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Wenn heute die
nationalsozialistische Bewegung in weiten Kreisen Deutschlands als
antiwirtschaftlich eingestellt gilt, dann, glaube ich, liegt der Grund darin, daß
wir zu den Ereignissen, welche die Entwicklung zur heutigen Lage bedingten,
seinerzeit eine andere Stellung einnahmen als die sonstigen Organisationen, die
im öffentlichen Leben von Bedeutung sind. Auch jetzt unterscheidet sich unsere
Auffassung in vielem von der unserer Gegner.
Nach unserer Überzeugung hat die Not
nicht ihre letzte und tiefste Ursache in allgemeinen Weltvorgängen, die damit ja
auch mehr oder weniger Korrekturmöglichkeiten für ein einzelnes Volk von
vorneherein ausschließen würden. Wenn es richtig wäre, daß die deutsche Not
ihre zwangsläufige Ursache lediglich in einer sogenannten Weltkrise findet -
einer Weltkrise, auf deren Verlauf wir naturgemäß als Volk keinen oder nur
einen verschwindenden Einfluß ausüben können -, dann wäre die Zukunft für
Deutschland als trostlos zu bezeichnen. Wie soll sich überhaupt ein Zustand ändern,
für den es keine direkt Schuldigen gibt. Meiner Ansicht nach muß die
Auffassung, nach der die Weltkrise allein schuld ist, in der Folge zu einem gefährlichen
Pessimismus führen. Es ist nun einmal natürlich, daß, je mehr die Ursachen
eines Zustandes der Beeinflussungsmöglichkeit des einzelnen entzogen werden,
desto mehr der einzelne auch daran verzweifeln wird, einen solchen Zustand je
noch ändern zu können. Das Ergebnis muß allmählich eine gewisse Lethargie
sein, eine Gleichgültigkeit, ja am Ende vielleicht Verzweiflung.
.....
Wenn mir jemand sagt, daß die Außenpolitik
in erster Linie entscheidend sei für das Leben eines Volkes, dann muß ich
vorher die Frage stellen: Was heißt denn überhaupt ,Politik’? Es gibt eine
Reihe von Definitionen. Friedrich der Große sagt: ,Politik ist die Kunst,
seinem Staat mit allen Mitteln zu dienen.’ Bismarck erklärt: ,Politik ist die
Kunst des Möglichen’ - ausgehend von dem Gedanken, daß im Bereiche des Möglichen
alles geschehen soll, um dem Staat und - in der späteren Umwandlung zum
Nationalitätenbegriff - der Nation zu dienen. Wieder ein anderer meint, daß
dieser Dienst am Volke sich sowohl mit friedlichen als auch mit kriegerischen
Mitteln vollziehen kann. Denn Clausewitz sagt: Der Krieg ist die Fortsetzung der
Politik, wenn auch mit anderen Mitteln. Umgekehrt meint Clemenceau, daß der
Friede heute nichts anderes sei als die Fortsetzung des Kampfes und die
Verfolgung des Kampfzieles, wenn auch wiederum mit anderen Mitteln. Kurz: Die
Politik ist nichts anderes und kann nichts anderes sein als die Wahrnehmung der
Lebensinteressen eines Volkes und die praktische Durchführung seines
Lebenskampfes mit allen Mitteln. Es ist somit ganz klar, daß dieser Lebenskampf
zunächst seinen Ausgang vom Volk selbst nimmt, und daß das Volk gleichzeitig
das Objekt, der Wert an sich ist, der erhalten werden soll. Alle Funktionen
dieses Volkskörpers sollen letzten Endes nur einen Zweck erfüllen, die
Erhaltung eben dieses Körpers für die Zukunft sicherzustellen. Ich kann darum
weder sagen, daß die Außenpolitik, noch daß die Wirtschaftspolitik von primärer
Bedeutung ist. Natürlich wird ein Volk, um leben zu können, einer Wirtschaft
bedürfen. Allein diese Wirtschaft ist auch nur eine der Funktionen dieses
Volkskörpers, um existieren zu können. Wesentlich aber ist zunächst der
Ausgangspunkt selbst, nämlich das Volk an sich.
