Die Entwicklung der Parteienlandschaft in Deutschland bis 1918SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands)Der Sozialismus entsteht im
19.Jahrhundert als Folge der Industriellen Revolution —› Partei der Arbeiterschaft -Aufkommen der “sozielen
Frage” -
Grundgedanken: Gleichheit, Solidarität, Freiheit, Fortschrittsglaube Gleichheit -Entwicklung eines anderen,
neueren Gleichheitsverhältnisses als beim Liberalismus: Es bestehen zwar
Unterschiede bei den Menschen (Intelligenz, etc.), aber es sollte keine krasse
Differenzierung gemacht werden Solidarität - um eigene elende Lage zu
überwinden, schlossen sich die Arbeiter mit anderen, in ähnlicher Lage befindenden, zusammen - Soziale Gerechtigkeit,
notfalls auch Klassenkampf -
gemeinsame Ziele verfolgen Freiheit -
Freiheitsbegriff gilt nach Ansicht der Arbeiter nur für Wohlhabende Fortschrittsglaube - Arbeiter im 19.
Jahrhundert sehen sich auf der “Schattenseite”, Gesellschaft besteht aus Bürgertum
und Adel => Fortschritt:- alte,
als schlecht erkannte, Zustände überwinden
- wissenschaftliche Forschung —› Forderung nach Bildung Die Frage nach der Wirtschaftsordnung
ist das Grundanliegen der Sozialisten - Privateigentum wird als
Hauptquelle für Ausbeutung und Diskriminierung der Arbeiter angesehen => Zielsetzung:
-Verstaatlichung der gesamten Wirtschaft und der wichtigsten Industrien
-Mitentscheidung und Mitbestimmung der Arbeiter und ihrer
Gewerkschaften in Betrieben
-persönliches Eigentum aber unangetastet lassen - Sozialpolitik zur Finanzierung:
progressive Einkommens- und Vermögenssteuer für “Reiche” Der Staat sollte selbst zum wichtigsten Instrument werden, um die Ziele
zu verwirklichen und das Arbeiterleben zu verbessern - Monarchie wird als hemmend
für soziale Gerechtigkeit angesehen, deshalb Republik - Menschenrechte sollten
erhalten bleiben - Forderung nach
“gerechtem” Wahlrecht (Stimmzettel) Wissen
ist Macht - Wissen kann sozialistische
Ideen verwirklichen und wurde bisher den Arbeitern vorenthalten (nur Wohlhabende
konnten es sich leisten ihre Kinder zur Schulen zu schicken) Ziele: - Sozialstaat statt liberaler Rechtsstaat -
Demokratie und Sozialismus - Schneidergeselle Wilhelm
Weitling entwickelte sozialrevolutionäres Gedankengut (vor der Revolution 1848/49) - nach Scheitern der
Revolution lösen sich Organisationen der Arbeiter wieder auf - durch steigende
Industrialisierung und liberale Regierungspolitik in Preußen entsteht ein neuer sozialistische Aufschwung um 1860 - Vorreiter: Karl Marx und
Friedrich Engels - 1863: Gründung des
“Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein” durch Ferdinand
Lassalles; sehr reformerische
Ansichten (Sozialisten müssen Staat für sich gewinnen) <=> 1869: Gründung
der “Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschlands” durch Anhänger von Marx (Befürworter
des Klassenkampfs und des revolutionären Umsturzes); sehr
sozialrevolutionäre Ansichten; Hauptvertreter: August
Bebel,
Wilhelm & Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg =>politischer Sozialismus
in zwei Organisationen gespalten -1875 Zusammenschluss beider
Organisationen zur “Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands” (trotzdem
herrschen innerhalb noch die zwei Grundauffassungen vor) - durch allgemeines
Wahlrecht wird die Partei zur Massenpartei - stetes Anwachsen für
Bismarck gefährlich (Gefährdung der Innenpolitik) =>Schuld an Attentat auf
Kaiser Wilhelm I 1878 wird Sozialdemokraten zugeschoben —›Auflösung des
Reichstags - Einführung der
Sozialistengesetze (1878- 1890) Sozialdemokratische,
sozialistische, kommunistische Vereine/Versammlungen/Druckschriften
werden verboten =>Straffung der
Parteidisziplin bei Sozialdemokraten - Sozialpolitik Bismarcks: 1881: Vorstellung eines Sozialpolitischen Programms
(Arbeiterversicherungen gegen Karnkheit, Unfall,...) zur Aussöhnung von Arbeiterstand und
Staat - nach Scheitern von
Bismarcks Unterdrückungsversuch und der Abschaffung der Sozialistengesetze: 1890-1912 Anstieg des Stimmenanteils der
SPD von 19,7% auf 34,8% - Erhöhung der
Mitgliederzahlen (1913: 1 Mio.) - 1912 Durchbruch zur stärksten Reichsfraktion Quellen: Informationen zur politischen Bildung “Politische Ideologien” (Heft212, Neudruck 1990) & ”Das 19.Jahrhundert” (Heft 163, Neudruck 2000), Herausgeber: Bundeszentrale für politische Bildung (BpB), Berlin Oldenburg Geschichte für Gymnasium 12, Oldenburg Verlag GmbH, München, 1994 Rebecca Ehrenwirth, K12 |
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