N
E U E S D E U T S
C H L A N D
Zentralorgan
der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands
Berlin,
3.Juni 1948 D i e D e u t s c h l a n d – P o l i t i k
d e r S o w j
e t u n i o n Besprechung
des Obersten Chefs der Sowjetischen Miltärverwaltung in Deutschland,
Marschall der Sowjetunion Sokolowskij, mit Vorsitzenden der
Christlich-Demokratischen Union, Nuschke, Lobedanz und Hickmann B
e r l i n, 2. Juni
(Kommunique´) Der Oberste Chef der Sowjetischen Militärverwaltung in
Deutschland, Marschall der Sowjetunion S
o k o l o w s k i j , empfing am 27. Mai 1948 die Vorsitzenden der CDU der
sowjetischen Zone, Otto Nuschke, Dr. Lobedanz (Mecklenburg) und Prof. Hickmann
(Sachsen). An der Unterredung nahmen politische Berater der Sowjetischen Militärverwaltung
in Deutschland, S o m o n o w, der Chef der Informationsverwaltung der SMAD,
Oberst T u l p a n o w, und
Hauptmann K r a t i n
teil. Im
Namen der Christlich-Demokratischen Union dankte Otto Nuschke Marschall
Sokolowskij für den Empfang. Er betonte, dass die deutsche Bevölkerung der
Zone eine tiefe Genugtuung über die letzten Maßnahmen der Sowjetischen Militärverwaltung
in Deutschland – Streichung der Rückstände der Bauern, Beendigung der
Entnazifizierung, Amnestie für Verhaftete und Erleichterung der Haftordnung für
Zivilinternierte – empfunden habe. In diesen Maßnahmen erblickt die CDU
eine neue Etappe in der Entwicklung der sowjetischen Besatzungszone und ein
Zeichen für das erstarkte Vertrauen der Sowjetischen Besatzungsbehörden zu
der Bevölkerung der Zone. Die Leitung der CDU ist gewillt, dieses Vertrauen
zu festigen, sowie das Verständnis für die politische Lage in Deutschland
unter den Mitgliedern der CDU zu vertiefen. Anschließend
gab Marschall Sokolowskij die nachstehenden Antworten auf die ihm von den
Vorsitzenden der CDU gestellten Fragen. 1.
F
r a g e : Die Gegner der Demokratie und des Wiederaufbaus versuchen, dadurch
Unruhe in das Volk zu tragen, dass sie behaupten: a)
der
Volksrat wäre die Vorstufe für die Schaffung einer kommunistisch gesteuerten
Einheitspartei der Ostzone b)
die
UdSSR wolle die Ostzone von den übrigen deutschen Gebieten loslösen und in
irgendeiner Form Russland angliedern c)
die
sowjetische Besatzungsmacht will keine demokratischen Wahlen in der Ostzone
zulassen oder beabsichtigt zumindest, sie auf unbestimmte Zeit zu
vertagen Sind
Sie, Herr Marschall, bereit uns zu diesen Fragen den Standpunkt der
Besatzungsmacht bekanntzugeben? A
n t w o r t : Die Behauptungen der Feinde der Demokratie enthalten keinen
Tropfen Wahrheit. Die Politik der Sowjetunion gegenüber Deutschland ist
allgemein bekannt.
(Fortsetzung Seite 3 )
D
i e D e u t s c h l a n d
– P o l i t i k d e r
S U
Antworten Marschall Solokowskijs auf Fragen der Vorsitzenden der CDU (Fortsetzung
von Seite 1) Sie
lasen kürzlich den Brief des Chefs der Sowjetregierung, J.W. S t a l i n, an
Wallace. Ihnen ist ebenfalls die Tass-Mitteilung über die Stellungnahme der
sowjetischen führenden Kreise zu den sowjetisch-amerikanischen
Meinungsverschiedenheiten bekannt. In der Tass-Mitteilung hieß es zu der
sowjetischen und amerikanischen Haltung gegenüber Deutschland folgendermaßen: Friedensschluß
mit Deutschland. In seiner Erklärung vom 9. Mai umgeht das Staatsdepartment
das Problem des wünschenswerten Abschlusses eines Friedensvertrages mit
Deutschland und der
A b z i e h u n g d
e r B e s a t z u n g s t r
u p p e n . Das Staatsdepartment erklärt das Fehlen eines
Abkommens über die deutsche
Frage mit der Haltung der Sowjetunion. Es wird der Versuch gemacht, die Schuld
von sich auf andere abzuwälzen. Indessen
bestehen bekanntlich in der Deutschlandfrage Beschlüsse der Jaltaer und der
Potsdamer Konferenz der Regierungschefs der USA, der UdSSR und Großbritanniens.
