahrgangsstufengrenzen
hinweg steigert die Intensität der Beschäftigung mit dem Material und
den Einsatz für das Ziel. Als "Abfallprodukt" fallen bei
dieser Arbeit im Computerraum Kenntnisse und Fähigkeiten in der
Textverarbeitung, der Tabellenerstellung und mit im Umgang mit den neuen
Medien an. Diese Fähigkeiten sind eine Schlüsselqualifikation in der
Zukunft. Alle Ergebnisse, d.h. die Produkte des
handlungsorientierten Unterrichts, werden für ein Intranet der Schule
aufgearbeitet. Diese sind von allen SchülerInnen, Lehrkräften und
Eltern - soweit sie über ihre Kinder das Login-Passwort besitzen -
einsehbar. Die Produktorientierung und die schulinterne
Veröffentlichung führen zu einer höhere Verantwortung des Schülers
für seine Arbeit und zu verbesserten Lernerfolgen.
Am Ende wird ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Computer
und den neuen Medien erreicht werden. Insbesondere sollen die
Jugendlichen für die Probleme der Veröffentlichungsmacht, des
Urheberrechts und der Informationsfreiheit sensibilisiert werden. Um
dies zu erreichen ist der Unterricht methodenzentriert, d.h. die
Aufgabenstellungen sind so zu wählen und zu variieren, dass die SchülerInnen
die Methoden des Lernens und des Arbeitens erlernen und einüben. Gerade
am Computer müssen die Arbeitstechniken automatisiert und jederzeit
reproduzierbar werden.
Die Lehrkraft stellt das Lehrmaterial
zur Verfügung. Der Ausgangspunkt sollte das Schulbuch sein. Darüber
hinaus werden zur Aktualisierung Zeitungen, Zeitschriften,
Quellensammlungen, Ton- und Filmmaterial herangezogen. Wichtig ist der
Zugang zu Nachschlagewerken, deren Verwendung Voraussetzung ist. Das
Internet erschließt eine neue Informationsfülle, die allerdings
ungegliedert und unbewertet ist. Der Schüler muss an diese Probleme
herangeführt werden. Die Internetseiten bedürfen einer Vorauswahl. Die
Einstiegsseiten, wo Informationen für SchülerInnen zu bekommen sind, müssen
vorgegeben sein. Eine Recherche im Intranet wird durch Abspeichern der
gefundenen URLs und Seiten für alle nachvollziehbar. Die erste Gruppe
leistet hier Pionierarbeit. Die zweite Gruppe kann auf vorhandene Links,
abgespeichert und zugänglich über ein Intranet, zurückgreifen. Texte
aus Büchern oder Zeitschriften sollten über einen Scanner allen im
Intranet zugänglich gemacht werden. Achtung nur Intranet -
Urheberschutz!
(siehe auch Materialsammlung Geschichte
am LSG unter http://www.lsg.musin.de/Geschichte
)
Jede Aufgabenstellung sollte schriftlich erfolgen. Es sollte
festgehalten sein, wer in welcher Gruppe arbeitet, welche Funktion er in
der Gruppe erfüllt und welche Gruppe für
welche Bereich der Gesamtaufgabe zuständig ist, damit innerhalb der Klasse nachgefragt
werden kann. Bei Projekten über die Klasse hinaus sind diese
schriftlichen Fixierungen und die Kommunikation über e-Mail sehr wichtig. Um Zwischenergebnisse sichtbar zu machen sollten
diese im Intranet als solche veröffentlicht sein. Korrekturen und
Verbesserungen sind dann bereits während der Arbeitsprozesse möglich.
Es sollte von Anfang an klar sein, wozu die Ergebnisse gebraucht werden.
Die Stelle, an der das Arbeitsergebnis für ein Projekt steht sollte von
vorneherein bekannt sein. Die Lehrkraft sollte deshalb neben der
Aufgabenstellung auch bereits die Grundstruktur für die
Ergebnissicherung im Intranet vorgeben. Für Fortgeschrittene ist die
Arbeit mit dem Intranet dann selbstverständlich. Die SchülerInnen
wissen, wie sie ihre Ergebnisse aufbereiten müssen, um dem Medium
gerecht zu werden.