Man darf nicht sagen, daß die Außenpolitik
den Weg eines Volkes ausschlaggebend bestimme, sondern man muß sagen, daß zunächst
das Volk in seinem inneren Wert, in der Organisation und in der Erziehung zu
diesem Werte sich selbst einen Weg innerhalb der umgebenden Welt vorzeichnet.
Ich darf nicht sagen, daß die Außenpolitik das Volk irgendwie maßgeblich im
Werte verändern könnte, sondern ich muß sagen: Jedes Volk hat den Kampf für
die Wahrnehmung seiner Interessen zu führen und kann nur den Kampf führen, der
seinem innersten Wesen, seinem Werte, seinen Fähigkeiten, der Güte seiner
Organisation usw. entspricht. Natürlich werden dann auch die außenpolitischen
Verhältnisse wieder rückwirkende Einflüsse ausüben. Allein wir erleben es
ja: Welch ein Unterschied in der Reaktion der einzelnen Völker auf außenpolitische
Verhältnisse! Die Reaktion wird bestimmt durch die innere Verfassung, durch den
inneren Wert, durch die Veranlagung, durch die Fähigkeiten eines jeden Volkes.
Ich kann daher feststellen, daß selbst bei gleichbleibendem Grundwert einer
Nation Verschiebungen in der inneren Organisation des Lebens dieser Nation
bereits zu einer Veränderung der Stellungnahme nach außen führen können.
......
Ich vertrete demgegenüber eine andere
Erkenntnis: Drei Faktoren bestimmen wesentlich das politische Leben eines
Volkes.
Erstens der innere Wert eines Volkes, der
als Erbmasse und Erbgut durch die Generationen hindurch immer und immer wieder
weitergegeben wird, ein Wert, der nur dann eine Veränderung erfährt, wenn der
Träger dieses Erbgutes, das Volk, sich in seiner inneren blutsmäßigen
Zusammensetzung selbst verändert. Sicher ist, daß bestimmte Charakterzüge,
bestimmte Tugenden und bestimmte Laster bei Völkern solange immer wiederkehren,
solange ihre innere Natur, ihre blutsmäßige Zusammensetzung sich nicht
wesentlich geändert hat. Ich kann die Tugenden und die Laster unseres deutschen
Volkes bei den römischen Schriftstellern schon genau so feststellen wie ich sie
heute sehe. Dieser innere, das Leben des Volkes bestimmende Wert kann aber, wenn
nicht durch blutsmäßige Veränderung der Substanz, durch nichts beseitigt
werden. Vorübergehend mögen ihn unlogische Organisation des Lebens oder unvernünftige
Erziehung beeinträchtigen. Aber dann wird nur seine Auswirkung verhindert, während
der Grundwert an sich nach wie vor vorhanden ist. Dieser ist der große Quell
aller Hoffnungen für den Wiederaufstieg eines Volkes. Hier liegt das Recht, zu
glauben, daß ein Volk, das im Laufe von Jahrtausenden zahllose Beispiele höchsten
inneren Wertes gegeben hat, nicht plötzlich von heute auf morgen diesen
angebotenen, erbmäßig übernommenen Wert verloren haben kann, sondern daß
dieses Volk eines Tages diesen Wert wieder zur Wirksamkeit bringt. Wäre dies
nicht der Fall, so könnte der Glaube von Millionen von Menschen an eine bessere
Zukunft - die mystische Hoffnung auf ein neues Deutschland - nicht verständlich
sein. Es wäre unverständlich, wieso dieses deutsche Volk, am Ende des Dreißigjährigen
Krieges von 18 auf 13½ Millionen Menschen zusammengeschrumpft, wieder die
Hoffnung fassen konnte, durch Arbeit, durch Fleiß und durch Tüchtigkeit
emporzukommen, wie in diesem völlig zerstoßenen Volke doch wieder das Sehnen
nach einer neuen staatlichen Fassung Hunderttausende und endlich Millionen
ergriff. Es wäre unbegreiflich, wenn nicht in all diesen einzelnen Menschen
unbewußt etwas von der Überzeugung läge, daß ein Wert an sich vorhanden ist,
der durch die Jahrtausende immer wieder in Erscheinung trat, manches Mal durch
eine schlechte Führung, durch schlechte Erziehung, durch eine schlechte
Konstruktion des Staates vielleicht zurückgedrängt und in seiner Auswirkung
behindert wurde, aber am Ende sich immer wieder durchrang - immer wieder der
Welt das wunderbare Schauspiel eines neuen Emporsteigens unseres Volkes gebend.