Wenn die USA-Regierung auf dem Standpunkt der Jaltaer und Potsdamer Konferenz
stehen würde, was auch die Sowjetunion anstrebt , so kann es keinen Zweifel
geben, dass der Außenministerrat seinen Aufgaben bei der Erörterung der
deutschen Frage auf der Moskauer und der
L o n d o n e r K o
n f e r e n z im vergangenen Jahr
erfolgreich gerecht geworden wäre. Das ist hauptsächlich aus dem Grunde
nicht geschehen, weil die
U S A – R e g i e r u n g
d e n V o r s c h l a g
d e r S o w j e t u n i o
n a u f
V o r b e r e i t u n g d
e s F r i e d e n s v e r t
r a g e s m i t
D e u t s c h l a n d a
b l e h n t e . Sie lehnte auch den Vorschlag der Sowjetunion auf Einsetzung
zentraler deutscher Wirtschafts-verwaltungen ab, obwohl dies direkt im
Potsdamer Abkommen vorgesehen war, und sie wies ebenso den Antrag der
Sowjetunion auf Bildung einer gesamtdeutschen Regierung zurück, obwohl dies
zur Herstellung der politischen und wirtschaftlichen Einheit notwendig ist. Die
USA-Regierung erfüllt nicht die Beschlüsse von Jalta und Potsdam über die
Entmilitarisierung und Demokratisierung Deutschlands, obwohl dies die wichtige
Voraussetzung für die Gewährleistung des
festen Friedens und der Sicherheit der Völker Europas ist. Im
Gegenteil, sie befolgt eine direkt entgegengesetzte Deutschlandpolitik, stützt
sich auf die deutschen agressiven Kreise und die deutschen Monopole, die in
der Vergangenheit eine Stütze des Hitlertums waren, und trägt zur
Wiederherstellung des kriegswirtschaftlichen Potentials Deutschlands bei. Eine
solche Politik birgt die Gefahr in sich, dass der westliche Teil Deutschlands
in e i n e n
s t r a t e g i s c h e n
S t ü t z p u n k t f
ü r e i n e
k ü n f t i g e A g
g r e s s i o n i n
E u r o p a verwandelt
wird. Diese Politik der USA wird auch gegenwärtig auf der
S e c h s m ä c h t e- B e s p r e c h u n g
zur deutschen Frage
befolgt. Aus
Obengesagtem ist ersichtlich,
dass unser Ziel darin besteht, die Umwandlung Deutschlands in einen
einheitlichen demokratischen friedliebenden Staat auf den Grundlagen zu
erreichen, die in den Bestimmungen der Potsdamer Konferenz formuliert worden
sind. Gerüchte über irgendeinen Anschluß der Ostzone an Russland oder
dergleichen sind zweifellos unsinnig und verleumderisch. Es
ist andererseits allgemein bekannt, dass zur Zeit auf der Konferenz der sechs
Westmächte in London die Frage der Bildung eines westdeutschen Staates mit
einer eigenen Regierung, Verfassung und Währung erörtert wird. Ich muß
unterstreichen, dass derartige Beschlüsse über Deutschland sowohl den
Interessen der friedliebenden Völker Europas als auch
- soweit mir bekannt ist – den Interessen des deutschen Volkes
widersprechen, was das in der sowjetischen Besatzungszone durchgeführte
Volksbegehren für die Einheit Deutschlands beweist. Die Feinde der Demokratie
und des Wiederaufbaus versuchen, d a s V
o l k s b e g e h r e n f
ü r d i e
E i n h e i t D e u
t s c h –
l a n d s i n
V e r r u f z u
b r i n g e n , i n d e m s
i e e s
a l s „k o m m u n i s t
i s c h e s
M a n ö v e r “, “u n n ü t z e
M a ß n a h m e“, „F ä l s c h u n g
d e r V o l k s m e i n u
n g“ u s w . b e z e i c h n e
n . Jedoch hinter all diesem Lärm, hinter den politischen Verboten,
