Parteienlandschaft der Weimarer Republik

von links nach rechts

1919

  Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), die sich am 1. Januar 1919 von der USPD abspaltete und mit den Spartakisten gemeinsam die Diktatur des Proletariats in Form einer sozialistischen Räterepublik durchsetzen wollte. Die kapitalistische Privatwirtschaft sollte durch eine sozialistische Planwirtschaft ersetzt werden; Vorsitz: Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg; nach deren Ermordung Paul Levi

Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD),   auf dem Gothaer Parteitag spaltet sich am 6. April 1917 der linke revolutionäre Flügel der SPD; Vorsitz: Hugo Haase
Im Gegensatz zur SPD lehnt die USPD das parlamentarische System ab und tritt für eine Räterepublik ein. Großgrundbesitz und Kapital sollen sozialisiert werden.

Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), gegründet 1863; bzw.1973 
Die SPD strebt grundlegende Reformen im Wirtschaftsleben an und versucht, einen demokratischen Sozialismus zu verwirklichen. Alle Reformen sollten jedoch immer innerhalb eines parlamentarischen Systems stattfinden. Einen gewaltsamen Umsturz lehnt sie genauso ab wie eine Diktatur des Proletariats; Vorsitz: Friedrich Ebert


Deutsche Demokratische Partei (DDP); Gründung: 20.11.1918
Als Verfechter der parlamentarischen Demokratie setzt sich die DDP für die Beibehaltung der Privatwirtschaft ein, will dabei aber eine soziale Bindung des Eigentums verwirklichen. Die Arbeitnehmer sollen in den Betrieben Mitwirkungsrechte erhalten, um so mehr Geltung zu erlangen; Vorsitz: Friedrich Naumann


Zentrum, gegründet 1870
Das Zentrum war ursprünglich als katholisch-föderalistische Opposition gegen Bismarck gegründet worden. Ab 1911 nennt sich die Partei, die in Bayern die teilweise antisemitische Bayerische Volkspartei als Schwesterpartei hat, nach der Sitzanordnung im Parlament "Zentrum". Im Rahmen christlicher Grundsätze tritt sie für die Sicherung der bürgerlichen Freiheiten und eine hierarchische patriarchalische klerikale Ordnung ein. Sie fordert eine föderalistische Ordnung für das Reich und den Erhalt der Privatwirtschaft; Vorsitz: Karl Trimborn


Deutsche Volkspartei (DVP); Gründung: 15.12.1918
Die Nachfolgepartei der Nationalliberalen (1867 gegründet) setzt sich für die Kräftigung des handwerklichen und bäuerlichen Mittelstandes ein. Dabei sollte im Gegenzug auch die Stellung der leitenden Unternehmer gesichert werden, um so der breiten Masse insgesamt mehr soziale Sicherheit garantieren zu können; Vorsitz: Gustav Stresemann


Deutsch-Nationale Volkspartei (DNVP); Gründung: 24.11.1918
Die DNVP setzt sich aus verschiedenen Teilen der konservativen Parteien des Kaiserreichs und des rechten Flügels der Nationalliberalen zusammen. Sie tritt für die Erneuerung des Kaiserreichs ein. Jüdischer Einfluss in Wirtschaft und Politik soll zurückgedrängt werden. Ein stärkerer Schutz des Privateigentums wird verlangt. Die DNVP war ein entschiedener Gegner des Marxismus und der Demokratie; Vorsitz: Oskar Hergt


Deutsche Arbeiterpartei (DAP), gegründet am 05.01.1919, war die Vorläuferin der NSDAP. Sie proklamierte den Antisemitismus, bekämpfte die parlamentarische Demokratie und strebte ein "großdeutsches" Reich an; Vorsitz: Karl Harrer

Nationalsozialistische Arbeiterpartei Deutschlands NSDAP
setzt sich als Nachfolgepartei der DAP und als ideologische Nachfolgerin des Alldeutschen Verbands unter Führung Adolf Hitlers gegen Liberalismus, Demokratie und Marxismus und für einen Führerstaat, Rassismus, Antisemitismus und aggressive auf Expansion zielende Außenpolitik ein. Vorsitz Adolf Hitler