Material für den Geschichtsunterricht

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<= Der 1. Weltkrieg


1914
Der Krieg im Westen
3.8. Die deutschen Truppen dringen über Belgien bis zur Marne vor und bedrohen Paris. Eine französische Gegenoffensive sprengt die deutsche Front in einer Breite von 40 km auf. Der deutsche Generalstabschef Helmut von Moltke gibt am
10. 9. in Verkennung der Lage den Rückzugsbefehl hinter die Aisne (Marnewunder). Damit ist der Schlieffenplan
gescheitert.
Sep.-Nov. Durchbruchsversuche englisch französischer Truppen in Nordwestfrankreich scheitern. Es entsteht ein »Wettlauf zum Meer«. Der deutschen Armee gelingt es nicht, die Kanalküste Frankreichs zu besetzen. In Flandern werden die Kriegsfreiwilligen verheizt. Die so genannte Langemarckschlacht wird zum Opfergang der akademischen Jugend für Kaiser, Gott und Vaterland verklört und bis 1945 propagandistisch ausgenutzt. Die Front
erstarrt im Stellungskrieg, der bis 1918 trotz Versuche von beiden Seiten, die gegnerische Front aufzubrechen, zu
keiner wesentlichen Änderung des Frontverlaufs mehr
führt.
 
1916 Feb.-Dez. Schlacht um Verdun. Versuche der deutschen Heeresleitung unter General Falkenhayn, die Front bei Verdun aufzubrechen oder die Franzosen »ausbluten« zu lassen, misslingen (800000 Tote).
Juni-Nov. Schlacht an der Somme. Der unter hohem Materialeinsatz geführte französisch-englische Angriff scheitert
(Verluste ins s. 1 Mio Mann).
Aug. Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg (1847-1934) und Generalleutnant Erich von Ludendorff (1865-1937) treten an die Spitze der Obersten Heeresleitung (OHL).
 
1917 Keine Entscheidung im Westen, Meutereien im französischen Heer, General Petain übernimmt den Oberbefehl und stellt die militärische Ordnung wieder her.
März. Zurücknahme der deutschen Front auf die »Siegfriedstellung«.
 

1914
Der Krieg im Osten
Aug. Die unerwartet rasche russische Offensive führt zum Eindringen russischer Truppen nach Ostpreußen und Galizien. In der Schlacht von Tannenberg werden die russischen Truppen durch Hindenburg und Ludendorff besiegt und im Winter 1914-15 zum Rückzug gezwungen.
Sep. Die russische Armee stößt über Galizien bis April 1915 an die Karpaten vor. Ein Durchbruch nach Ungarn
wird abgewehrt.
 
1915 Mai. Eine Gegenoffensive deutsch-österreichischer Truppen führt zum Rückzug der russischen Armee. Galizien wird zurückerobert.
Juli. Eine Großoffensive gegen Russland von der Ostsee bis zu den Karpaten endet im Stellungskrieg auf der Linie
Riga-Czernowitz. Dieser Frontverlauf kann bis 1917 trotz Versuche von beiden Seiten nicht mehr verändert werden.
 
1916 Juni-Aug. Die Brussilow-Offensive zur Entlastung der Alliierten vor Verdun bringt keine Wende. Rumänien tritt an der Seite der Ententemächte in den Krieg ein und wird von Truppen der Mittelmächte bis Dez. besetzt.  

1914
Der Krieg zur See
Bei Kriegsausbruch verhängt England eine totale Seeblokkade über Deutschland. Die deutsche Flotte kommt nicht zum Einsatz; sie soll für die letzte kriegsentscheidende Schlacht zurückgehalten werden. Deutsche U-Boote errichten eine Gegenblockade.
 
1915 Feb. Deutschland verkündet den uneingeschränkten U-Boot-Krieg, d. h. die Versenkung aller Schiffe im Seegebiet um England ohne Warnung.
Mai. Die Versenkung zweier Passagierschiffe (Lusitania, Arabic), bei der Amerikaner umkommen, beantwortet die
USA mit einer Kriegseintrittsdrohung. Daraufhin wird der uneingeschränkte U-Boot-Krieg zurückgenommen; Admiral Tirpitz, der dies ablehnt, wird entlassen.
 
