Fahrzeuge nach aerodynamischen Gesichtspunkten; geringerer
Luftwiederstand ermöglicht höheres Tempo und geringeren
Benzinverbrauch.
1922:Erster Tonfilm
17.9. Berlin. Mit dem Film „Der Brandstifter" stellen die
deutschen Ingenieure Hans Vogt, Jo Benedict Engl und Joseph Massolle den
ersten Film mit integrierter Lichttonspur vor. Dies ist die erste
zufriedenstellende Lösung für das Problem, Bild und Ton auf dem
Filmstreifen zu vereinen.
Bei den sog. Triergon-Verfahren werden Schallwellen in elektrische
Impulse und diese wiederum in Licht umgewandelt, das die
Silberbeschichtung des Filmnegativs schwärzt. Bei der Aufführung wird
dieser Vorgang umgekehrt.
Die Filmindustrie hält zunächst weiter an Stummfilmen mit
Zwischentiteln fest, da diese einfach übersetzt und problemlos weltweit
verkauft werden können.
Mit „The Jazz Singer" beginnt 1927 der Siegeszug des Tonfilms,
der die bis dahin in Kinos übliche Unterlegung mit Live-Musik ablöst.
Aber erst 1928 kommt der erste vollständige Tonfilm heraus, „Lights
of New York".
1923:Elektronischer Bildabtaster (Wladimir Kosma Zworykin, UdSSR)
Das sog. Ikonoskop ermöglicht die elektronische Bildübertragung und
bildet die Grundlage für Entwicklungen der heutigen Fernsehtechnik.
1925:Treibstoff aus Kohle
22.7. Mülheim/Ruhr. Der Chemiker Franz Fischer, Direktor des
Kaiser-Wilhelm-Instituts für Kohleforschung, und sein Mitarbeiter Hans
Tropsch erhalten das Patent auf ein Verfahren zur Gewinnung von
Kohlenwasserstoff aus Kohle. Die „Fischer-Tropsch -Synthese"
(katalytische Hydrierung von Kohlenmonoxyd), die 1934 von der Ruhrchemie
AG großtechnisch realisiert wird, spielt bei der Umwandlung von Braun-
und Steinkohle in Kraftstoffe (Benzin und Dieselöle) eine bedeutende
Rolle. Im 2. Weltkrieg sollte Deutschland durch die Hydrierung autark
werden. Der Versuch ist gescheitert. So wird z.B. in der BRD bis etwa 1960 der Treibstoffbedarf nicht
aus Erdöl sondern größtenteils aus Kohle gedeckt.
Fischer und Tropsch entwickelten bereits 1924 den sog. Hochdruck-Synthol-Prozeß
zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen und schufen damit eine erste
Alternative zur Kohleverflüssigung nach dem Verfahren von Bergius
(1911).
Nach beiden Verfahren werden während des 2. Weltkrieges große Mengen
an Treibstoffen hergestellt. Nach 1960 sind die DDR und Südafrika die
einzigen Länder, die synthetisch Kohlenwasserstoffe erzeugen.
1925:Flüssigkeitsrakete (Werner von Braun/W. Dornberger,
Deutschland)
Erste automatisch getriebene Flüssigkeitsrakete war Vorbild für
Entwicklung von Trägerraketen (60er Jahre) für US-Raumfahrtprogramm.
Einsatz als Waffe (v 1 und V 2 = Vergeltungswaffe) ab 1944 im 2.
Weltkrieg. Die Hoffnung auf eine Wunderwaffe, die den Krieg gewinnen
hilft, war unrealistisch. Die Raketentechnik, vor allem die Steuerung
und die Nutzlast waren zu gering.
1926:Erste Flüssigtreibstoffrakete
16.3. Auburn. Der US-amerikanische Physiker Robert H. Goddard startet
die erste mit flüssigem Treibstoff angetriebene Rakete. Auf ihrem Flug,
der zweieinhalb Minuten dauert, legt sie 600 m bei einer Geschwindigkeit
von 90 km/h zurück. Goddard benutzt Benzin als Treib- und Sauerstoff
als Brennmittel.
Goddard experimentierte seit 1920 mit Flüssigkeitsraketen, da seine
Versuche mit Feststoffraketen keine befriedigenden Resultate brachten.
Bereits 1924 hatte der sowjetische Mathematiker Konstantin E. Ziolkowski
in seiner Studie "Die Rakete in den kosmischen Raum" den Bau
einer mit Flüssigkeit angetriebenen Weltraumrakete vorgeschlagen, die
er als zigarrenförmigen Zylinder mit mehreren Antrieben und mit
stufenweiser Zündung zur Steigerung der Schubkraft plante.
