Das Oströmische Reich
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Nach der Reichsteilung durch
Theodosius entwickelt sich das Oströmische Reich mit dem Zentrum
Konstantinopel, der damals größten Stadt der Welt, selbständig. Die römisch
lateinische Kultur wird von der griechischen zurückge drängt. Die orthodoxe
Kirche mit ihrem Oberhaupt, dem Patriarchen von Konstantinopel, wird zur
Stütze des Staates. Ostrom behauptet seine Staatstradition noch fast 1000
Jahre lang nach dem Untergang Westroms. In Kämpfen gegen die Germanen,
Slaven, Awaren und Bulgaren auf dem Balkan und gegen Sassaniden, Araber in
Kleinasien gehen zwar große Teile des Reiches verloren, doch Konstantinopel
bleibt unerobert. Durch die Schwächung des Byzantinischen Reiches im Krieg
gegen die Kreuzfahrer gelingt es den Osmanen 1453 Konstantinopel zu erobern.
Dies bedeutet den Untergang Ostroms.
Vom Oströmischen zum Byzantinischen Reich
Während Westrom in der Völkerwanderung von den Germanen erobert wird,
behauptet sich Ostrom in wechselvollen Kriegen. Die oströmischen Kaiser
halten am Gedanken an ein einheitliches Römisches Reich fest und
beanspruchen auch die Hoheit über die germanischen Nachfolgestaaten auf dem
Boden Westroms. Da dieser Anspruch nicht durchsetzbar ist, gewinnt das
griechische über das lateinische Element im Staat die Oberhand. Das
Oströmische Reich wird zum Byzantinischen Reich. Dieses wird nach dem
früheren Namen Konstantinopels - Byzanz - genannt. |
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527-565 |
Justinian I. führt den oströmischen Staat zu einer kurzen
Blüte. Er lässt das römische Recht, den Codex Justinianus
aufzeichnen, gibt dem Reich innere Stabilität und erobert
durch seine Feldherrn Narses und Belisar Italien (555) und
Nordafrika (533). Unter den Nachfolgern Justinians I.
gehen Italien an die Langobarden und Nordafrika an die
Araber verloren. |
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Ab 600 |
greifen auf dem Balkan Awaren und Slaven an. Im Osten
wird das Oströmische Reich von den Persern (Sassaniden)
bedroht. |
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610 |
Zur besseren Verteidigung wird die Themenorganisation
geschaffen. Diese bedeutet, dass Soldaten als Bauern angesiedelt werden, die ihre Bezirke (Themen) zu verteidigen
haben. |
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626 |
Sieg über die Awaren. |
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628 |
Sieg über die Sassaniden. |
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Ab 642 |
Die Araber greifen Ostrom an (S. Z). Sie erobern Ägypten,
Syrien, Palästina und ganz Nordafrika. Das Byzantinische Reich wird dadurch
auf Kleinasien und den Balkan beschränkt. |
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678 |
Der arabische Angriff auf Konstantinopel scheitert durch
den Einsatz des Griechischen Feuers (Magnesiumbrandbomben). Dieser Sieg verhindert die arabische Expansion
nach Europa. |
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711-843 |
Streit, ob Christus gemalt in der Kirche dargestellt werden
darf. Die römische und die byzantinische Kirche entwickeln sich auseinander. In den Kirchen Ostroms werden die
Bilder zerstört (Bildersturm). Erst 842 werden die Bilder
(Ikonen) wieder zugelassen. |
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751 |
Mit Ravenna fällt der letzte byzantinische Stützpunkt in
Mittelitalien an die Langobarden. Der bedrohte Papst ruft
deshalb die Franken zu Hilfe, um den Schutz der Kirche zu
übernehmen (S. Z). |
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763 |
Sicherung der Balkangrenze durch den Sieg über die
Bulgaren. |
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800 |
Mit der Kaiserkrönung Karls des Großen gibt es zwei
Kaiserreiche. Byzanz verzichtet nicht auf den Weltherrschaftsanspruch, hat jedoch kaum mehr
Einfluss auf Westund Mitteleuropa. Byzanz wird an den Rand des Abendlandes gedrängt (S.•). |
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Das Byzantinische Reich bis zum 4. Kreuzzug.
Der Hofstaat wird immer umfangreicher und bürokratischer. In den einzelnen Wehrprovinzen (Themen) entsteht
ein Militäradel. Die nicht waffentragenden Bauern werden
zu Unfreien. Der Kaiser (Basileus) herrscht als Vertreter
Gottes auf Erden. Staat und die sich bildende orthodoxe Kirche werden zu
einer Einheit. Die Trennung vom Abendland wird politisch und religiös immer stärker. Aus dem
Handelsstreit zwischen Ostrom und Venedig, dem Streit
zwischen Ostrom und den Normannen auf Sizilien und dem Streit zwischen
römischem Papst und byzantinischem Patriarchen entwickelt sich ein offener Konflikt, in dem das
Bvzantinische Reich untergeht. |
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867-886 |
Basileios I. gewinnt Süditalien für Byzanz zurück. |
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941 |
Der Angriff der Russen auf Byzanz
scheitert. (S.•). |
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971 |
Die Russen werden aus dem Balkan
verdrängt. |
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976-1025 |
Basileios II |
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986 |
Friedensschluss mit den Russen. Der russische Großfürst
heiratet die Schwester des Basileios. Russland wird damit
zum Missionsgebiet der griechisch-orthodoxen Kirche. Nach
dem Untergang Konstantinopels wird Moskau deshalb das Dritte Rom. (S. |
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1014 |
Sieg über die Bulgaren. |
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1054 |
Endgültiger Bruch zwischen westlicher und
östlicher Kirche, da beide die Universalherrschaft über die Christen
beanspruchen |
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1071 |
Sieg der seldschukischen Türken bei Mantzikert über
Byzanz. Die Türken siedeln in Südanatolien und Syrien und
unterbinden die Pilgerfahrten nach Palästina. Deshalb kommt es zu den
Kreuzzügen (S.3) |
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1096 |
Die Kreuzfahrer erkennen den
byzantinischen Kaiser nominell als Lehensherren für Palästina an.
Die Normannen behaupten ihre Eroberungen in Süditalien. |
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1175 |
Bündnis zwischen Venedig und den Normannen gegen
Byzanz (S. •). |
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1204 |
Der 4. Kreuzzug wird von Venedig, das den Transport der
Ritter übernimmt, gegen Konstantinopel gelenkt. Nach der
Eroberung wird dort durch die abendländischen Ritter das Lateinische
Kaiserreich gegründet. (=> ). |
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