Ich sagte, daß dieser Wert verdorben
werden kann. Es sind aber vor allem noch zwei andere, innerlich verwandte
Erscheinungen, die wir in den Verfallszeiten der Nationen immer wieder
feststellen können. Die eine ist der Ersatz des Persönlichkeitswertes durch
einen nivellierenden, zahlenmäßigen Begriff in der Demokratie. Die andere ist
die Negierung des Volkswertes, die Verneinung der Verschiedenartigkeit der
Veranlagung, der Leistung usw. der einzelnen Völker. Wobei die beiden
Erscheinungen einander bedingen oder zumindest in der Entwicklung beeinflussen.
Internationalismus und Demokratie sind unzertrennliche Begriffe. Es ist nur
logisch, daß die Demokratie, die im Inneren eines Volkes den besonderen Wert
des einzelnen negiert und einen Gesamtwert, einen Zahlenwert an dessen Stelle
setzt, im Völkerleben genau so verfährt und dort zum Internationalismus
ausartet. Im großen heißt es: Es gibt keine angeborenen Volkswerte, sondern es
treten höchstens vielleicht augenblickliche Erziehungsunterschiede in
Erscheinung; aber zwischen Negern, Ariern, Mongolen und Rothäuten besteht kein
wesentlicher Wertunterschied. Diese Auffassung, die die Basis unserer ganzen
heutigen internationalen Gedankenwelt ist und in ihren Auswirkungen so weit führt,
daß endlich ein Neger in den Sitzungen des Völkerbundes präsidieren kann, führt
zwangsläufig in der weiteren Konsequenz dahin, daß man gleicherweise erst
recht innerhalb eines Volkes Unterschiede im Werte der einzelnen Angehörigen
dieses Volkes negiert. Damit kann natürlich auch jede vorhandene besondere Fähigkeit,
jeder vorhandene Grundwert eines Volkes praktisch wirkungslos gemacht werden.
Denn die Größe eines Volkes ergibt sich nicht aus der Summierung aller
Leistungen, sondern letzten Endes aus der Summierung der Spitzenleistungen. Man
sage nicht, daß das Bild, das die Kultur der Menschen als ersten Eindruck
vermittelt, der Eindruck der Gesamtleistung sei. Dieses ganze Kulturgebäude ist
in den Fundamenten und in allen Steinen nichts anderes als das Ergebnis der schöpferischen
Fähigkeit, der Leistung, der Intelligenz, des Fleißes einzelner Menschen, in
den größten Ergebnissen auch die große Schlußleistung einzelner
gottbegnadeter Genies, in den Durchschnittsergebnissen, die Leistung der
durchschnittlich fähigen Menschen und im Gesamtergebnis zweifellos das Resultat
aus der Anwendung der menschlichen Arbeitskraft zur Verwertung der Schöpfungen
von Genies und Talenten. Damit aber ist es natürlich, daß, wenn die immer in
der Minderzahl befindlichen fähigen Köpfe einer Nation wertmäßig
gleichgesetzt werden mit all den anderen, dann langsam eine Majorisierung des
Genies, eine Majorisierung der Fähigkeit und des Persönlichkeitswertes
eintreten muß, eine Majorisierung, die man fälschlicherweise dann mit
Volksherrschaft bezeichnet. Denn dies ist nicht Volksherrschaft, sondern in
Wirklichkeit Herrschaft der Dummheit, der Mittelmäßigkeit, der Halbheit, der
Feigheit, der Schwäche, der Unzulänglichkeit. Es ist mehr Volksherrschaft, ein
Volk auf allen Gebieten des Lebens von seinen fähigsten, dafür geborenen
Einzelwesen regieren und leiten zu lassen, als alle Gebiete des Lebens von einer
jeweils diesen Gebieten naturnotwendigerweise fremd gegenüberstehenden Majorität
verwalten zu lassen.
