Englische Gärten
1.Geschichte der Englischen Gärten

 

Im 17.Jahrhundert entwarf A. Le NOTRE den französischen Barockgarten. (z.B. Versailles) Dieser Garten war bald Vorbild für Schlossparkanlagen in ganz Europa (in Deutschland z.B. Nymphenburg). In England erfolgte aber bereits 1730 ein Stil- und Geschmackswandel. Anfangs erinnerte der englische Garten noch an seinen Vorgänger. Englische Gärten waren vor allem durch geschwungene Wege, weite Rasenflächen und natürliche Baumgruppen zu erkennen. Weitere Merkmale waren künstliche Ruinen, Einsiedeleien, Tempel, exotische Bauten und Denkmäler. Dadurch, dass man Eingriffe durch Alleen, Blickpunkte und Ausholzungen unternahm, wurde ein Übergang zwischen Garten und freier Landschaft geschaffen.

 

Der englische Garten wurde auch für öffentliche Parks maßgebend (z.B. der Englische Garten in München, 1789). Hauptaufgaben zu dieser Zeit waren Stadtdurchgrünung und die Anlegung von Erholungszonen. Gärten wurden und werden überall dort angelegt, wo wegen geballter Ansiedlung, viel Verkehr, industrieller Eingriffe und einseitiger Landwirtschaft Schäden entstanden sind und zu entstehen drohen, die dem Menschen schaden können. Heute unterliegt die Erhaltung und Wiederherstellung bedeutender historischer Gärten der Denkmalpflege.

Der englische Landhaussteil ist  sogar heute noch populär. Das liegt vielleicht daran, dass die Tradition und Perfektion des englischen Gartens dem Gartenbesitzer die Möglichkeit gibt Stress abzubauen. Damals wie heute scheinen die Ideen für neue Kreationen nie auszugehen.

 

Typische Gestaltungselemente des englischen Stils sind farbenfrohe Beete, formale Hecken und dekorative Accessoires. Mit Hecken und Mauern wurden formale Strukturen geschaffen, die den Garten in unterschiedliche Gartenräume unterteilen. Mauern sind aus Natursteinen oder aus Ziegeln errichtet worden. Als Hecken eigneten sich immergrüne Eiben oder Buchs, die einen grünen Hintergrund für farbige Stauden bilden. Beeteinfassungen aus Buchsbaum, gerade Wege und geometrische Beetformen sowie ein rechteckiges Wasserbecken oder ein Senkgarten unterstrichen den formalen Charakter des Gartens. Gartenwege wurden aus Natursteinen oder Klinkerpflaster angelegt. In den Fugen durften sich verschiedene Pflanzen ausbreiten. Rasenwege in weniger betretenen Teilen des Gartens waren wichtig.

Damit der Garten nicht zu streng wurde, mussten in den abgegrenzten Beeten die bunten Blumen wuchern. Eine gute Wirkung wurde mit Stauden erzielt, die in ihrer Wuchshöhe aufeinander abgestimmt waren. Akzente konnten dann durch Buchsbaumhochstämmchen, einzelne Blütengehölze oder eine Hochstammrose gesetzt werden. Ein Rosenbeet durfte natürlich nicht fehlen. Katzenminze, Lavendel  und Schleierkraut unterstrichen die Wirkung der Rosen. Ein Rosenbogen trennte verschiedene Gartenteile. Wichtig war, dass von Frühjahr bis zum Herbst immer etwas blühte, so dass keine Erde sichtbar wurde. In Lücken konnte man einfach passende Sommerblumen pflanzen.

 

Accessoires verliehen dem Garten etwas romantisches Flair. Das konnte eine Sonnenuhr, eine Skulptur oder eine Vogeltränke sein. Für jeden Gartenraum wurde ein kleiner Sitzplatz vorgesehen, um den Garten aus unterschiedlichen Perspektiven zu genießen. Ein Gartenhaus oder sogar ein Wohnhaus mit Wein oder Efeu bepflanzt unterstrich die romantische Note.

 

Letztendlich war das Ziel des englischen Gartens, einen profitablen sowie auch lustvollen Garten anzulegen.

 

                                                                              

                                                                                 Stefanie Sagerer, 8b