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Julius Fucík
Haftaufzeichnung aus dem Frühjahr 1943

Dietrich Bonhoeffer
Ende 1942 in der Schrift
"Nach zehn Jahren"

Alfred Delp
in einem Aufsatz 1939
Martin Niemöller
im Gespräch nach 1945

"Ich möchte, daß man weiß:
daß es keinen namenlosen
Helden gegeben hat,
daß es Menschen waren,
die ihren Namen,
ihr Gesicht, ihre Sehnsucht
und ihre Hoffnungen hatten,
und daß deshalb der Schmerz
auch des letzten unter
ihnen nicht kleiner war als
der Schmerz des ersten,
dessen Name erhalten bleibt.
Ich möchte, daß sie Euch
alle immer nahe bleiben,
wie Bekannte, wie Verwandte,
wie Ihr selbst."

"Wir sind stumme Zeugen
böser Taten gewesen,
wir sind mit vielen
Wassern gewaschen,
wir haben die Künste der
Verstellung und der
mehrdeutigen Rede gelernt,
wir sind durch Erfahrung
mißtrauisch gegen die
Menschen geworden und
mußten ihnen die Wahrheit
und das freie Wort
oft schuldig bleiben,
wir sind durch
unerträgliche Konflikte
mürbe oder vielleicht
zynisch geworden -
sind wir noch brauchbar?"

"Bei der Begegnung mit uns
muß man spüren, daß
wir uns weder überflüssig
noch unterlegen wissen...,
daß es uns gar nicht darauf
ankommt, um jeden Preis ein
paar Lebenstage länger dazusein,
daß es aber wohl darauf ankommt,
um jeden Preis so zu sein,
wie wir sind."
"Als die Nazis
die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Kommunist.

Als sie die
Sozialdemokraten einsperrten,
habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Sozialdemokrat.

Als sie die
Gewerkschafter holten,
habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Gewerkschafter.

Als sie die
Juden holten,
habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Jude.

Als sie mich holten,
gab es keinen mehr,
der protestieren konnte."