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Seit dem Londoner Protokoll
von 1852 war Schleswig-Holstein durch eine Personalunion mit Dänemark
verbunden. Die Dänen setzen aber Ihre Versuche fort, ein einheitliches
Großdänemark zu schaffen, ohne Rücksicht auf die Rechte der Herzogtümer
und die Empfindungen ihrer deutschen Bewohner. In diesem Geist erfolgte
der Erlass des königlichen Patents vom 30. März 1863, das Schleswig
von Holstein trennte und zur dänischen Provinz machte. Auch Bismarck
ist bestrebt, diese Herzogtümer in Preußen einzugliedern, gleichzeitig
kann er eine dänische Großmacht in Norddeutschland nicht gebrauchen.
Allerdings erfordert dieser Plan äußerstes diplomatisches Geschick, da
ein Dazwischentreten der anderen europäischen Großmächte verhindert
werden muss. Dies gelingt Bismarck, indem er nach außen hin den Weg der
Legalität beschreitet und die Dänen zur Einhaltung des Londoner
Protokolls auffordert. Österreich will Preußen nicht nachstehen, um
keinen Einfluss zu verlieren und muss sich Preußen anschließen, das so
Schritt um Schritt unter Übergehung der deutschen Klein- und
Mittelstaaten in der Angelegenheiten die Führung an sich reißt. Er
kommt so einer wachsenden emotionalen nationalistischen Öffentlichen
Meinung in Deutschland nach, benutzt diese um sein Ziel der Stärkung
Preußens zu erreichen. 1864 dringen preußische und österreichische
Truppen über die Eider vor und nach heftigen Kämpfen (Erstürmung der
Düppeler Schanzen durch die Preußen am 18. April 1864) erliegen die Dänen
der Übermacht. Die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
werden im Frieden von Wien am 30. Oktober 1864 von Dänemark an den
Deutschen Bund abgetreten.
Die Spannungen, die bereits zwischen Preußen
und Österreich bestehen, verschärfen sich in der Folgezeit bei der
gemeinsamen Verwaltung der Elbherzogtümer erheblich und schließlich
werden die Herzogtümer im Vertrag von Gastein von 1865, zwischen den
beiden deutschen Staaten aufgeteilt. Preußen erhält die Ausübung der
gemeinsamen Rechte in Schleswig, und Österreich in Holstein. Der
Vorteil lag durchaus auf preußischer Seite, da Österreich Holstein,
entlegen wie es war, immer als einen verlorenen Posten ansehen musste
und weil außerdem sein Wert wesentlich herabgemindert wurde durch das
Recht Preußens, Kiel als Marinestation auszubauen sowie Etappenstraßen
und eine eigene Postverwaltung in Holstein zu errichten. Beide Herzogtümer
treten auch dem Zollverein bei. Dieser Anschluss der Herzogtümer an die
deutschen Großmächte verprellt die Öffentliche Meinung in
Deutschland, der nicht an einer Stärkung der Gromächte gelegen ist.
Vor allem den Österreichern wird das gemeinsame Spiel mit Bismarck
nachgetragen. Österreich verliert Sympathien im Deutschen Bund.
- Das Londoner Protokoll
- Der Vertrag zu Gastein
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