Wie ich die Bibliothek von Alexandria besuchte

 

Es war ein heißer schwüler Nachmittag und ich, Alexander, ein Student, saß an meinem Schreibtisch, als ich plötzlich eine bekannte Stimme rief: „Alexander, Alexander wo bist du ?! Es war die Stimme von Timon, der Diener meines Lehrers. „ Ich bin hier " antwortete ich . „ In meinem Arbeits... . Aber weiter kam ich nicht, denn im gleichen Augenblick stürzte Timon in mein Zimmer, das in der hintersten Ecke des wuchtigen Gebäudes lag. „Beim Zeus, Alexander endlich habe ich dich gefunden," stotterte er, „du sollst sofort in sein Arbeitszimmer kommen, er hat einen wichtigen Auftrag für dich." „Ja, ja ich komme ja gleich," antwortete ich ein wenig genervt. „Gut aber beeile dich," sagte er im befehlendem Ton, gegen dem man sich nicht widersetzen konnte.

Einige Minuten später stand ich im geräumigen Arbeitszimmer von Nikolas Claudonia, einem kleinen, dicken schon etwas älteren Mann, der mein Lehrer und gleichzeitig auch ein guter Freund von mir war. Nach einer langwierigen Begrüßung begann Nikolas zu sprechen: „Ich habe einen wichtigen Auftrag für dich Alexander. Der Bibliothekar aus der Bibliothek von Alexandria hat mich gebeten, jemanden zu schicken, der ihm unsere neue Errungenschaft bringt, damit er sie sich abschreiben kann. Ich würde dich gerne beauftragen, immerhin bist du der beste Studiosus in diesem Institut. Sag Alexander möchtest du den Auftrag annehmen?" „Aber natürlich!", antwortete ich verblüfft, weil diese Frage überflüssig war, denn der Traum jedes Gelehrten war es, einmal im Leben in die Bibliothek von Alexandria zu kommen. „Soll ich jetzt gleich aufbrechen, Nikolas?" „Ja hier nimm diese Schriftrollen. Der Bibliothekar heißt Borposa." Wir verabschiedeten uns und am gleichen Tag ging ich an Bord eines Schiffes, das nach Alexandria fuhr.

Nach drei anstrengenden Reisewochen sahen wir das Licht in der Ferne nachts leuchten. Der Turm zeigte uns den Weg. Endlich stand ich vor der Bibliothek von Alexandria. Nach einigen Minuten des Erstaunens klopfte ich an das große Holztor. Plötzlich hörte ich eine tiefe Stimme, die fragte: „Wer sind sie und was wollen sie hier?" „Ich bin Alexander Skyreas der Bote von Herr Nikolas Claudonia und ich suche nach Herr Borposa." Sagte ich. Auf ein mal öffneten sich das große Tor und ich trat hinein. Vor mir war eine riesige Eingangshalle die überall mit Stuck verziert. An die hundert Leute liefen durch den Raum und verschwanden hinter den Türen.

 

 

„Hallo Alexander," ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um. Vor mir stand ein großer dünner Mann mit Gelehrtenkleidung. Er hatte schwarzes Haar und kastanienbraune Augen eine kleine Nase und einen schmalen Mund. „Ich bin Borposa", sprach er weiter, „Gab es Schwierigkeiten auf der Hinreise?" Nach einem kurzem Gespräch gingen wir in die Bibliothek. Als wir in die Bibliothek kamen, blieb mir vor

Erstaunen die Luft weg. Die Bibliothek war ein riesiger Raum in dem mindestens 100 Regale standen. Jedes Regal war ungefähr 2 Meter hoch

und voll mit Schriftrollen. Alle Schriftrollen nach Thema und Alphabet geordnet, es gab mindestens 400000 Schriftrollen. An den Wänden waren Bilder von wichtigen Philosophen und Denkern. „Ein wundervoller Anblick, nicht war?" Fragte Borposa. „Ja," antwortete ich wie in Trance, „der Traum eines jeden Gelehrten."

Ich blieb noch einige Wochen in der Bibliothek, um mich umzusehen und um Schriftrollen zu lesen, und Borposa schrieb sich meine mitgebrachte Schriftrolle einige male ab. Auch ich kopierte mir durch Abschreiben einige Dokumente, die bei uns in Athen nicht vorhanden waren. Außerdem hörte ich den Gelehrten zu und lernte viel. Ich glaubte sogar verstanden zu haben, aus was die Welt bestand , Diese neuen Ideen werde ich meinem Lehrer in Athen erzählen.

Danach ging ich glücklich und zufrieden wieder nach Hause.

 Dieser Turm zeigt zwei Tagesreisen weit den Weg nach Alexandria