Die Wirtschaft der Goldenen Zwanziger
 

  • Produktion, Konsum und Volkseinkommen nehmen stetig zu

  • Investitionen v.a. in ,,neue" Industriezweige möglich

  • rasantes Wachstum dort, aber auch in elektrotechnischer, optischer und chemischer Industrie

  • auch alle anderen Industriezweige können Produktion verbessern

  • Löhne und Industrieproduktion erreichen Vorkriegsniveau, jedoch bei deutlich verringerter - Wochenarbeitszeit

  • Warenexport steigt drastisch

  • Reichshaushalt ist ausgeglichen

 

ABER: Im Internationalen Vergleich schneidet Deutschland schlecht ab.

Der Absatz hochwertiger Produkte war nicht genau kalkulierbar, und die Industrie finanzierte sich zum Großteil durch kurzfristige ausländische Kredite ? ,,Scheinkonjunktur", ,,Konjunktur auf Pump"

  

Der wirtschaftliche Aufschwung '24 - '29 

 

1. Darstellung des wirtschaftlichen Aufschwungs (1924-1929):

 

Wirtschaftliche Aufschwünge erfolgten insbesondere in der elektrotechnischen, chemischen und optischen Industrie, sowie in den neuen Industriezweigen wie Automobil- und Flugzeugbau. Aber auch Film-, Rundfunk- und Schwerindustrie wiesen ein rasantes Wachstum auf. Auch der Maschinenbau und die Textilindustrie konnten ihre Produktion steigern. Technische Großprojekte, wie der Bau des Luftschiffs ,,Graf Zeppelin", der Bau des Verkehrsflugzeugs ,,Dornier Do-X" oder die Produktion des Passagierschiffs ,,Bremen" bewiesen die Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie. 

 

2. Veräderungen der Lebensbedingungen der Bevölkerung in den Jahren 1924 - 1929

 

Bedingt durch den wirtschaftlichen Aufschwung, verbesserten sich die Lebensbedienungen. Da viele Betriebe gewinnbringend produzieren konnten stieg die Zahl der Arbeitsplätze, sowie die Löhne der Beschäftigten. Dadurch erhöhte sich die Kaufkraft der Bevölkerung, was wiederum der Wirtschaft zu Gute kam. Viele Menschen zogen vom Land in die Stadt, weil sie sich dort Arbeitsplätze erhofften und auf Grund der schlechten Lage der Landwirtschaft. Ein weiterer Grund für den Anstieg des Lebensstandards war die wirkungsvolle Sozialpolitik der Regierung. Durch diesen politischen Schritt wurden u.a. die Säuglingssterblichkeit, Tuberkulose und andere Krankheiten wirkungsvoll bekämpft. Die Jugend wurde durch das neuentstandenen Jugendwohlfahrtsgesetz vor Ausbeutung und Verwahrlosung geschützt. Die Lebensbedingungen verbesserten sich auch in den Wohnungen. Es wurden anstatt der engen Hinterhofsviertel nun Häuserzeilen, in denen jede Wohnung Sonnenlicht erhielt, gebaut. Grünflächen, Sport- u. Spielplätze sind errichtet worden. Der Sport erhob sich dadurch einen festen Platz im Leben der Masse. Die hohe Arbeitslosigkeit, welche viele Bevölkerungsschichten bedrohte, wurde durch die Einführung der Arbeitslosenversicherung gemindert. Eine wachsende Bedeutung erhielt der Rundfunk, der mit seinen Unterhaltungssendungen eine große Masse des Volkes ansprach. Der Standard veränderte sich jedoch nicht nur positiv, denn der Mittelstand, insbesondere das Kleinbürgertum, litt nach wie vor unter den Nachwirkungen der Inflation. 

 

3. Ursachen des Aufschwungs:

 

Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft verhalfen u.a. die Währungsreform, Dawes-Plan und ausländische, insbesondere amerikanische Kredite. Zwischen 1924 und 1929 stieg die Produktion, der Konsum und das Volkseinkommen stetig an. Ein weiterer Grund war der Eintritt der Weimarer Republik in den Völkerbund, dadurch gewann Deutschland die Unterstützung und das Vertrauen der anderen Mitgliedsstaaten. Der industrielle Aufschwung wäre ohne die Modernisierung der Betriebe und ohne wissenschaftliche Forschungen nicht möglich gewesen. Allerdings vollzog sich eine starke Konzentration der Industrie in Großunternehmen, Konzernen und Kartellen, die dadurch den Markt beherrschten und Kleinunternehmen den Überlebenskampf auf dem Absatzmarkt erschwerten.

 

4. Wirtschaftspolitik

 

Durch eine gelungene Wirtschaftspolitik der Deutschen gelang es der Weimarer Republik schnell eine stabile gewinnbringende und erfolgreiche Wirtschaft aufzubauen. So erfolgten Aufschwünge gerade in den neuentstandenen Industriezweigen wie Automobil- und Flugzeugbau aber auch in Film und Rundfunk. Diese positiven Entwicklungen konnten durch Dawesplan, Währungsreform und ausländische Kredite erzielt werden.

 

Ein Beispiel dafür das sich Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik einander bedingen, war der Eintritt Deutschlands 1926 in den Völkerbund. Dadurch gewannen andere Mächte wie z.B. die USA Vertrauen in die dt. Politik und somit auch in die Wirtschaft. Das hatte positive Folgen für die Wirtschaft wie in Aufgabe 1 genannt, dadurch verbesserte sich diese und somit gewann auch das Volk Vertrauen in die dt. Regierung da es mehr Arbeitsplätze und somit ein höherer Lebensstandard gewährleistet werden konnte.

Weiterhin kann man sagen das durch den Eintritt in den Völkerbund und den Locarno Vertrag die politische Lage sich in Deutschland stabilisierte. Das ist wiederum gut für die großen Unternehmen die nun auch im Ausland investieren konnte und somit die dt. Wirtschaft ankurbelten.

Abschließend kann man sagen, dass ohne eine funktionierende Außenpolitik keine guten Wirtschaftsbilanzen erzielt werden können und wenn keine positiven Erträge aus der Wirtschaft vorhanden sind wird auch die Regierung kritisiert.

 

 

eike