Die technischen Voraussetzungen
wurden im Kapitel technische Voraussetzungen ausführlich besprochen.
Hier nur noch einmal die Auflistung der wünschenswerten Eigenschaften
eines Schulnetzes, damit die Arbeit möglichst reibungslos vorangeht.
-
Differenzierte Zugangscodes für
alle SchülerInnen und Lehrkräfte
-
eine genügende Zahl von
Computern, die auf den Server und das Internet Zugriff haben
-
eine Grundschulung von Lehrkräften
durch ein Infoteam
-
ein Infoteam von SchülerInnen,
das für andere Hilfe leistet und Arbeitstechniken weitergibt (dies
ist nicht alleine durch Lehrkräfte zu leisten)
-
absolute technische Standfestigkeit des
Netzes
-
bürokratische Absprachen über
die Nutzung der Räume
-
Verzicht auf fertige
Konsumsoftware, die Ergebnisse vorgibt, anstatt sie selbst
herzustellen
-
Kommunikation über einen
Mailserver
-
ein interner Webserver
Alle Einzel- und
Gruppenergebnisse werden bewertet. Einmal durch die Lehrkraft aber auch
nach einer allgemeinen Vorstellung durch die SchülerInnen selbst.
Technische Probleme werden von den Gruppen angesprochen. Die Lösung wird
sicher nicht durch die Lehrkraft erfolgen müssen, da es sicher SchülerInnen
gibt die in diesem Bereich einen Vorsprung besitzen. Die Lehrkraft
sollte gar nicht erst versuchen im technischen Bereich mitzuhalten, da
dies in den seltensten Fällen gelingt. Dies ist ein Beispiel, wie im
Computerraum automatisch Hilfssysteme über Hilfslehrer aus dem Schülerkreis
selbst entstehen. Dies hilft übrigens SchülerInnen, die sonst evtl.
wenig Anerkennung im Klassenzimmer finden. Die inhaltliche Auswertung
erfolgt unter den Gehsichtspunkten Materialbeschaffung und -probleme,
Ergebnispräsentation (Kritik nur durch MitschülerInnen), inhaltliche
Richtigkeit und Nützlichkeit des Ergebnisses zum Informieren.
Die Noten können innerhalb einer Gruppe nach den Arbeitsanteilen
differenziert werden. Die SchülerInnen sollten von vorneherein darüber
hinaus aufgeklärt werden, dass der Ablauf des Arbeitsprozesses zur
Notenfindung herangezogen werden kann. SchülerInnen, die anderen helfen
und die Arbeit durch gute Gedanken weiterbringen werden dafür auch
belohnt. Durch Befragungen sollte die Arbeit im Computerraum und die in
der Gruppe evaluiert werden. Sind die SchülerInnen mit der Methode
einverstanden? Was soll geändert werden? Finden sie die Benotung
korrekt? Haben Sie subjektiv das Gefühl, etwas gelernt zu haben? Können
sie mit den anderen zusammenarbeiten? Sollte sich die Lehrkraft mehr in
die Gruppenarbeit einmischen? ......
Die Schule unterhält
ein Intranet mit eigenem Webserver. Dort veröffentlichen die
Fachschaften, einzelne Lehrer und Schüler und Arbeitsgruppen ihre
Ergebnisse, Materialien, Arbeitsaufträge, Internettipps und Vieles
mehr. Im Prinzip entwickelt sich ein Intranet auf virtuelle
Hefte hin.
Sie können auch Ihren Unterricht mit
einem Heft im Internet begleiten. Wenden Sie sich an Frau Conrad im
Pädagogischen Institut der Stadt München. Das Prozedere
hier
Probleme und Gefahren des Intranets wurde bereits an anderer
Stelle vorgestellt
|