Die 80er Jahre

 
 

Afghanistankonflikt

Durch den Militärputsch von 1973 wurde Afghanistan Republik. Nach ihrem Aufstand gegen den diktatorisch regierenden Staatspräsidenten M.ÿDaud Khan (1973þ78) übernahm die kommunistische Demokratische Volkspartei unter N.ÿM. Taraki die Regierungsgewalt und lehnte Afghanistan eng an die UdSSR an; Machtkämpfe innerhalb der Partei, hartes Vorgehen gegen Oppositionelle und v.ÿa. die Landreform von 1979 zogen einen landesweiten Widerstand gegen das Regime nach sich. Unter Berufung auf den Freundschaftsvertrag von 1978 ließ daraufhin die UdSSR unter weltweitem Protest im Dezember 1979 Truppen in Afghanistan einmarschieren. Sie setzte B.ÿKarmal als Staats-, Regierungs- und Parteichef ein und versuchte, die politisch uneinheitliche muslimische Guerillabewegung (Mudschaheddin), die von Pakistan aus operierte und v.ÿa. von den USA mit Waffenlieferungen unterstützt wurde, in verlustreichen Kämpfen zu unterdrücken. 1986 wurde B.ÿKarmal durch Nadschibullah abgelöst, der angesichts des Scheiterns der sowjetischen Invasion und der verheerenden Folgen des Krieges (rund 1ÿMio. Tote, 5ÿMio. Flüchtlinge) eine Politik der »nationalen Aussöhnung« verkündete. Von Mai 1988 bis Februar 1989 zog die UdSSR, die selbst hohe Verluste (etwa 14ÿ000 gefallene Soldaten) erlitten hatte, ihre Truppen vollständig aus Afghanistan ab

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001

Kohlära


 

 

 
 


Thatcherismus ist die
Bezeichnung für die in Großbritannien unter Premierministerin M.H. Thatcher 1979 bis 1990 praktizierte, am Monetarismus (Milton Friedman) orientierte Wirtschaftspolitik zur Reduzierung des Staatsdefizits, zur Bekämpfung der Inflation und zur Konjunkturbelebung. Der Thatcherismus war gekennzeichnet durch Einschränkung des öffentlichen zugunsten des privaten Sektors, Sozial- und Subventionsabbau, Reprivatisierung von staatlichen Unternehmen, Zinserhöhungen u.a. geldpolitischen Maßnahmen. Die Gewerkschaften werden in ihren Rechten eingeschränkt. Die Ellbogengesellschaft, in der der Reichere Recht hat und alles, was Geld bringt, erlaubt ist, vorangetrieben.

Aufstieg der Grünen


Reagan
  
SDI = Krieg der Sterne

Das durch Weltraumsatelliten gestützte Raketenabwehrsystem SDI (Abkürzung für das englische »Strategic Defense Initiative«, übersetzt »Strategische Verteidigungsinitiative«) stellte 1983 der damalige US-Präsident Ronald Reagan unter der englischen Bezeichnung star wars (»Sternenkriege«) der Öffentlichkeit vor. Er griff dabei auf den Titel eines 1977 entstandenen amerikanischen Science-Fiction-Films zurück, in dem mit aufwendiger Trickfilmtechnik märchenhafte Weltraumabenteuer gezeigt werden.

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001

 
  Falklandkrieg

Krieg über Tausende von Kilometern um ein paar Inseln im Südatlantik
Nachrüstungsbeschluss
 

Die Sowjetunion beginnt ab Mitte der 70er Jahre in ihrem westlichen Teil, neue Mittelstreckenraketen des Typs "SS-20" aufzustellen. Sie bedrohen Westeuropa, vor allem aber die Bundesrepublik.

Im Dezember 1979 faßt die NATO einen Doppelbeschluß: Im Gegenzug zur sowjetischen Aufrüstung droht die NATO damit, neue Mittelstreckenwaffen vom Typ "Pershing" und "Cruise Missile" aufzustellen. Gleichzeitig wird der Sowjetunion aber auch das Angebot einer gegenseitigen Abrüstung gemacht: NATO und die USA erklären sich bereit, über die Mittelstreckenwaffen in Europa zu verhandeln.

Unter dem sowjetischen Generalsekretär Breschnew und dem US-Präsidenten Reagan spitzt sich der Ost-West-Konflikt erneut zu. Dem Scheitern der Genfer Abrüstungsverhandlungen 1981/82 folgt die Umsetzung des NATO-Doppelbeschlusses: Die Bundesregierung ist entschlossen, die amerikanischen atomaren Mittelstreckenwaffen in Europa zu stationieren. Als Zeitpunkt ist der November 1983 vereinbart.

 

Tschernobyl

Im ukrainischen "Lenin"-Kernkraftwerk soll am 26.April 1986 ein Experiment durchgeführt werden. Nur 6 Sekunden nach Beginn des Experiments explodiert Block 4 des "Lenin-Kraftwerkes" bei Tschernobyl.
Am 28. April wird in Skandinavien erhöhte Radioaktivität gemessen. Hier vermutet man einen Unfall, aber die Russen bestreiten dies. Erst 3 Tage nach dem Unfall geben die Russen eine Havarie zu, bei der aber nur 2 Menschen ums Leben gekommen sein sollen.
Erst einen Monat nach dem Störfall wird das Gebiet offiziell evakuiert. Die Spätfolgen werden noch lange bemerkbar sein.
Die Halbwertszeit des freigewordenen Plutonium beträgt 24.360 Jahre. Die Zahl der Opfer beträgt mehr als 25000 und wird noch steigen!

 
  Solidarnosz   Eiszeit-USA-UdSSR  
  Mauerfall
Gorbatschov
Vergreisung der UdSSR  
 


Mit der Wiedervereinigung am 3.10.90 endet der Kalte Krieg und damit die Nachkriegszeit