Florence Nightingale und die Gründung
des Roten Kreuzes Florence Nightingale war
Krankenschwester im Krimkrieg
und ihr ist es mit zu verdanken, dass das Rote Kreuz gegründet wurde.
Florence Nightingale
wurde am 15. Mai 1820 in London geboren. Sie stammt aus einer wohlhabenden
und gebildeten Familie. Als junge Christin sah sie ihre Lebensaufgabe darin,
kranken und leidenden Menschen zu helfen.
Am 4.Oktober 1854 traf Florence Nightingale mit 38
anderen Krankenschwestern in Skutari (Türkei) ein, um den Verwundeten des
Krimkrieges zu helfen. Dabei traf sie auf große Schwierigkeiten, denn das
englische und türkische Sanitätswesen war auf solche Mengen an verwundeten
Soldaten nicht vorbereitet. Außerdem war es im Gegensatz zu Frankreich und
Russland völlig im Rückstand. Es fehlten Ärzte, Pflegepersonal und
sanitätstechnische Einrichtungen. Nach einem Bericht der Londoner "Times"
über diese Missstände, beauftragte der britische Kriegsminister (Sidney
Herbert) Florence Nightingale mit der Organisation der britischen
Krankenpflege beim Heer. Durch ihre Ausbildung bei den Barmherzigen
Schwestern in Paris und in der Diakonissenanstalt Kaiserwerth war sie für
diese Aufgabe gut vorbereitet. In den nächsten Monaten erweiterte sie das
Helferteam, so dass es bis Ende des Krieges aus 125 freiwilligen
Pflegekräften bestand. Obwohl sie die Pflege der Soldaten unter primitivsten
Bedingungen durchführen mußten, war die Organisation ein Erfolg. Innerhalb
von drei Monaten versorgten die Schwestern etwa 10.000 Soldaten.
Nicht nur durch ihre Organisation sondern auch durch
ihre menschliche Hilfe war Florence Nightingale ein Vorbild. Ein typisches
Bild durch das sie oft dargestellt ist: Sie eilt nachts mit der Laterne in
der Hand durch die Krankensäle um den Leidenden zu helfen und bei den
Sterbenden auszuharren.
Nach ihrer Rückkehr veröffentlicht sie ihre Erlebnisse
und Erfahrungen in dem Buch "Notes of Hospitals". Außerdem fasst sie ihre
pflegerischen Grundsätze in "Notes on nursing" zusammen. Diese werden 1859
und 1860 veröffentlicht. 1860 gründet sie eine Schwesternschule in St.
Thomas Spital in London, wo erstmals die Ausbildung zur Krankenschwestern
unter ärztlicher Anleitung und modernen wissenschaftlichen Maßstäben
erfolgt. 1907 bekam sie als erste Frau den britischen Verdienstorden. Am 13.
August 1910 stirbt Florence Nightingale in London.
Zwar war Florence Nightingale ein großes Vorbild, aber
gegründet hat das Rote Kreuz Henri Dunant. Er wurde 1859 auf einer
Geschäftsreise in Oberitalien zufällig Augenzeuge der Schlacht von Solferino.
Schockiert vom Elend der Verwundeten und der Hilflosigkeit der
Sanitätskräfte, versuchte er zu helfen. Aus dem Einzelhelfer wurde bald der
Organisator der Helfenden. Immer mehr Leute schlossen sich ihm an. Er
richtet behelfsmäßige Spitäler ein und organisierte die Verpflegung. Als
Vorbild diente ihm dabei die Engländerin Florence Nightingale. Trotz seiner
Bemühungen starben viele.
1862 veröffentlichte er seine Erlebnisse in
"Erinnerungen an Solferino". Er verbreitete darin den Gedanken in allen
Nationen Hilfsvereine für den Fall eines Krieges zu gründen und außerdem ein
gemeinsames internationales Abzeichen für Helfer zu finden, damit diese
nicht verletzt werden. Dunant reiste in Europa von Regierung zu Regierung
und erreichte schließlich, dass im Oktober 1863 die erste Genfer Konferenz
statt fand. Man einigte sich auf ein gemeinsames Symbol: das Rote Kreuz im
weißen Feld. Ein Jahr später unterzeichneten zwölf europäische Staaten die
erste Genfer Konvention. Das internationale Komitee vom Roten Kreuz erhielt
seinen Sitz in Genf. Es folgten weitere Vereinbarungen die bis heute von
fast allen Staaten der Welt unterzeichnet wurden. In der islamischen Welt
fand man seine Entsprechung im grünen Halbmond.
1901 erhielt Henri Dunant (gemeinsam mit Frédéric
Passy) den ersten Friedensnobelpreis.
Der Anteil Florence Nightingales an der Gründung des
Roten Kreuzes drückt ein Zitat von Henri Dunant 1872 aus: "Obwohl ich als
der Gründer und Schöpfer der Genfer Konvention bekannt bin, kommt doch alle
Ehre der Schaffung der Konvention einer Engländerin zu. Was mich während des
Krieges von 1859 dazu brachte, nach Italien zu gehen, war das Werk der
Florence Nightingale auf der Krim."
Quellen:
www.drk-dortmund.org/InfoHenryDunant.htm
www.m-ww.de/persoenlichkeiten/nightingale.htm
www.seelsorge.net/javetha/seite5i.htm
www.brk.de/praesidium/a-z/dunanthenry.htm
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