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schreibt in seinen Erinnerungen:
"Das Offizierskorps konnte aber nur mit einer
Regierung zusammengehen, die den Kampf gegen Radikalismus und
Bolschewismus aufnahm. Dazu war Ebert bereit, aber er hielt sich nur
mühsam am Steuer und war nahe daran, von den Unabhängigen und der
Liebknechtgruppe über den Haufen gerannt zu werden. Was war demnach
näherliegend, als Ebert, den ich als anständigen, zuverlässigen
Charakter und unter der Schar seiner Parteigenossen als den
staatspolitisch weitsichtigsten Kopf kennen gelernt hatte, die
Unterstützung des Heeres und des Offizierskorps anzubieten?
Am Abend (des 10. November)
rief ich die Reichskanzlei an und teilte Ebert mit, dass das Heer sich
seiner Regierung zur Verfügung stelle, dass dafür der Feldmarschall und
das Offizierskorps von der Regierung Unterstützung erwarteten bei der
Aufrechterhaltung von Ordnung und Disziplin im Heer. Das Offizierskorps
verlange von der Regierung die Bekämpfung des Bolschewismus und sei
dafür zum Einsatz bereit. Ebert ging auf meinen Bündnisvorschlag ein.
Von da ab besprachen wir uns täglich abends auf einer geheimen Leitung
zwischen der Reichskanzlei und der Heeresleitung über die notwendigen
Maßnahmen. Das Bündnis hat sich bewährt."
In : lernen subversiv: Geschichte Weimarer Republik,
Frankfurt 31973, S. 16f
Groener sagte: "Der
Zweck unseres Bündnisses, das wir am 10. November abends geschlossen
hatten, war die restlose Bekämpfung der Revolution, Wiedereinsetzung
einer geordneten Regierungsgewalt, Stützung dieser Regierungsgewalt durch
die Macht einer Truppe und baldigste Einberufung einer
Nationalversammlung."
(nach Hans Herzfeld zitiert in Illustrierte
Geschichte der deutschen Novemberrevolution, Berlin 1978, S. 157)
Ebert von Groener |