Die rechtlosen Bauern bildeten die Basis der Ständegesellschaft und mussten Abgaben und Frondienste leisten um das Recht der Bodenbestellung zu erhalten. Durch die Abschaffung der Feudalzwänge und die Kapitalisierung der Landwirtschaft bzw., der Bauernbefreiung mussten die Erträge zwangsläufig gesteigert werden, somit begann die sogenannte „Agrarrevolution". Sie war sowohl Auslöser als auch Folge des rasanten Bevölkerungswachstums, da durch verbesserte Anbaumethoden die Sterberate sank, somit aber auch zunehmend mehr Menschen ernährt werden mussten. Daraus folgte die neue Auffassung von Landwirtschaft als ein auf Rentabilität ausgerichtetes Gewerbe.

· Die verbesserte Dreifelderwirtschaft: Nachdem man anfangs 2 Felder bebaute und eines brach lies wurde die Brache nun mit Blattfrüchten wie z.B. Klee bebaut, die dem Boden Erholung brachten und zusätzlich als Viehfutter benutzt werden konnten

· Die Fruchtwechselwirtschaft: die Anbaufolge wurde je nach Bodenart so gewählt dass Pflanzen, die dem Boden Nährstoffe entziehen, mit solchen wechseln, die sie ihm wieder zuführen.

Þ in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts wurde die landwirtschaftliche Nutzfläche durch Miteinbeziehung der Gemeindefläche mehr als verdoppelt und die Erträge stiegen von 1800 bis 1900 jährlich um 1%.

· Auch die Viehzucht verdoppelte sich durch Sommerstallhaltung und die schon erwähnte Viehfuttergewinnung auf der Brache. Durch gezielte Viehmast verfünffachte sich die Fleischgewinnung. Durch erhöhten Kartoffelanbau florierte die Schweinezucht und die Kartoffel löste den Weißkohl als Massennahrungsmittel ab.

Þ der Zuwachs an Vieh erhöht auch die Möglichkeit intensiveren Düngens. Zusammen mit Justus Liebigs Erfindung des künstlichen Düngers 1840 konnten die Erträge weiterhin gesteigert werden.

· Die Entwicklung neuer Arbeitsmaschinen: Es wurden Sä- ,Mäh- und Dreschmaschinen entwickelt, die aber nicht so entscheidend zur Ertragssteigerung beitrugen wie der Pflug. Die Sense ersetzte die Sichel und Drainagen wurden zur Mehlherstellung benutzt. Später wurden die Maschinen mir Dampfmaschinen angetrieben.

Þ Da jedoch das Kapital fehlte entstanden seit der Jahrhundertmitte Kredit- und Absatzgenossenschaften ,die Raiffeisen einführte.

Fazit: Deutschland schaffte es etwa um 1900 autark zu sein.