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Diese Seite haben Profis
eines Gymnasiums gemacht, deren Vorfahren schon die Römer unter Varus
besiegt haben! Wir müssen erst lernen, genauso gut zu werden!
Gymnasium Laurentianum
[ Begriffe zum römischen
Militärwesen ]
Längenmaße:
- Ein römischer Fuß (pes) = 29,57 cm.
- Ein Schritt (passus) aus 5 Füßen = 1,48 m.
- Eine Meile (mille) aus 1000 Schritten = 1,48 km
Heeresorganisation:
- Ein konsularisches Heer oder eine Armee bestand aus
mindestens 2 Legionen und Hilfstruppen.
- Der Befehlshaber eines Heeres war in republikanischer Zeit
ein Konsul, dann später ein Imperator oder ein Unterfeldherr.
- Eine Legion (legio) war ein Verband aus gepanzerter
schwerer Infanterie mit etwas Kavallerie und Unterstützungselementen.
Die Legionen waren die Kerntruppe eines Heeres. Eine Legion bestand
planmäßig aus etwa 6000 Männern, ausschließlich römischen Bürgern.
Die Legion war eingeteilt in 10 Bataillone (cohortes) Infanterie und
vier Schwadronen Kavallerie (turmae, equites legionis). Recht häufig
wurde die Sollstärke einer Legion nicht erreicht.
- Eine Kohorte (cohors) war eingeteilt in 3 Manipel und jedes
Manipel in 2 Centurien. Die Manipel waren nur eine taktische
Einteilung ohne eigene Führungselemente. Ebenso die Kohorte aus
insgesamt 6 Centurien, die vom ranghöchsten der 6 Centurionen (pilus
prior) geführt wurde.
- Die Centurie (centuria) war die verwaltungsmäßige und
taktische Einheit mit etwa 80 Mann geführt von einem Centurionen (centurio).
Dem Centurio assistierten ein Leutnant (optio), ein Feldwebel (tesserarius),
ein Bursche (calo), ein Schreiber (librarius), ein Hornist (cornicen)
und ein Feldzeichenträger (signifer) . Die 80 Kämpfer (milites
gregarii) waren in 10 Gruppen, Zeltgemeinschaften (contuberniae)
zu je 8 Mann eingeteilt. Jede contubernia hatte normalerweise ein
großes Zelt und ein Maultier als Tragtier.
- Der Centurio ist mit einem heutigen Kompaniechef,
einem Hauptmann, vergleichbar. Grundsätzlich war er wie ein Legionär
ausgrüstet. Zusätzlich trug er Beinschienenpanzer (ocreae), eine
Roßhaarbusch quer auf dem Helm (crista transversa) und einen
Weinrebenstock (vitis). Unter den 60 Centurionen einer Legion gab es
eine Rangfolge, an deren Spitze der Primipilus stand, der Chef der
erstem Centurie der ersten Kohorte.
- Die Legionsreiterei (equites legionis) war in 4 Schwadronen
(turmae) zu je 30 Reiter eingeteilt, also etwa insgesamt 120 Mann
stark. Diese kleine Reitertruppe war keine Schlachtenkavallerie,
sondern für Aufklärung und Verbindung vorgesehen.
- Der Kommandeur (legatus legionis) einer Legion hatte einen
kleinen Führungsstab. Seine Stellvertreter waren ein senatorischer
Militärtribun (tribunus laticlavius) und der Lagerpräfekt (praefectus
castrorum). Für Führungsaufgaben gab es 5 Stabsoffiziere aus
ritterlichem Adel (tribuni augusticlavii). Dazu kamen etwa 200 Mann
an Funktions- und Hilfspersonal wie Sanitäter, Schreiber,
Handwerker (medici, cornicularii, actuarii, beneficarii, librarii,
...).
- Ein volle Legion umfaßte damit etwa 4800 Mann schwere
Infanterie, 120 Kavalleristen, 500 Mann Führungs- und
Funktionspersonal, etwa 1000 Hilfskräfte wie Burschen und
Tragtiertreiber, zusammen etwa 6500 Menschen mit 1200 Reit-, Zug-
und Tragtieren.
- Die Hilfstruppen waren in Kohorten gegliedert und wurden je
nach Umständen attachiert. Es gab Hilfstruppen, die ähnlich wie
die Legionsinfanterie ausgerüstet war und eingesetzt wurde. Äußeres
Unterscheidungsmerkmal war ein ovaler Schild. Hilfstruppen wurden
geringer besoldet und brauchten keine römischen Bürger sein. Außerdem
gab es es noch eine bunte Vielfalt von Kontingenten der Verbündeten.
- Schwere Waffen wurden fallweise in der Legion mitgeführt.
Es gab große Schleudern, Pfeilgeschütze und Torsionsgeschütze ,
die schwere Steinkugeln verschießen konnten.
Lagerorganisation:
- castra Das befestigte Lager, meist für eine Legion, etwa
450 x 600 m groß. Auf dem Marsch wurde täglich ein provisorisches
Marschlager errichtet; das zeigt einen außerordentlich hohen Stand
an Disziplin. Daneben gab es Stützpunkte mit festen Lagern
und schließlich feste Winterlager (hiberna, stativa). Lager waren
immer nach einen festen Schema aufgebaut.
- castellum Ein kleineres befestigtes Lager einer Abteilung
in Stärke einer Kohorte (etwa 130 x 150 m groß) oder für eine
detachierte Centurie (40 x 50 m groß). Ein typisches dauerhaftes
castellum, allerdings aus einer späteren Zeit, ist das
rekonstruierte Limes-Kastell Saalburg im Taunus.
- praetorium Quartier des Kommandeurs, Stabsquartier,
Hauptquartier im Zentrum des Lagers.
- cardo oder via praetoria Hauptstraße von Nord nach
Süd.
- decumanus oder via principalis Hauptstraße von Ost
nach West. Am Kreuzungspunkt von cardo und decumanus war der locus
gromae, der Standort des Vermessungsgeräts. Dort war auch der
Versammlungsplatz (forum) und der Ort des Stabsquartiers.
- via quintana Nebenstraße parallel zum decumanus.
- groma Meßgerät zur rechtwinkligen Ausrichtung der Straßen
und Befestigungen.
- munitio Die Befestigungsanlagen insgesamt.
- fossa Um das Lager wurde ein Spitzgraben ausgehoben, bei
einem Marschlager etwa 1 m tief und 1,5 m breit. Der Erdauswurf
wurde an der Innenseite zu einem Wall aufgeworfen.
- agger Der Erdwall aus dem Material des Spitzgrabens.
- vallum Palisadenwall, spitze Holzpfähle auf dem agger
aufgerichtet. Pro Legionär wurden zwei spitze Schanzpfähle (pila
muralia) für diesen Zweck auf dem Marsch mitgeführt.
- intervallum Der freie Raum zwischen Wall und den Unterkünften,
genau 200 Fuß breit.
- turris Befestigungsturm bei Lagern für einen längeren
Zeitraum oder auch bei Feldbefestigungen bei Belagerungen oder bei
Grenzanlagen (limes). Die Türme waren Holzkonstruktionen und nur
bei dauerhaften Anlagen aus Stein.
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