Die Entdeckung Australiens
durch Europäer hat sich durch die Lage am anderen Ende der Welt
ziemlich hinausgezögert. Die ersten Einwohner des Kontinents waren
die Aborigines. Man nimmt an, daß sie vor etwa 60.000 über eine
damals noch bestehende Landbrücke aus Asien eingewandert sind.
Zeugnisse aus dieser Zeit sind noch heute in Form von Felsmalereien
überall im Land anzutreffen. Diese Malereien dienten der
Überlieferung von Lebensweisheiten u.ä.. Diese einfache
Steinzeitkultur wurde von den Europäern, die diese Eingeborenen als
primitiv, zum Teil nicht einmal als Menschen anerkannten fast
vollständig ausgerottet.
Die ersten Europäer die
dieses Land sahen waren Holländer. Sie erreichten Terra Australis im
Norden des Kontinents von Malakka kommend erst 1606. Am Anfang hielt
man dieses Land (Nordaustralien ist unwirtlich) für nicht sonderbar
lohnenswert, so daß es weitere 200 Jahre dauern, bis dieses Land
besiedelt werden sollte. 1642 wurde Tasmanien von seinem Namensgeber
Abel Tasman entdeckt, der es für einen Teil der Hauptinsel hielt. So
folgten einige weitere Entdeckungen, bis dann im Jahre 1770 James Cook
als erster an der Ostküste in der Botany Bay landete. Das Land
entlang der Ostküste besaß ein angenehmes Klima und schien sehr
fruchtbar zu sein. Cook hielt dieses Land als passend für eine neue
Kolonie. Doch es vergingen noch weitere 18 Jahre, bis England die
ersten Siedler hinschickte. So erreichte 1788 die First Fleet mit 11
Schiffen und 1000 Mann an Bord die Botany Bay. Eine
Sträflingskolonie war geboren, denn freiwillig wollte niemand die
entsetzlich weite Reise weg von der Heimat antreten. Wer hierhin
auswanderte, würde niemals mehr nach England zurückkommen. Die
Reisezeit betrug mehr als sechs Monate.
Bedingt durch die
Besiedlung in der Gegend um das heutige Sydney, begann man damit das
Innere des Kontinents nach brauchbaren Siedlungsplätzen zu erkunden.
So umsegelte Mathew Flinders als erster 1801-1803 den gesamten
Kontinent. 1813 wurden die Blue Mountains bezwungen, so daß der
Erkundung des Inneren des Landes nichts mehr im Wege stand. Auf vielen
Expeditionen wurde das Land erkundet. Dabei sind Namen zu nennen, von
Männern wie Sturt, Strzelecki, Burke, Stuart, Willis, Leichhardt...
Einige dieser Männer verloren auf diesen Expeditionen ihr Leben. Es
stellte sich heraus, daß die inneren Teile des Landes nur aus Wüste
bestanden und somit total ungeeignet zur Besiedlung waren. Ein
regelrechter Goldrausch setzte ein, als man im Inneren Australiens
Goldfunde machte. Viele Menschen nahmen die Entbehrungen auf sich und
begaben sich auf die Goldsuche.
Im folgenden entstanden immer mehr neue Städte: Sydney (1788), Hobart
(1803), Brisbane (1824), Perth(1829), Melbourne (1835) und Adelaide
(1836).
Ein dunkles Kapitel in der
Geschichte Australiens war die Unterdrückung der australischen
Ureinwohner. Wie bei der Besiedlung Amerikas wurden auch hier die
Ureinwohner als nicht existierend eingestuft. Viele wurden getötet
und unterdrückt. Man räumte ihnen keinerlei Rechte ein.
Heute versucht man die bestehenden Ungerechtigkeiten zu beseitigen,
indem man den Aborigines alle Rechte eingesteht, sowie ihnen Land
zurückgibt. Trotz alledem die Kultur der Aborigines wurde fast
völlig zerstört.
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