Verfolgungen und Verhaftungen versteckt sich die Angst davor, dass die Meinung
des deutschen Volkes über die Einheit Deutschlands zum Ausdruck kommt. Auf
Initiative der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungsbehörden
erfolgte nach der Krise im Kontrollrat in der zweiten Märzhälfte d.J. eine
weitere Vertiefung der Zerspaltung Deutschlands. Es ist verständlich, dass
die Vertiefung der Zerspaltung Deutschlands und die separaten Londoner Beschlüsse
der drei Mächte eine Empörung des deutschen Volkes hervorrufen, dass das auf
Initiative des Volksrates organisierte Volksbegehren dazu benutzt, um zum
Ausdruck zu bringen, dass es mit der Aufspaltung Deutschlands nicht
einverstanden ist, um dagegen Protest zu erheben und die Aufrechterhaltung der
Einheit des deutschen Staates zu fordern. Die
Feinde der Demokratie, die ihre Schwäche fühlen, nehmen zur Lüge,
Scheinheiligkeit und Heuchelei Zuflucht, um den wahren Charakter ihrer
Spaltungspolitik zu tarnen. Ich
werde mich daher nicht wundern, wenn die Spalter anfangen, pharisäerhaft zu
beweisen, dass sie Deutschland aufgespalten haben, um es zu einigen oder dass
die Bildung einer gesamtdeutschen demokratischen Regierung nicht nötig sei,
weil eine westdeutsche Marionettenregierung bereits bestehe. In
Wirklichkeit ist es jedoch unmöglich, den Spaltungscharakter derartiger
Handlungen durch propagandistische Kniffe oder falsche Pharisäerphrasen zu
verdecken. Was
den Volksrat betrifft, so kennt ihre Partei, deren Leiter zu den Vorsitzenden
des Volksrates gehört, besser als ich die Rolle und die Bedeutung dieses
Organs. Der Volksrat ist – wie ich es mir vorstelle – ein gesamtdeutsches
Organ der demokratischen Öffentlichkeit, das von dem Volkskongress zur
Organisation des Kampfes für die Einheit Deutschlands und einen gerechten
Frieden gewählt wurde. A
m V o l k r a t
n e h m e n n i c h
t n u r
a l l e d e m o k r
a t i s c h e n P a r t e i
e n u n d
O r g a n i s a t i o n e n
d e r s o w j e t i s c h
e n B e s a t z u n g s z o
n e , s o n d e r n
a u c h d i e
V e r t r e t e r d
e r d e m o k r a t i s c h
e n Ö f f e n t l i c h k
e i t , d e r
v e r - s
c h i e d e n e n R i c h t
u n g e n d e r
W e s t z o n e n t
e i l. Einheit und gerechter Frieden sind das Ziel. Der
Volksrat setz sich das Ziel, den Kampf des deutschen Volkes für die Einheit
Deutschlands und einen gerechten Frieden zu organisieren. Es ist unmöglich zu
verstehen, wie er diese seine Aufgabe verwirklichen
könnte, wenn er seine Tätigkeit nur auf den Rahmen einer Zone
begrenzen würde. Es ist klar, dass der Volksrat Deutschlands, der für
Einheit und gerechten Frieden kämpft, wenn er nur auf dem Boden einer oder
einiger Zonen bleiben würde, die die Bildung einer gesamtdeutschren
demokratischen Regierung erfordert, noch einen gerechten Frieden, der nicht
mit einer oder einigen Zonen geschlossen werden kann. D
a h e r k a n n
d e r V o l k s r a t
k e i n „O r g a n
e i n e r E
i n p a r t e i e n v e r w a l t u n g
d e r O s t z o n e
s e i n . Die
Behauptung, daß wir keine demokratischen Wahlen in der Zone zulassen wollen,
entbehrt jeder Grundlage. Die Frage der Wahlfristen muß unbedingt unter Berücksichtigung
der Wünsche der deutschen Öffentlichkeit entschieden werden. 2.
