Im September 1945 vermelden die amerikanischen Militärbehörden
und die Hilfsorganisationen Zahlen
Bis dahin wurden 600.000 "Displaced
Persons" in ihre Heimatländer zurückgeführt.
Unter dem englischen Begriff "Displaced
Person" (DP) - auf englisch: verschleppte Personen - wurden
alle Zwangsarbeiter und KZ-Gefangenen fremder Staats- bzw.
Volkszugehörigkeit gefaßt, die nach Deutschland oder die deutsch besetzten
Gebiete in Konzentrationslager bzw. zur Zwangsarbeit geholt bzw. verschleppt
wurden. Mit Kriegsende waren das noch 8,5 Mio.
Die befreiten ausländischen KZ-Gefangenen waren auch diesem
Begriff "DP" zugeordnet. -Viele der außen arbeitenden
Zwangsarbeiter wurden ja gerade aus den KZs rekrutiert bzw. viele KZ waren
Zwangsarbeiterlager. Teilweise stand auch der Betrieb mitten im KZ bzw. wurde
zum KZ, so z.B die I.G. Farben in Auschwitz.
Die DPs werden von UNO-Hilfsorganisationen betreut und auf
Wunsch in die Heimat zurückgeführt. Die dafür zuständige UNO-Organisation
ist die UNRA, die "United Nations
Relief and Rehabilitation Administration".
Doch nicht alle wollen zurück, insbesondere sowjetische Staatsbürger
haben starke Bedenken, daß ihnen wegen ihrer Haft bei den Nazis oder wegen
ihrer Arbeit für die Deutschen in ihrem Heimatland Haft oder Arbeitslager
droht. Juden befürchten, daß sie in ihrer Heimat - ob Polen, Rumänien oder
auch Sowjetunion - neuer religiöser Verfolgung ausgesetzt sind.
Eben diese Personen, die eine Rückführung aus politischen, religiösen
oder ethnischen Gründen ablehnen, werden nun in Deutschland in Lager
interniert. Hier spitzen sich die Probleme zu. Von Seiten der Alliierten
gibt es Mißhandlungen an den Lagerinsassen, insbesondere auch an Juden....
Von den vielen Millionen, die in der nächsten Zeit aus Deutschland
ausreisen, gehen rund 800.000 DP nach Übersee. Für viele Juden ist Palästina
bzw. Israel das Ziel.