Ursachen des Scheiterns

 

Beratungen in der Paulskirche

 

Gründe des Scheiterns der Revolution 48/49 sind:

 

- zu radikale, vor allem sozialrevolutionäre Ansätze der Handwerker verschrecken die bürgerliche Mehrheit der Nationalversammlung.

- fehlende charismatische Führungspersönlichkeit

- keine militärische Schlagkraft der Revolution, die Heere der dt. Staaten bleiben unter der Verfügungsgewalt der Fürsten, keine echte Exekutivbefugnis

- Zaghaftigkeit der bürgerlichen Liberalen (EINHEIT, bürgerliche FREIHEIT aber nicht zuviel soziale GLEICHHEIT, Angst vor politischen Mehrheitsentscheidungen durch den „Pöbel" und vor Jakobinerterror und Guillotine)

- Einschreiten der Heiligen Allianz; nach der Entscheidung, dem preußischen König die deutsche Krone anzubieten, werden die österreichischen Abgeordneten unter Androhung der Todesstrafe von der Nationalversammlung abgezogen > Schwächung

- Hl. Allianz wollte keinen zu starken Mittelstaat > Proteste Frankreichs, Englands und Rußlands

- Ablehnung der deutschen Kaiserkrone durch Friedrich Wilhelm, König von Preußen; dieser will eine Krone nicht aus der Hand von Bürgern (=Pöbel?) annehmen, da er der Ansicht ist, nur Gott könne eine Krone verleihen! Nach dem Legitimitätsprinzip kann die Kaiserkrone nur von den, durch Gott eingesetzten, deutschen Fürsten vergeben werden! (s. Reichsgründung 1871)

- zu großer Ideenpluralismus (Streitfrage, ob ein Kleindeutschland ohne Österreich oder ein Großdeutschland mit Österreich gebildet werden soll)

- Streit um die Macht der Zentrale (=des Kaisers) gegen die Macht der Länder (=der Einzelstaaten). Föderalismus oder Zentralismus

- zu verschiedene Forderungen (Streit ums Wahlrecht: Ständewahl, Zensuswahl, gleiche Wahl??) (Republik oder Monarchie ; zentralistisch oder föderalistisch) > Unstimmigkeiten unter den Revolutionären führte dazu, dass die Nationalversammlung ein zu langsames Entscheidungsorgan wurde und sich die Fürstenmacht restrukturieren konnte.