Luftfahrt

Zur Zeit der Goldenen Zwanziger

 

Nach Beendigung des 1. Weltkrieges und der Unterzeichnung des Versailler Vertrages wurde Deutschland in Sachen Luftverkehr und Flugzeugbau stark eingeschränkt.

Seitdem die Sanktionen Anfang der zwanziger Jahre gelockert wurden und die Luftfahrtindustrie vom Staat subventioniert wurde, entwickelte sich die deutsche Luftfahrtindustrie zu eines der wichtigsten technischen Symbolen für den Aufstieg der Wirtschaft zum Zeitalter der „Goldenen Zwanziger". Nachdem im Weltkrieg Luftfahrzeuge ihre Praxistauglichkeit auch unter schweren Bedingungen erwiesen hatte, erlebte anschließend die Zivil-Luftfahrt einen enormen Aufschwung durch Postflug, Fracht- und Passagierdienst. In Deutschland war dies allerdings erst spät möglich, da die Siegermächte zunächst den deutschen Besitz von Motorflugzeugen verboten hatten. Dies trug bei zur intensiven deutschen Grundlagenforschung des Segelflugs. Diese Arbeiten dienten später für die Konstruktion aerodynamischer Flugzeuge und Extremfluglösungen wie Sturzkampfmaschinen (Stuka), Delta-Flügler und das Nur-Flügel-Flugzeug. Aus diesen Entwicklungen stammt insbesondere die

deutsche Erfindung des "Lastenseglers", der im Zweiten Weltkrieg erfolgreich eingesetzt wurde und bald auch von der Gegenseite kopiert wurden. Die schon in der Kaiserzeit zur Einsatztauglichkeit entwickelten Ballone und Zeppeline (Ballon mit starrem Innengerüst) dienten während des Verbots als Ersatz für den Post- und Passagierflug. So wurde 1934 ein deutscher Flugdienst nach Südamerika mit Luftschiffen eingerichtet. Unmittelbar mit dem Beginn des NS-Staats wuchs die deutsche Luftflotte, schon Ende 1933 nahm die 1926 gegründete Lufthansa mit 12 Motorflugzeugen (Ju-52) den Linienbetrieb auf und bot 1934 mit Berlin-Schanghai (58 Stunden Flugreise) eine Extremweitenverbindung an.

Es wurden auch viele Luftfahrtverbände gegründet darunter die Lufthansa.

Hugo Eckener (1868 – 1954)

Hugo Eckner gilt als einer der Pioniere der Luftfahrt, insbesonders wegen seinen Transatlantikflügen.

Er war der erste Pilot der ein Flugzeug über den Atlantik beförderte welches Post und Passagiere mit sich trug und das im fahrplanmäßigen Zeitraum.

Als er im Oktober 1924 seinen Amerikaflug absolvierte ernannte man ihn zum Ehrenbürger von Flensburg, seiner Geburtstadt.

Zu Zeiten der Weimarer Republik galt Eckener als der populärste Deutsche.

Weiterentwicklung der Luftfahrt

Weiterhin wurden gewaltige Anstrengungen unternommen, um die Technik der Luftfahrt zu verbessern. Jedoch bekam die Luftfahrtindustrie alle ihre Mittel fast ausschließlich vom Staat, dessen überwiegendes Interesse in erster Linie darauf gerichtet war, seine tatsächlichen und potentiellen Mittel für den Kriegsfall zur Verfügung zu halten und somit nur untergeordnet dem Luftverkehr galt. In den folgenden Jahren wurden die Flugleistungen erheblich gesteigert, neue Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt, neue Flugrouten erkundet und die ersten Fluggesellschaften gegründet. Weiterhin fand die erste Atlantiküberquerung statt und es gelangen fliegerische Meisterstücke wie die Landung auf dem Dome-Pass unter dem Gipfel des Mont-Blanc am 30. Juli 1921 oder die Amundsen Expedition zum Nordpol mit zwei Flugbooten im Jahre 1925. Am 18. 8 1930 startete Wolfgang von Gronau zum Nordatlantikflug über Island nach New York mit einer Dornier Wal. Er legte die Entfernung von rund 7500 km über Island, Grönland, den Norden Kanadas und die Ostküste Amerikas in 47 Flugstunden zurück. 1931 führte er eine Wal über Grönland und Chicago nach New York. Am 26. Juli 1932 flog er von Sylt nach Montreal und von dort weiter nach Alaska und Südostasien und beendete seine Erdumrundung.

Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL), Berlin-Adlershof

In Berlin-Adlershof, in unmittelbarer Nähe des heutigen DGZfP-Informations-, Kommunikations- u. Ausbildungszentrums, befand sich bis 1945 die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL). Mit dieser zuletzt 1600 Mitarbeiter umfassenden Institution, die den danach weltgrößten, noch heute bei der BAM in Adlershof zu besichtigenden Windkanal betrieb, verbinden den Autor Richter persönliche Erinnerungen, wollte er doch als flugfanatischer Jüngling seinen beruflichen Anfang unbedingt an diesem Windkanal machen, was kriegsbedingt misslang.
Die sogen. Stoffabteilung der DVL unterstand 1927 - 1934 Kurt Matthaes (1900 - 1999). Dieser baute bereits 1930 für den Betrieb einer SIEMENS-230 kV-Röntgenanlage "Stabilovolt" einen strahlensicheren Prüfraum von 5 x 6,2 m². Für Gussprüfungen nutzte man ein Durchleuchtungspult, bei Schweißnähten wurden Filmaufnahmen gemacht. Aber auch Gleitlager, Sperrholzbauteile, selbst Punktschweißungen wurden geprüft. Besonders bekannt wurde Matthaes aber später, mit der Entwicklung einer magnetinduktiven Prüfanlage für Stangenmaterial für die Heinkel-Flugzeugwerke in Rostock, deren Grundgerät ein von Wilhelm Christian Schirp an der TH Charlottenburg entwickeltes, dann bei der Reichs-Röntgenstelle vervollständigtes Prüfprinzip zugrunde lag.

 

Gerald Sieber 2G 12/2 2002

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