Ein Schatten ist auf die Erde gefallen,
die erst vor kurzem durch den Sieg der Alliierten hell erleuchtet worden ist. Niemand
weiß, was Sowjetrussland und die kommunistische internationale Organisation in der
nächsten Zukunft zu tun gedenken oder was für Grenzen ihren expansionistischen und
Bekehrungstendenzen gesetzt sind, wenn ihnen Oberhaupt Grenzen gesetzt sind. Von Stettin
an der Ostsee bis hinunter nach Triest an der Adria ist ein "Eiserner Vorhang"
über den Kontinent gezogen. Die kommunistischen Parteien, die in allen diesen östlichen
Staaten Europas bisher sehr klein waren, sind überall großgezogen worden, sie sind zu
unverhältnismäßig hoher Macht gelangt und suchen jetzt überall die totalitäre
Kontrolle an sich zu reißen. Welches auch die Schlußfolgerungen sind, die aus diesen
Tatsachen gezogen werden können, eines steht fest, das ist sicher nicht das befreite
Europa, für dessen Aufbau wir gekämpft haben. Es ist nicht ein Europa, das die
unerläßlichen Elemente eines dauernden Friedens enthält.
Ich glaube nicht, daß Sowjetrussland den Krieg will. Was es will, das
sind die Früchte des Krieges und die unbeschränkte Ausdehnung seiner Macht und die
Verbreitung seiner Doktrin. Was wir aber heute, solange noch Zeit vorhanden ist in
Erwägung ziehen müssen, das sind die Mittel zur dauernden Verhütung des Krieges und zur
Schaffung von Freiheit und Demokratie in allen Ländern.