Die Erforschung des Weltalls bleibt aber zunächst hinter militärischen
Interessen zurück. Ab September 1944 wird die Flüssigkeitsrakete „V2"
gegen Ziele in Großbritannien eingesetzt.
1928:Feldeffekt-Transistor (Julius Lilienfeld, Deutschland)
Transistorprinzip, ab 1948 technisch realisierbar, ist Grundlage der
gesamten Halleiterelektronik (entscheidend für Computer-Entwicklung)
1928:Magnetband wird patentiert
Der deutsche Techniker Fritz Pfleumer lässt sich seine Entwicklung
eines Magnetbandes patentieren. 1898 hatte der dänische Physiker
Valdemar Poulsen die Idee, den Magnetismus zum Aufzeichnen von Tönen zu
verwenden. Poulsen experimentierte mit einem Metalldraht, der an einem
mit einem Mikrofon verbundenen Elektromagneten vorbeigeführt wurde. Je
nach Stärke des Mikrofonstroms wurde der Draht unterschiedlich
magnetisiert. Beim „Abspielen" lief der Draht ein zweites Mal an
der stromlosen Magnetspule vorbei, wobei er einen Strom induzierte, der
in einem Kopfhörer zu den ursprünglichen Tönen umgewandelt wurde.
Pfleumers Einfall, den Draht durch ein dünnes, flexibles Metallband
zu ersetzen, ermöglicht die kommerzielle Nutzung des Verfahrens.
1928:Die Entdeckung des FCKW
Chemiker der Firma General Motors (USA) entdecken die
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Dabei handelt es sich um
Kohlenwasserstoffe, in denen Wasserstoff- durch Fluor- und Chloratome
ersetzt werden.
FCKW finden vor allem als Kühlmittel und als Treibmittel für
Spraydosen Verwendung.
1928:Testfahrt für Raketenauto
11.4. Rüsselsheim. Auf der Rennstrecke der Opel-Werke startet das
erste mit Raketen betriebene Automobil. Es beschleunigt in acht Sekunden
von 0 auf 100km/h.
Der von Maximilian Valier und Fritz von Opel, dem Enkel des
Firmengründers Adam Opel, konstruierte Prototyp wird während der ca.
zweiminütigen Versuchsfahrten von 24 Feststoffraketen am Heck
angetrieben. Am 23.5. erreicht das Nachfolgemodell „Rak II" auf
der Berliner Avus eine Geschwindigkeit von 230km/h. Die Experiment
dienen der Vorbereitung für den Bau raketengetriebener Flugzeuge und
werden als Vorreiter der Raumfahrt gefeiert.
1928:Raketenflugzeug vorgestellt
25.5. Wien. Aurelius Bisial, Mitglied einer Wiener
Segelflugvereinigung, gelingt der Probeflug eines Raketenflugzeugs. Der
von Bisial konstruierte Hochdecker in Leichtmetallausführung besitzt 24
zentrisch angeordnete Raketen, die beim Start für die nötige
Triebkraft sorgen. Das Flugzeug erreicht eine Geschwindigkeit von 150
km/h und geht in 100 m Höhe in Gleitflug über.
Wegen der unlösbar scheinenden Gleichgewichtsprobleme werden die
Anwendungsmöglichkeiten der Raketenflugzeuge zunächst nur sehr gering
eingeschätzt.
1928:Frequenzmodulation (Edwin H. Armstrong, USA)
Grundlage für UKW-Übertragungen und HiFi-Stereo-Technik; bessere
Empfangsqualität, da Stör- und Nebengeräusche wegfallen.
1929:Strom fließt vom Band
Cambridge. Der US-amerikanische Physiker Robert Jemison van de Graaff
entwickelt den elektrostatischen Bandgenerator, ein Gerät zur Erzeugung
von Gleichspannung bis zu mehreren Millionen Volt.
1929:"Eiserne Lunge" entwickelt
USA. Der US-amerikanische Ingenieur Philip Drinker erfindet die „Eiserne
Lunge", ein Gerät, das die Beatmung von völlig gelähmten
Patienten ermöglicht. Die „Eiserne Lunge" besteht aus einer
Metallkammer, die den Körper des Kranken bis zum Hals einschließt.
Rhythmisch abwechselnder Über- und Unterdruck pressen die Lunge
zusammen bzw. dehnen sie auseinander. Die Frequenz entspricht dem
normalen Ein- und Ausatmen