Italien
im Faschismus |
Hitler und Mussolini |
Die
Parallelen in der Geschichte Deutschlands und Italiens Bei allen
Unterschieden weisen die deutsche und die italienische Geschichte auch
sehr viele Parallelen auf: ·
bis ins 19. Jahrhundert eine starke politische
Zersplitterung mit zahlreichen inneren Kriegen, ·
eine im Vergleich zu anderen anderen großen europäischen
Staaten sehr späte politische Einheit (Italien: 1860, Deutschland:
1871), ·
ein daraus resultierender "Nachholbedarf" an
imperialistischer Ausdehnungspolitik ·
Bitterkeit über den Ausgang des ersten Weltkrieges: in
Italien, weil es sich von den anderen Siegermächten um die
"Teilnahme am Sieg" betrogen fühlte, in Deutschland, weil die
Niederlage und die Bedingungen der Sieger als Demütigung erlebt wurde.
Mussolini
und Hitler: Partner und Konkurrenten Als Mussolini 1922
mit seinem "Marsch auf Rom" die Macht in Italien übernahm,
steckte die Bewegung Hitlers in Deutschland noch in den Kinderschuhen.
Hitler bewunderte Mussolini, ein Jahr später wollte er mit einem Putsch
in München und einem anschließenden "Marsch auf Berlin"
Mussolini nacheifern. Der Putsch scheiterte und dies trug dazu bei, dass
Mussolini Hitler anfänglich in einer etwas arrogant herablassenden
Weise betrachtete. Als Hitler dann 1933 an die Macht kam, musste
Mussolini schnell erkennen, dass er sich in Hitler gründlich getäuscht
hatte: die Schnelligkeit und die Brutalität, mit der Hitler seine
Diktatur in Deutschland etablierte, flößten ihm Respekt ein, in die
sich bald schon Befürchtungen mischten. Hitler arbeitete zielstrebig
auf einen Krieg hin, Mussolini fühlte sich plötzlich im Zugzwang, er
musste beweisen, dass auch er kein "Feigling" war, aber
Italien war nicht auf einen Krieg vorbereitet. So entstand die
"Achse Rom-Berlin" und Mussolini wiederholte unaufhörlich,
dass das faschistische Italien, wenn es einen Freund hat, gemeinsam mit
ihm bis zur letzten Konsequenz marschiert. Trotz aller großen Worte
hatte Mussolini Angst vor dieser letzten Konsequenz und im Krieg sollte
sich dann sofort zeigen, wer die erste Geige spielte: Hitler. |
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Hitler
und Mussolini ohne Maske: "Der große Diktator" von Charlie
Chaplin
Das tragische Ende
(1): Hitler befiehlt die Besetzung Italiens Als Enttäuschung,
Verzweiflung und Erschöpfung in Italien 1943 schließlich zum Sturz
Mussolinis und zum Waffenstillstand mit den Alliierten führten,
reagierte Hitler in der für ihn typischen Art: Wer nicht mein Freund
ist, ist mein Feind! Obwohl ihn mit der Person Mussolini bis zum Ende
noch eine gewisse freundschaftliche Beziehung verband, entlud sich jetzt
seine ganze Wut über den italienischen "Verrat": Wenn nicht
Liebe, dann eben Hass. Hunderttausende von italienischen Sodaten wurden
gefangengenommen und nach Deutschland in KZs oder zur Zwangsarbeit
geschickt. Auch die "Repubblica Sociale Italiana", das
restliche Norditalien, das unter Mussolini gezwungen war, Hitler die
Treue zu halten, behandelte dieser mit der Arroganz des Besatzers, der
die Besetzten demütigt, wo er kann. Enttäuschte Liebe macht grausam... Das tragische Ende
(2): Hitler befiehlt die Zerstörung Deutschland Kampf bis zum Ende,
das war Hitlers Losung. In den letzten Wochen des Krieges, als die
Alliierten bereits auf deutschem Boden standen, befahl Hitler die Taktik
der "verbrannten Erde" und erklärte im Kreis der engsten
Vertrauten: "Wenn
der Krieg verloren geht, wird auch das Volk verloren sein. Es ist nicht
notwendig, auf die Grundlagen, die das deutsche Volk zu seinem
primitivsten Weiterleben braucht, Rücksicht zu nehmen. Im Gegenteil, es
ist besser, selbst diese Dinge zu zerstören. Denn das deutsche Volk hat
sich als das schwächere erwiesen (...). Was nach diesem Kampf übrigbleibt,
sind ohnehin nur die Minderwertigen, denn die Guten sind gefallen". Zuerst die Italiener
und dann die Deutschen selbst hatten bewiesen, dass sie es nicht würdig
waren, den Krieg zu gewinnen. Die Zerstörung der italienischen und vor
allem der deutschen Städte ist nicht nur das Werk der alliierten Bomber
gewesen, es war vor allem das Werk Hitlers und seiner absurden
Rassentheorie. |
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