Entstehen
der Dritten Republik:. Der Aufstand der Pariser Kommune (1871, Kampf für
eine föderalist.und soziale Republik) wurde gewaltsam niedergeschlagen
("blutige Woche" v. 21.5.-28.5.1871). Innenpolitische
Dreyfus-Affäre (1898/99), Entente cordiale mit England 1904 (Verständigung
über die nordafrikanischen Kolonialfragen).
In Europa
bildeten sich zwei Machtblöcke: auf der einen Seite der Dreibund
Deutschland, Italien, Österreich, auf der anderen Seite die
Triple-Entente aus Frankreich, Großbritannien und Russland. Die
Machtprobe war beinahe unausweichlich und führte zum 1.
Weltkrieg von 1914-18 ("La Grande Guerre").
Allein an den Schützengräben Frankreichs verloren 1,6 Mio. Menschen ihr
Leben. Am Ende stand Frankreich auf der Seite der Sieger und diktierte den
Verlierern im Versailler Vertrag Bedingungen, die künftige Konflikte
vorprogrammierten. Dadurch aber Rückgewinnung des 1871 verlorenen
Elsass-Lothringen.
Zwischenkriegszeit
1919-39: Politik der Sicherheit am Rhein (1923 Ruhrgebietsbesetzung unter
Min.-Präs. Poincaré), und der Verständigung (deutsch-frz. Annäherung
im Locarnovertrag 1925).
1939 war Frankreich bei Ausbruch des 2.
Weltkrieges wegen innenpolitischer Zwiste militärisch
unvorbereitet.
Im Juni
1940 war der Krieg für Frankreich nach nur 11 Monaten zunächst vorbei.
Es wurde anfangs im Norden, später ganz von deutschen Truppen besetzt.
Die Dritte Republik brach zusammen; in Vichy regierte Marschall Philippe Pétain,
ein Regime von Hitlers Gnaden. Andere Franzosen gingen in den Untergrund
und kämpften in der Résistance
weiter. Im Exil sammelten sich Teile der französischen Streitkräfte um Charles
de Gaulle, zunächst in London, ab 1943 in
Nord-Afrika, und beteiligten sich 1944 aktiv an der Befreiung des Landes.
Doch es gab
auch viele Kollaborateure, die mit den Besatzern zusammenarbeiteten.
Dieses Thema wurde in Frankreich jedoch lange gemieden; erst in den
letzten zehn Jahren wurde der Versuch unternommen, dieses Kapitel
aufzuarbeiten und die noch lebenden Schuldigen vor Gericht zu stellen.
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