F
r a g e : Wir erkennen dankbar an, daß in immer stärkerem Umfange von der
Sowjetunion deutsche Kriegsgefangene zur Entlassung kommen. Bei den
Spannungen, die zwischen den Mächten bestehen, ist vielfach die Befürchtung
laut geworden, dass sich die Entlassung der Kriegsgefangenen aus der
Sowjetunion verzögern wird. A
n t w o r t : In
Frankfurt (Oder) treffen täglich Transporte mit Kriegsgefangenen aus der
Sowjetunion ein. Jetzt, während der Sommerperiode, wird sich die Zahl der
Transporte erhöhen. Ich erblicke daher keinerlei Gründe, um von einer Änderung
der Lage in dieser Frage zu sprechen. 3.
F
r a g e : Die Verordnung zur
Durchführung der Bodenreform stellt die Enteignung der Großgrundbesitzer und
der aktiven Faschisten sowie der Kriegsverbrecher dar. Diese Enteignungen sind
bereits durchgeführt. Wir haben uns von Anfang an für die Durchführung der
Bodenreform eingesetzt und begrüßen, dass durch den Befehl
nunmehr in stärkerem Umfang als
bisher der Aufbau und die wirtschaftliche Festigung der Neubauern in Angriff
genommen wird. Die Gegner der Bodenreform versuchen jedoch immer wieder,
dadurch Unruhe unter die Landbevölkerung zu tragen, dass sie behaupten, man
werde jetzt nach und nach die Enteignung aller bäuerlichen Betriebe über 20
Hektar durchführen. Wir würden es daher begrüßen, wenn nunmehr, ähnlich
wie es bei den Sequestrierungen und Entnazifizierungen
geschehen ist, eine Anordnung getroffen wird, wonach neue Enteignungen
auf Grund der Verordnung über die Bodenreform nicht vorgenommen werden
dürfen. Eine derartige Anordnung würde nach unserer Auffassung wesentlich
zur Beruhigung der ländlichen Bevölkerung beitragen, den Bauern das Gefühl
der Sicherheit des Besitzes geben und ihre Arbeits- und Leistungskraft
steigern. A
n t w o r t :
Ich kann ganz o9ffiziell erklären, dass keinerlei Pläne bestehen, die
Wirkung der Bodenreform zu erweitern, und da keinerlei neue Bodenenteignungen
in der sowjetischen Besatzungszone stattfinden werden. Die Bauern könne mit
voller Gewißheit ihr Land bearbeiten und die Produktivität der
Landwirtschaft steigern . Soweit mir bekannt ist, hat die Deutsche
Wirtschaftskommission ebenso wie die Sowjetische Militärverwaltung Beschlüsse
gefasst, die Festigung der Landwirtschaft und besonders die Neubauernschaft zu
fördern. Ich
würde Ihnen raten, den Kampf gegen die Verbreitung von provokatorischen und
unsinnigen Gerüchten entschieden zu verschärfen, die von den Feinden der
Demokratie ausgehen, deren Ziel es ist, eine Ungewissheit in die Reihen der
Werktätigen in Stadt und Land zu tragen, die angestrengt an der Lösung der
Aufgabe des Wiederaufbaus der Friedenswirtschaft und an der Erhöhung des
Lebens-niveaus der Bevölkerung arbeiten. 4.
F
r a g e : Handwerk und Gewerbe
befürchten vielfach die Enteignung aller mehr oder
weniger größeren Betriebe. Dadurch ist die Unsicherheit im
Wirtschaftsleben
entstanden. Eine Erklärung von Ihnen, Herr Marschall, in dem Sinne,
dass nach
Durchführung der Sequestrierungsmaßnahmen weitere Enteignungen
gewerblicher
Betriebe nicht mehr vorgenommen werden, würde wesentlich zur
Beruhigung der
Bevölkerung und zur Stärkung ihrer Produktionsfähigkeit beitragen. A
n t w o r t : Über
die Sequestrierungsfrage gibt es einen klaren Befehl, in dem es heißt, dass
es keinerlei weitere Sequestrierungen und Beschlagnahmungen mehr geben wird. Es
ist unbedingt notwendig, die Industrie- und Gewerbebetriebe, die dazu berufen
sind in steigendem Umfang die notwendigen Waren für die Bevölkerung zu
erzeugen, weiterzuentwickeln. Wir raten Ihnen und anderen Parteien praktische
Maßnahmen zur Erhöhung der
Produktivität der Industrie und gewerblichen Unternehmen in der sowjetischen
Besatzungszone und vor allem aller Unternehmen
zu überlegen, die in das Eigentum des Volkes übergegangen sind, in
der Wirtschaft der Zone führend sind und eine große Bedeutung für die
Arbeit der gesamten Industrie und des Gewerbes haben. Wir
haben der Deutschen Wirtschaftskommission wichtige Funktionen bei dem
Wiederaufbau und der Entwicklung der Wirtschaft in der Zone übertragen. Es
ist unbedingt notwendig, ihre Arbeit mit allen Mitteln zu fördern, um im
beschleunigten Tempo die Friedenswirtschaft zu entwickeln.
