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UdSSR

 

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1920 veröffentlichte eine Zeitung die Beschreibung über den Zustand Russlands nach sechs Jahren Krieg und Bürgerkrieg: Die Arbeiter der Städte und zum Teil auch der Dörfer krümmen sich vor Hunger. Die Eisenbahnen rücken kaum vom Fleck. die Häuser verwittern und verfallen. Die Städte sind voller Unrat. Epidemien breiten sich aus, und der Tod holt überall seine Opfer. Im Verhältnis zu 1913 war die landwirtschaftliche Produktion um ein Drittel gesunken. Im Zuge des Kriegskommunismus wurde das gesamte Wirtschaften an die Bedürfnisse der Revolution angepasst. Das bedeutete für die Bauern ihre landwirtschaftlichen  Erzeugnisse über den Eigenbedarf hinaus an die Rote Armee abzugeben. Die Bauernunruhen seit 1920 zeigten deutlich das die Politik der Bolschewiki nicht unumstritten war. Auch viele Arbeiter verweigerten der Partei die Unterstützung: Sie forderten bessere Bezahlung und Versorgung. In dieser Lage sah sich die Sowjetregierung zu einer Kurskorrektur gezwungen. Die bisherige Ablieferungspflicht der Bauern wurde durch eine Steuer ersetzt. Die verstaatlichten Betriebe wurden ihren Besitzern zurückgegeben. 1926 hatte die UdSSR den industriellen Stand der Vorkriegsproduktion wieder erreicht.1922 wurde Josef W. Stalin mit dem Amt des Generalsekretärs der KPdSU betraut                           . 

[Photo: Josef W. Stalin]Josef W. Stalin

Da der Partei im Laufe der Entwicklung immer mehr Aufgaben zuwuchsen, musste die Arbeit der verschiedenen Parteigremien aufeinander abgestimmt werden. Dies übernahm Stalin: Er konnte ihm genehme Personen fördern, missliebige Mitarbeiter in ungeordnete Funktionen versetzen und den Informationsfluss zwischen den Parteigremien steuern. Stalins Macht wuchs ungeheuer, was seine Parteigenossen zunächst nicht erkannten.                      

[Photo: Wladimir I. Lenin]Wladimir I. Lenin

Lenin empfahl kurz vor seinem Tod Stalins Ablösung. Doch Lenins Rat wurde nicht befolgt, da viele bereits Angst vor Stalin hatten. Obwohl die Partei nach außen Einmütigkeit zeigte, kam es intern zu heftigen Auseinandersetzungen. Leo Trotzki, der Führer des linken Flügels, verurteilte die privatwirtschaftlichen Ansätze in der Landwirtschaft und forderte rasche Industrialisierung des Landes. Diesen Vorstellung wiedersprach eine weiter rechts stehende Gruppierung unter Nikolai Bucharin. Sie befürchtete eine starke Belastung der Bauern. Stalin nahm eine Mittelposition ein und stärkte somit seine eigene Macht. Ihm ging es hauptsächlich darum, dass seine Rivalen an Ansehen verloren und aus der Partei ausgeschlossen werden konnten. Zunächst ließ Stalin den linken Flügel zerschlagen. Nach dem Ausschluss des prominentesten Opfers Trotzki folgte die Verbannung und schließlich 1940 die Ermordung in Mexiko. Mitte der 20er übertraf das Landwirtschaftswachstum die Erwartungen. Stalin wollte das Getreide exportieren und im Gegenzug Maschinen einführen. Die Kollektivierung der Landwirtschaft war das Ergebnis. Auch in der Industrie blieben Fehlentwicklungen nicht aus. Die Schuld schob man "Spionen und Feinden der Sowjetunion" zu. Während zahlreichen Verfolgungswellen wurden Millionen von Menschen ermordet. In allen Lebensbereichen hatte sich das Klima der Angst und des Schreckens verbreitet. Die Industrialisierung machte ab 1928 große Fortschritte. Vor allem der Aufbau der Schwerindustrie (=Rüstung, Kohle, Stahl) gelang, während die Konsumgüter zurückblieben.

Bolschewiki

Josef Stalin

Leo Trotzki

Nikolai Bucharin

Lenin

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Russland war ab der Oktoberrevolution in der Welt total isoliert. Teile Russlands (baltische Staaten, kaukasischge Staaten, Moldawien und Polen machten sich unabhängig). In den Bürgerkrieg griffen die Ententemächte, Japan und Tschechien ein. Die vom Westen unterstützen "Weißen" verloren gegen die "Rote Armee". Polen konnte während des Bürgerkriegs gr0ße Gebiete Russland gewinnen und als Ostpolen an Polen angliedern. Erst 1922 konnte Russland durch den Rapallo - Vertrag mit Deutschland die Isolierung etwas lüften. Russland bekam militärischen Know How von Deutschland. In den späten 20er Jahren bemühte sich Stalin um Kontakte, die aber kaum zustande kamen. Erst mit der Weltwirtschaftskrise, die die UdSSR nicht traf, und der Machtergreifung Hitlers wurden die Beziehungen zum Westen besser. Vor allem in den USA gab es Sympathien für die UdSSR.