1916 Mai. Seeschlacht vor dem Skagerrak. Das Zusammentreffen englischer und deutscher Flottenverbände führt zur einzigen Seeschlacht des Kriegs, die aber ohne kriegsentscheidende Bedeutung bleibt. Somit bleibt die Kriegsflotte, die mit Ursache des Wettrüstens war, untätig in den Häfen.  
1917 Feb. Wiederaufnahme des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs, da die Marineleitung die Kapitulation Englands in sechs Monaten verspricht. Dies veranlasst den Kriegseintritt der USA =>  

1914
Nebenkriegsschauplätze
Nov. Nach fortgesetzten kriegerischen Handlungen der Türkei gegen Russland und England erfolgt die Kriegserklärung der Ententemächte an die Türkei. Mit deutscher Unterstützung behaupten die Türken die Meerengen.
Bis Juli
 
1916 fällt die Osttürkei in russische Hand, die Engländer behaupten sich in Mesopotamien und am Suezkanal.  
1915 Okt. Eine Offensive gegen Serbien führt zu dessen Besetzung und zum Kriegseintritt Bulgariens an der Seite der Mittelmächte. Damit wird die Landverbindung zur Türkei hergestellt.  
1915 Mai. Kriegseintritt Italiens gegen Österreich. Durch Versprechungen von Landgewinn (Südtirol, Istrien, Kolonien) tritt Italien an der Seite der Ententemächte in den Krieg ein und errichtet eine neue Front gegen Österreich. Nach langen erbitterten Kämpfen am Isonzo gelingt im Okt. 1917 den Mittelmächten der Durchbruch. Die Italiener ziehen sich hinter die Piave zurück.  
  Kolonialkrieg
In den deutschen Kolonien werden die deutschen Schutztruppen, mit Ausnahme in Ostafrika unter General von Lettow-Vorbeck, zur Kapitulation gezwungen.
 
1916 Jan. Eroberung Montenegros und Besetzung Albaniens durch die Mittelmächte.  
1917 Juni. Die Ententemächte erzwingen durch eine Blockade (seit 1914) den Kriegseintritt Griechenlands gegen die Mittelmächte.  

1916
Das Kriegsjahr 1917
Dez. Die englische Blockade führt in Deutschland zu zunehmenden Versorgungsschwierigkeiten mit Nahrungsmitteln (»Rübenwinter«) und Rohstoffen. Auf Hindenburgs Antrag werden durch das »Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst« alle Kräfte für den Krieg mobilisiert (Hindenburgprogramm). Gleichzeitig unterbreitet die deutsche Regierung ein Friedensangebot ohne Sieger und Besiegte, das von der Entente abgelehnt wird.
 
1917

Jan. Die Entente formuliert ihre Kriegsziele: Rückgabe Elsaß-Lothringens, nationale Unabhängigkeit der Völker Österreichs und der Türkei sowie Autonomie Polens. Deutschland fordert demgegenüber Grenzberichtigungen gegen Belgien und Frankreich, Sicherheitsgarantien im Westen und Polen als deutschen Satellitenstaat. Weitere Friedensbemühungen des US-Präsidenten Wilson und des Papstes Benedikt XV. bleiben ohne Erfolg.
Feb. Wiederaufnahme des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs durch Deutschland (S.•). Dies führt zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen der USA und am 6.4. zur Kriegserklärung der USA an Deutschland und am 7.12. an Österreich.
Apr. Gründung der »Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei« (USPD) durch Abspaltung des linken Flügels der SPD, der den sofortigen Frieden fordert. Die Osterbotschaft Kaiser Wilhelms II. stellt die Aufhebung des Dreiklassenwahlrechts in Preußen in Aussicht.
Juli. Die bürgerlichen Parteien und die SPD fordern erneut einen Verständigungsfrieden. Reichskanzler Bethmann Hollweg wird entlassen. Seine Nachfolger, Michaelis und Graf von Hertling, geraten zunehmend in die Abhängigkeit zur OHL, die einen »Siegfrieden« anstrebt.
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