Amerikanische Besatzungszone


Photo: Hauptquartier der amerikanischen Militärverwaltung in Deutschland, 1945
 
       Die amerikanische Besatzungszone besteht aus Teilen Süd- und Mitteldeutschlands und der Enklave Bremen und Bremerhaven. Sie ist mit 116.000 qkm nur wenig kleiner als die sowjetischen Besatzungszone. 1945 leben 16,7 Millionen Menschen in der von den USA besetzten Zone. Der Hauptsitz der amerikanischen Militärverwaltung (Office of Military Gorvernment US-Zone, OMGUS) befindet sich im ehemaligen I.G.-Farben Haus in Frankfurt am Main. General Dwight D. Eisenhower wird im Oktober 1945 durch General Joseph T. McNarney als Oberbefehlshaber der US-Zone abgelöst, dem im März 1947 General Lucius D. Clay nachfolgt.


Weil die Amerikaner nur wenig eigenes Personal in ihrer Zone beschäftigen, ziehen sie stärker deutsche Verwaltungen, die stufenweise von unten nach oben aufgebaut werden, zur Mitarbeit heran. Schon am 19. September 1945 werden von der US-Militärverwaltung die Länder Bayern, Groß-Hessen und Württemberg-Baden gegründet. Die Ministerpräsidenten werden von den Amerikanern eingesetzt: Für Hessen Karl Geiler (1878-1953) und für Württemberg-Baden der ehemalige Reichstagsabgeordnete Reinhold Maier (1889-1971). Der bereits im Mai 1945 zum vorläufigen Ministerpräsidenten von Bayern ernannte Fritz Schäffer (1888-1967), bis 1933 bayerischer Finanzminister, wird am 24. Oktober 1945 durch Wilhelm Hoegner (1887-1980) ersetzt.        Alltagskultur: Zigarettenetui mit  Abbildung der US-Besatzungszone, 1946


Broschüre: Verhaltensrichtlinien  für US-Soldaten, 1945        Grundlage der amerikanischen Besatzungspolitik ist die Direktive JCS 1067 vom April 1945. Danach ist Deutschland als besiegter Feindstaat zu behandeln. Jegliche "Fraternisierung", also Verbrüderung mit der deutschen Bevölkerung, ist zu unterbinden. Obwohl diese Direktive bis zum Juli 1947 in Kraft bleibt finden ihre Bestimmungen immer weniger Beachtung.

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