Rundgang durch den heiligen Bezirk von Olympia

Das Modell steht im Museum in Olympia -
die Bilderzusammenstellung und die Texte stammen (nicht ganz!!) von: markus,udo,frank

Geschichte des Ortes Olympia

Geschichte der Sports im alten Griechenland

was ist eine Olympiade?

  Erklärung der Ziffern nach Gottwein- Lateinseite

klicke auf die Ziffer und du siehst die Fotos des Denkmals

  1. Kronoshügel
  2. Prytaneion (Altar der Hestia)
  3. Philippeion
  4. Heratempel
  5. Pelopeion
  6. Nymphaion
    (Exedra d. Herodes Attikos)
  7. Metroon
  8. Schatzhausterrasse
  9. Stadion mit Ziel
  10. Echohalle
  11. Südostbau
  12. Haus des Nero
  13. Zeustempel
  14. Buleuterion
  15. Südhalle
  16. Südthermen
  17. Leonidaion
  18. Röm. Gästehäuser
  19. Phidias Werkstatt
  20. Theokoleon
  21. Kladeos-Thermen
  22. Schwimmbad
  23. Griech. Bad
  24. Palästra = Gymnastikhalle
  25. Gymnasion
  26. Griech. Altismauer (300 v. Chr.)
  27. Röm. Altismauer (2. Jh. n. Chr.)
  28. Heroon (450 v. Chr.)
  29. Römisches Tor
  30. Kladeos

 
 
Das Allerheiligste in Olympia -
Statue des Zeus, geschaffen vom Bildhauer Phidias, der hier in Olympia eine Werkstatt hatte

 
 

Olympiade

Der Begriff Olympiade stammt ursprünglich aus dem antiken Griechenland. Die Zeitrechnung damals wurde in Zeiträume von vier Jahren eingeteilt, wobei diese Abschnitte jeweils im ersten Jahr durch eine Olympiade begannen. 776 v. Chr. fand die erste offizielle Olympiade statt. Dies wird durch überlieferte Siegerlisten von Hippias von Elis um 400 v. Chr. bestätigt. Timaios (um 356 bis 260 v. Chr.) verwendete als erster diese Olympiaden als Fixpunkte für die Zeitrechnung.
 

 
 

