Agamemnon, sagenhafter König von Mykene, Sohn
des Atreus (daher der Atride genannt) und der Aëro-
pe, Bruder des Menelaos. Als Helene, die Schwester
seiner Frau Klytaimestra und Frau seines Bruders,
von Paris geraubt worden war, übernahm er in dem
dadurch entbrannten Krieg gegen Troja den Oberbe-
fehl über das griech. Heer. Vor der Ausfahrt der Flot-
te opferte er seine Tochter Iphigeneia. Als er im Tro-
jan. Krieg seine Sklavin Chryseis zurückgeben mußte,
ließ er Achilleus' Lieblingssklavin Briseis holen und
erregte damit dessen Zorn. Nach dem Fall Trojas
kehrte er mit der kriegsgefangenen Kassandra nach
Hause zurück und wurde von seiner Frau Klytaime-
stra oder ihrem Liebhaber Aigisthos oder von beiden
gemeinsam beim Mahle oder im Bad erschlagen. Er
wurde später von seinem Sohn Orestes gerächt. - Das
Ende des A., der in der Ilias Homers eine der Hauptfi-
guren ist, wurde in Tragödien dichterisch gestaltet
(Aischylos, Seneca, Alfieri, Hauptmann).


[Lexikon der Antike: Agamemnon, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 109 (vgl. LDA, S. 16)]