5. F r a g e: Die
Versorgung der deutschen Zivilbevölkerung mit den notwendigen Textilien
und besonders mit Schuhzeug lässt
noch sehr zu wünschen übrig. Wir uns keineswegs
Illusionen über die heutige Wirtschaftslage. Trotzdem bitten wir zu prüfen,
ob es nicht
möglich ist durch Einfuhr von Rohstoffen und Freigaben von
Fertigfabrikaten
Bedingungen für die Verbesserung der Versorgung der deutschen Bevölkerung
zu
schaffen. A
n t w o r t :
Die aktive Entwicklung der
Produktion in der sowjetischen Besatzungszone schafft Voraussetzungen für die
Verbesserung der Versorgung der deutschen Bevölkerung. In dieser Hinsicht
wird eine Reihe von Maßnahmen ergriffen. Die
Höhe der Produktion der wichtigsten Gebrauchsgüter im Jahre 1948 geben uns
die Möglichkeit, annähernd folgende Anzahl von Waren für die Versorgung der
deutschen Bevölkerung (außer dem inneren Industriebedarf in der Zone) zu
planen:
Schuhe ...
14 Millionen Paar
Stoffe ....
45 Millionen Meter
Trikotagen für
90 Millionen Mark Für
die Versorgung der deutschen Bevölkerung sind annähernd folgende Mengen
vorgesehen, die aber noch erhöht werden können, wenn zusätzlich die inneren
Hilfsquellen mobilisiert:
Schuhe ....
16 Millionen Paar
Stoffe ......
70 Millionen Meter
Trikotagen für 130
Millionen Mark Die Produktion dieser Waren wird im Jahr 1949 noch ein höheres Niveau erreichen. Die sowjetische Besatzungszone hat ihre Außenhandelsbeziehungen bedeutend erweitert. Bereits jetzt hat sowjetische Besatzungsmacht Außenhandelsbeziehungen zu 17 Ländern, davon mit 10 auf der Grundlage von Handelsverträgen aufgenommen. Wir beabsichtigen, die Lage der deutschen Industrie ebenfalls durch Rohstoffimporte zu erleichtern. Es ist ebenfalls außerordentlich wichtig, die Handelsbeziehungen und wirtschaftliche Zusammenarbeit der Zone mit den demokratischen Ländern Mittel- und Südosteuropas zu erweitern. Das Beispiel des Abkommens mit Polen beweist, dass man auf diesem Wege sehr wichtige Ergebnisse erzielen kann. Überaus wichtig für den Rohstoffimport aus anderen Ländern ist es auch, die Produktion von Exportwaren, darunter auch die der Kleinbetriebe zu erweitern sowie neue Waren, für die auf dem europäischen Markt eine Nachfrage herrscht ausfindig zu machen. Ich
möchte ebenfalls nochmals auf die Notwendigkeit einer Erhöhung der
Produktion in der Zone hinweisen, die zur Zeit eine grundliegende Aufgabe
darstellt. Die aktive Einbeziehung sämtlicher demokratischer Kräfte für die
Durchführung dieser Aufgabe wird uns eine Beschleunigung des Arbeitstempos
bei dem Wiederaufbau und der Entwicklung der Wirtschaft sichern, was der Erhöhung
des allgemeinen Lebensstandards der Bevölkerung und der Festigung der
Demokratie dient. Zum Schluß der Unterredung ließ sich Marschall S o k o l o w s k i j über die Arbeit der CDU berichten. Die Vorsitzenden der CDU teilten mit, dass die Partei zur Zeit aktiv an der Durchführung des Volksbegehrens teilnimmt. Die CDU ging aus der Krise als eine einige, erstarkte Organisation hervor. Die Zahl der Mitglieder steigt. Die Vorsitzenden der CDU erklärten Marschall Solokowskij ebenfalls, dass die CDU fest den fortschrittlichen Weg ihrer Entwicklung beschritten hat. |
|