Das Gebiet um Olympia und der Bereich des Heiligtums selbst war schon in frühhelladischer Zeit (ab 3000 v.Chr.) bewohnt. Bis zu Beginn des zweiten Jahrtausends wurde dort außer Rhea und Kronos eine weibliche Gottheit der Fruchtbarkeit, die Demeter Chamyne verehrt.
In mykenischer Zeit (1.600-1.100 v.Chr.) gehörte es zum Königreich Pisatis, dessen Hauptstadt Pisa war.
Der Sage nach, in der sich vermutlich Erinnerungen an historische Begebenheiten erhalten haben, hatte Pelops, aus Lydien kommend, im Wagenrennen den in Pisa herrschenden König Oinomaos besiegt und so dessen Tochter Hippodameia und mit ihr die Herrschaft über das Königreich gewonnen. Er wurde zum Stammvater des Atridengeschlechts, das später in Argos herrschte, und gab schließlich der ganzen Halbinsel seinen Namen: Peloponnesos, Insel des Pelops.
Gegen Ende der mykenischen Zeit (1.100 v.Chr.) übernahmen die Elier, die im Zuge der Dorischen Wanderung von Norden eingedrungen waren, die Herrschaft über Olympia und die umliegenden Lande. Mit ihnen kam der Zeuskult und die Benennung des Heiligtums nach dem Götterberg Olymp in Thessalien. Wie die Griechen glaubten, waren es die olympischen Götter selbst gewesen, die sich hier zum ersten Mal im Wettkampf maßen. Damals habe Zeus seinen Vater Kronos im Ringkampf besiegt, während Apollon im Faustkampf über Ares und im Wettlauf über Hermes siegreich gewesen sei.
Etwa zur gleichen Zeit habe Herakles die Olympischen Spiele begründet, indem er Ort und Abmessungen des ersten Stadions bestimmte, wo zunächst nur der Wettlauf ausgetragen wurde. Der Sieger erhielt einen Kranz aus den Zweigen des wilden Ölbaums (Kotinos), den Herakles aus dem Land der Hyperboreer, dem Sitz des hyperboreischen Apoll, mitgebracht und eigenhändig in Olympia eingepflanzt hatte.
Das Zeusheiligtum von Olympia, das unter dem Schutz des höchsten Gottes stand, gewann schnell an Bedeutung und galt bald in ganz Griechenland als das eigentliche Kult- und Wettkampfzentrum der griechischen Welt. Um Athleten wie Zuschauern die gefahrlose
Anreise zum Heiligtum zu gewährleisten und die ungestörte Durchführung der Wettkämpfe zu sichern, wurde vor Beginn der Spiele die Heilige Waffenruhe verkündet, während derer fiir einen Monat jegliche Feindseligkeiten zwischen den griechischen Stadtstaaten einzustellen waren.
Im Laufe der Zeit ergänzte man den Wettlauf mit anderen Wettkampfarten, die jedoch ausschließlich auf athletische Kämpfe beschränkt blieben. Erst hundert Jahre später kam das Wagenrennen und die anderen Pferderennen hinzu. Gleichzeitig wurde ganz Elis für dem Zeus heilig und unverletzlich erklärt.
Die ersten so neu geordneten Olympischen Spiele wurden 776 v.Chr. ausgetragen, und dieses Jahr galt den Griechen hinfort als Beginn der historischen Zeitrechnung.
Das 7. Jh.v.Chr. war über weite Strecken von kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Eleern und ihren Nachbarn gekennzeichnet. Damals gelang es den Pisaten noch einmal, die Vorherrschaft über das Heiligtum und damit über die Olympischen Spiele zu erringen, bis um 580 v.Chr. die wieder erstarkten Eleer dies Recht zurück gewannen, um es bis in spätrömische Zeit mit kurzen Unterbrechungen erfolgreich zu verteidigen.
Die Spiele wurden alle vier Jahre ausgetragen und dauerten seit klassischer Zeit fünf Tage. Der Zeitraum von vier Jahren zwischen den Spielen wurde "Olympiade" genannt. Der genaue Zeitpunkt, zu dem sie jeweils stattfanden, ist nicht überliefert. Fest steht jedoch, dass er um den ersten Vollmond nach der Sommer-Sonnenwende lag, d.h. zwischen der letzten Juliwoche und der ersten Augusthälfte.
 Es waren nationale kultische Spiele von 3 bis 5 Tagen Dauer zu Ehren des Zeus in Olympia. Damals fanden sie in Disziplinen wie Laufen, Wurf- und Sprungübungen, Faustkampf, Ringen, Pankration, Pentathlon sowie Pferde- und Wagenrennen statt und die Sieger erhielten einen Kranz vom Ölbaum und genossen hohe Verehrung.
Welche Bedeutung die Griechen den Olympischen Spielen beimaßen lässt sich daraus ersehen, dass die Olympiaden schon bald als die Grundlage für die zeitliche Einordnung aller bedeutenden Ereignisse ihrer langen und bewegten Geschichte eingeführt wurde.
Ein Jahr vor Beginn der Spiele sandten die Eleer, die zuständig waren für die Durchführung der Spiele, Herolde in alle Städte Griechenlands und in alle griechischen Kolonien, die damals über den ganzen Mittelmeerraum verstreut waren, von den Säulen des Herakles im Westen bis Unteritalien (Magna Graecia), von Kleinasien bis zum Schwarzen und zum Asowschen Meer. Aufgabe dieser "Spondophoroi" (Bringer des Gottesfriedens) genannten Boten war es, das Datum zu verkünden, zu dem die nächsten Spiele und folglich auch die Waffenruhe beginnen würde. Während der Dauer dieses Gottesfriedens waren nicht nur alle kriegerischen Handlungen sondern auch die Vollstreckung der Todesstrafe untersagt. Die zahllosen Stadtstaaten aus dem gesamten griechischen Raum waren bei diesen festlichen, alle Griechen vereinigenden Veranstaltungen in Olympia durch "Theoroi" (Zuschauer) genannte offizielle Gesandte vertreten, die es bei ihren Auftritten nicht an Prunk und Pracht fehlen ließen. Am Rande der Veranstaltungen traten später auch bedeutende Rhetoren, Geschichtsschreiber und Philosophen vor die versammelten Griechen.
Über viele Jahrhunderte wurden die Spiele weiterhin alle vier Jahre ausgetragen. Bei Beginn der Römerherrschaft aber (146 v.Chr.) hatten sich bereits die ersten Anzeichen des Verfalls bemerkbar gemacht: Bruch der Waffenruhe und Verletzung der Heiligkeit des Landes Elis waren keine Seltenheit mehr und die Spiele selbst hatten viel von ihrem eigentlichen, kultischen Gehalt verloren. Eine neue Blütezeit erlebte Olympia noch einmal unter Kaiser Hadrian, der die Spiele der neuen Zeit anpasste und die Sportstätten um neue Bauten erweiterte.
In dieser Form überlebten die Olympischen Spiele immerhin bis Ende des 4. Jh.s n.Chr. Im Jahre 393 aber ließ der christliche Kaiser Theodosios I. die heidnischen Spiele per Dekret verbieten und Kaiser Theodosios II. 426 gar den Zeustempel in Brand stecken. Ein Erdbeben vollendete im 6. Jh. schließlich das Werk der Zerstörung, das Mensch und Zeit begonnen hatten. Es war der Alpheios, der die heilige Stätte gleichsam in die Neuzeit herüberrettete, indem er durch Anschwemmungen das, was von dem Heiligtum übrig geblieben war, im Laufe der Jahrhunderte unter einer meterhohen Erdschicht begrub.
Text: N.GIALOURIS  griechisches Fremdenverkehrsbüro vgl.: http://www.griechische-botschaft.de

 

 
  Wettkampfsport fand im Rahmen von religiösen Festen statt. Die Wettkampfveranstaltungen wurden von den Griechen Agone genannt. Es gab viele dieser Feste, auf denen zu Ehren der Götter Wettbewerbe im Sport, aber ebenso im Gesang, Tanz und Drama ausgetragen wurden. Dass sich das olympische Fest auf sportliche Bewerbe beschränkte, war ungewöhnlich. Die übrigen panhellenischen (gesamtgriechischen) Spiele nahmen diese Beschränkung nicht vor.

