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Der Vietnamkrieg - ein 40-jähriger
Krieg
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1940-45 |
Vietnam kämpft gegen die japanische Besetzung
an der Seite Frankreichs für das versprechen der Unabhängigkeit
im 2. Weltkrieg. |
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1945-54 |
Krieg gegen Frankreich für die versprochene
Unabhängigkeit. Frankreich will diese nicht gewähren.
Frankreich wird von den USA unterstützt, die vietnamesische
Befreiungsbewegung Vietminh seit 1949 von Mao Dse Dong (VR-China).
Der Krieg wird entschieden als die Franzosen den Vietminh um
die Festung Dien Bien Phu zur Entscheidungsschlacht zwingen.
Diese alle Nachschubwege beherrschende Festung gilt als
uneinnehmbar. Der Vietminh gibt zwar den Guerillakrieg auf,
erobert aber 1953 Dien Bien Phu. Die Franzosen ziehen ab. Im
Frieden von Genf wird Vietnam in einen kommunistischen Norden
und einen, von einer Militärdiktatur regierten Süden
geteilt. Bis 1956 sollen in ganz Vietnam freie Wahlen
stattfinden, die zur Wiedervereinigung führen sollen. |
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1954-57 |
In einem kurzen Frieden im geteilten Vietnam
versucht General Diem den Süden zu unterwerfen. Er unterdrückt
die buddhistische Mehrheit. Von freien Wahlen wird ab 1956
bicht mehr gesprochen. Mit US-Unterstütz baut Diem seine
korrupte Diktatur aus. Im Norden regiert Ho Chi Minh als populärer
Volksheld. Freie Wahlen in ganz Vietnam würde er gewinnen,
weshalb Diem im Süden genau diese verweigert. Gegen Diem
nehmen die Proteste zu. |
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1957-73 |
Mit Unterstützung aus den USA baut Diem seine
Diktatur aus. US-Militärs bilden die Armee Diems aus. Dagegen
kämpft die Befreiungsfront Südvietnams, der
Vietcong. Nach Anschlägen auf US-Militärberater entsenden
die USA ab 1960 aktive Truppen zum Schutz ihrer Berater. Diese
werden Ziel der Aktivitäten des Vietcongs, worauf unter
Kennedy und Johnson die US-Präsenz in Vietnam
schrittweise auf über 550000 Mann ausgebaut wird. Der von den
USA inszenierte Sturz Diems löst das Problem nicht, da dieser
nur durch andere korrupte Generäle ersetzt wird. Die
US-Truppen werden zur Hauptkampftruppe gegen den Vietcong, der
aber für die USA fast unsichtbar bleibt. Nur bei einzelnen
Aktionen kommt es zu direkten Kämpfen. Normalerweise zieht
sich der Vietcong zurück. Nachts regier er, tagsüber die
US-Truppen. In diesem tropischen Guerillakrieg kommt es
zunehmend zu Übergriffen der US-Truppen gegen die Zivilbevölkerung
(Bsp. My Lai), die den Vietcong größtenteils unterstützt.
Dies führt in den USA und den europäischen Staaten zu
Protesten gegen die USA und den US-Krieg in Vietnam. In den
USA entsteht eine Friedensbewegung von Wehrdienstverweigerern.
Vor allem die farbigen Amerikaner wollen in diesem Krieg nicht
sterben, vor allem weil der Sinn des Einsatzes nicht gesehen
wird. Bei 11% Schwarzen in den USA stellt diese Gruppe 33% der
Truppen in Vietnam. Ca. 50% aller Gefallenen Amerikaner sind
Schwarze. Dieses Missverhältnis stärkt die Bürgerrechtbewegung
in den USA. (Bsp. Cassius Clay verweigert seine Einberufung
nach Vietnam, ihm wird der Boxtitel dafür aberkannt). Der
Krieg kann auch durch massive Bombenangriffe zuerst auf
Nordvietnam, dann auf Kambodscha und Laos nicht eingedämmt
werden (Im Vietnamkrieg werden 5 x mehr Bomben abgeworfen als
insgesamt im 2. Weltkrieg). Eine Offensive des
Vietcong zum buddhistischen Neujahrsfest 1968 zeigt, dass die
USA den Krieg nicht gewinnen können. Unter Präsident Nixon
beginnt seit 1970 der Abzug aus Südvietnam. Um diesen zu
decken, marschieren die USA allerdings in Laos und Kambodscha
ein und ziehen diese Staaten in den Vietnamkrieg mit hinein.
Durch diese Staaten läuft der Nachschub der Vietcong über
den sogenannten Ho Chi Minh-Pfad (s. Karte). Seit 1972 wird in
Paris über einen Frieden verhandelt. 1973 ziehen sich die USA
offiziell aus dem Krieg zurück. Dieser wird aber von den
Vietcong und der Südvietnamesischen Armee weitergeführt. |
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1973-75 |
In den Krieg im Süden Vietnams greifen
zunehmend reguläre Truppe Nordvietnams ein. Die Armee
Nordvietnams wird mit Unterstützung der UdSSR ständig
ausgebaut. 1975 marschieren die Nordvietnamesen in Saigon ein.
Das Regime der Generäle im Süden bricht zusammen. Vietnam
wird wiedervereinigt. Die Opposition im Süden wird durch den
Norden weiter unterdrückt. Fast 500000 Vietnams fliehen bis
1980 vor den Kommunisten als sogenannte "Boat
People" über das Meer. |
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1975-82 |
Nach der Wiedervereinigung Vietnams eskaliert
der Konflikt zwischen dem UdSSR-unterstützten Vietnamesen und
den VR-China unterstützten Kambodschanern. Hier stehen sich
die beiden kommunistischen Supermächte in einem
Stellvertreterkrieg gegenüber. Der mörderische
Steinzeitkommunismus in Kambodscha (der Führer der
Kommunisten in Kambodscha Pol Pot will durch Mord alle
Erinnerungen an den "Kapitalismus" ausrotten; für
diesen Wahnsinn sterben fast 2 Millionen Kambodschaner =20%
der Bevölkerung) gerät international unter Druck. Vietnam
marschiert in Kambodscha ein und beendet den Völkermord. Ein
Entlastungsangriff der Chinesen auf Vietnam bleibt ohne
Ergebnis. Vietnam hat sich als regionale Großmacht in Südostasien
etabliert, wird von der UdSSR als Gegengewicht zu China
unterstützt. Die befürchtete Ausweitung des Kommunismus auf
die anderen Staaten in Südostasien (Dominotheorie: Thailand,
Burma, Malaysia u.a.) unterbleibt.
Ab 1982 erlebt Südostasien einen wirtschaftlichen Aufschwung. |