Papen und sein Versuch des Staatsstreichs

Am 29.Oktober1879 wird Franz von Papen als Sohn eines Gutsbesitzers in Werl (Westfalen) geboren. Papen gehörte dem streng katholischen Adel Westfalens an und war mit einer Tochter des Inhabers der großen Steingutfabrik Villeroy und Boch in Mettlach  im Saargebiet verheiratet. Die Verbindung mit dieser sehr reichen und halb französisierten Familie gab ihm die materielle Unabhängigkeit, die ihm erlaubte, sich am parlamentarischen Leben zu beteiligen. 

Auf Betreiben des Generals Kurt von Schleicher beruft Reichspräsident Paul von Hindenburg von Papen zum Nachfolger des Reichskanzlers Heinrich Brüning. Papens "Kabinett der nationalen Konzentration" - bestehend aus konservativen, vor allem adligen Beamten ohne politisches Mandat. Er wird im Reichstag nur von der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) toleriert und ist ohne parlamentarische Mehrheit auf das Vertrauen das Reichspräsidenten angewiesen. Er setzt damit das Präsidialsystem Brünings fort. Auf Antrag Papens löst Hindenburg den Reichstag auf. Die Wahl macht die NSDAP zur stärksten Partei im Reichstag. Die antidemokratischen Kräfte im Reichstag verfügen über ca. 60% der Sitze. Er regiert, gestützt auf das Notverordnungsrecht des Reichspräsidenten, unabhängig vom Reichstag weiter.

Am 29.Juni hebt Papen das SA Verbot auf und erlaubt öffentliche Kundgebungen .Daraufhin bricht eine Welle politischer Gewalt über Deutschland hinein. Allein der Altonaer Blutsonntag forderte 19 Opfer. Papen versucht sich mit Hitler die Macht zu teilen, doch dieser will die ganze politische Macht und verlangt die Ernennung zum Reichskanzler, die im Juli 32 verweigert wird. Ende Juli 1932 bei den Reichstagswahlen wird die NSDAP mit 37,4 Prozent stärkste Partei. Das Angebot Papens, als Vizekanzler in sein Kabinett einzutreten, lehnt Hitler ab.

Am 20. Juli setzt Papen die sozialdemokratisch geführte Koalitionsregierung Preußens unter Otto Braun ab und lässt sich zum Reichskommissar für Preußen einsetzen ("Preußenschlag"). Damit leitet er die Gleichschaltung des Größten deutsches Landes ein. Weitergehende Putschpläne zur Abschaffung der Demokratie werden von Hindenburg abgelehnt.

Am 12. September nach einem mit großer Mehrheit (512 zu 42 Stimmen) verabschiedeten parlamentarischen Misstrauensvotum gegen die Regierung Papen löst Hindenburg den Reichstag erneut auf. Die erneute Wahl des Reichstags bringt zwar geringe Verluste der NSDAP und Gewinne der KPD, aber die Gesamtsituation ändert sich nicht.

Am 17.11.1932 tritt Reichskanzler Papen zurück, da seine Politik im neugewählten Reichstag weiterhin keine Unterstützung findet. Sein Nachfolger wird Schleicher. 


     

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