Der Sieg bei allen vier panhellenischen Spielen war der größte Erfolg, den ein Sportler erringen konnte. Er trug dann den Titel eines Periodoniken. Panhellenische Spiele fanden in Delphi (Pythische Spiele, zu Ehren Apollos), Korinth (Isthmische Spiele, zu Ehren Poseidons) und Nemea (Nemeische Spiele, wie die Olympischen Spiele zu Ehren von Zeus) statt. Die bedeutendsten panhellenischen Spiele aber waren die von Olympia.

Die Disziplinen

Stadionlauf: Nach antiker Überlieferung war die Kurzstrecke unter den Laufdisziplinen der älteste Wettbewerb der Spiele von Olympia; seit 776 v. Chr. sollen sich Sportler um das Prädikat des schnellsten Läufers bemüht haben. Die Laufstrecke maß die Länge eines Stadions (Der Begriff Stadion steht sowohl für die Wettkampfstätte als auch für ein Längenmaß von 600 Fuß. Das olympische Stadion betrug 192 Meter.)

Doppellauf (gr. diaulos): Zu den 14. Olympien soll der Laufwettbewerb über die zweifache Strecke des Stadions eingeführt worden sein. Da das antike Stadion keine Rundbahnen hatte, nimmt man an, dass am Ende jeder Laufbahn Holzpfosten standen, die den Läufern als Wendemarke dienten.

Langlauf (gr. dolichos): Beim Langstreckenbewerb soll eine Strecke von 20 Stadien gelaufen worden sein, was ca. 3,8 Kilometern entspricht.
 
Waffenlauf: Diese aus der militärischen Sphäre stammende Disziplin wurde 520 v. Chr. in Olympia eingeführt. Ursprünglich hatten die Athleten in der vollen Rüstung eines Hopliten, eines griechischen Schwerbewaffneten, d. h. mit Helm, Beinschienen, Speer und Schild einen Lauf über die doppelte Stadionlänge zu bestreiten, später verzichtete man auf Beinschienen und Speer.

Ringen: Seit 708 v. Chr. soll der Ringkampf Bestandteil des olympischen Programms gewesen sein. Da es keine Gewichtsklassen gab, waren schwergewichtige Athleten bevorzugtt. Die Kämpfe endeten mit dem dreimaligen Bodenkontakt eines der Ringer.

Faustkampf (gr. pygme): Das Boxen war seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. olympische Disziplin. Die Kämpfer umwickelten ihre Hände mit Lederriemen, die die Wirkung der Schläge verstärken sollten. Der Kampf endete mit der Kampfunfähigkeit oder der Aufgabe eines der Kontrahenten. Nicht selten führten die Kämpfe zu Verletzungen, bisweilen hatten sie auch einen tödlichen Ausgang. Durch eine Grabinschrift ist der Todesfall des Boxers Agathos Daimon überliefert, der  35-jährig im Kampf um den Olympiasieg starb.

Pankration: Bei dieser Mischung aus Faust- und Ringkampf war außer Beißen und Kratzen fast alles erlaubt. Entsprechend brutal verliefen die Kämpfe dieser 648 v. Chr. in Olympia eingeführten Disziplin. Übliche Kampfpraktiken waren Schläge, Tritte, Würfe, Luftabdrücken und Gelenkeverdrehen. Der Kampf wurde solange ausgetragen bis einer der Gegner seine Aufgabe signalisierte.

Fünfkampf (gr. pentathlon): Der antike Mehrkampf vereinigte die Disziplinen Diskuswerfen, Weitsprung, Speerwurf, Laufen und Ringkampf. 708 v. Chr. soll er erstmals in Olympia ausgetragen worden sein. Im Gegensatz zu heute standen Diskus- und Speerwurf sowie der Weitsprung nicht als Einzeldisziplinen auf dem olympischen Programm.
Beim Diskuswerfen fanden ca. 5 kg schwere Scheiben aus Bronze, Eisen, Blei oder auch Stein Verwendung. Die Weitspringer nutzten Sprunggewichte in jeder Hand. Der Sprung erfolgte wahrscheinlich in fünf aufeinander folgenden Sätzen aus dem Stand.

Wettbewerbe der Trompeter und Herolde: Nichts mit unserem heutigen Sportverständnis gemein hatten die seit 396 v. Chr. durchgeführten Wettbewerbe der Trompeter und Herolde. Unbekannt ist, auf welche Weise diese Wettkämpfe entschieden worden sind.

zitiert nach: http://olympia.hessonline.de/