Damit aber wird die Demokratie praktisch
zur Aufhebung der wirklichen Werte eines Volkes führen. Es ist daher auch erklärlich,
daß Völker mit einer großen Vergangenheit, von dem Zeitpunkt an, da sie sich
unbegrenzter demokratischer Massenherrschaft hingeben, langsam ihre frühere
Stellung einbüßen; denn die vorhandenen und möglichen Spitzenleistungen
Einzelner auf allen Gebieten des Lebens werden nunmehr dank der Vergewaltigung
durch die Zahl praktisch unwirksam gemacht. Damit aber wird ein solches Volk
allmählich nicht nur an kultureller, nicht nur an wirtschaftlicher Bedeutung,
sondern an Gesamtbedeutung überhaupt verlieren. Es wird in verhältnismäßig
kurzer Zeit im Rahmen der übrigen Welt nicht mehr den Wert von ehedem
darstellen. Es muß damit aber auch zwangsläufig eine Verschiebung in seiner
Interessenwahrnehmung der übrigen Welt gegenüber eintreten. Es ist nicht
gleichgültig, ob ein Volk etwa in eine Zeit von 1807 bis 1813 unter der Führung
fähigster Köpfe hineingeht, denen eine unerhörte Autorität gegeben wird,
oder ob es in eine ähnliche Zeit wie 1918 bis 1921 unter der Führung des
parlamentarischen Massenwahns marschiert. In einem Fall sieht man als Ergebnis
des inneren Lebensaufbaus der Nation höchste Leistungen, die wohl im Volkswert
schon begründet sind, aber deren Auswirkungen so erst ermöglicht werden, während
im anderen Falle sogar der an sich vorhandene Wert nicht mehr in Erscheinung
tritt. Ja, es kann soweit kommen, daß dann ein unbedingt fleißiges Volk, in
dessen ganzem Leben sich scheinbar kaum etwas geändert hat - besonders im
Hinblick auf die Anstrengungen der einzelnen -, in seiner Gesamtleistung so viel
verliert, daß sie der Welt gegenüber nicht mehr ins Gewicht fällt.
Es kommt aber noch ein Drittes hinzu: Nämlich
die Meinung, daß das Leben auf dieser Welt, nachdem man schon den Persönlichkeitswert
und den besonderen Volkswert leugnet, nicht durch Kampf erhalten werden müsse.
Eine Auffassung, die vielleicht belanglos wäre, wenn sie sich nur in einzelnen
Köpfen festsetzte, die aber von entsetzlichen Folgen ist, weil sie langsam ein
ganzes Volk vergiftet. Es ist nicht so, daß derartige
allgemein-weltanschauliche Veränderungen nur an der Oberfläche blieben oder
nur rein geistige Vorgänge bedeuteten. Nein, sie wirken sich über kurz oder
lang bis in die Tiefe hinein aus, alle Lebensäußerungen des Volkes
beeinflussend.
......
Man kann nicht annehmen,
daß in diesem Ringen plötzlich ein Stillstand eintreten könnte.
Nein, im Gegenteil: dieses Ringen wird fortgesetzt, bis eine Nation
entweder endgültig im Internationalismus und in der Demokratie
versinkt und damit der völligen Auflösung anheimfällt oder sich
wieder eine neue logische Form des inneren Lebens schafft.
Daraus ergibt sich, daß die Erziehung zum
Pazifismus sich notwendigerweise bis ins kleinste Einzelleben auswirken muß.
Der Gedanke des Pazifismus ist logisch, wenn ich eine allgemeine Völker- und
Menschengleichheit annehme. Denn was soll dann der Kampf noch für einen Sinn
haben? Der Gedanke des Pazifismus in die praktische Wirklichkeit und auf alle
Gebiete übersetzt, muß langsam zu einer Zerstörung des Konkurrenztriebes, des
Ehrgeizes zur besonderen Leistung jeder Art führen. Ich kann nicht sagen:
Politisch werden wir Pazifisten, verwerfen wir den Gedanken der Notwendigkeit,
sich das Leben durch Kampf zu bewahren - wirtschaftlich aber wollen wir scharfe
Konkurrenten bleiben. Wenn ich den Kampfgedanken an sich beseitige, ist es ganz
belanglos, wenn er für Einzelgebiete noch bleibt. Über die Leistungen im
einzelnen sind am Ende politische Entschlüsse entscheidend. Sie können durch
50 Jahre auf dem Boden des Autoritätsstandpunktes, auf dem Boden des
Leistungsprinzips die beste Wirtschaft aufrichten; Sie können durch 50 Jahre
Werke aufbauen; Sie können durch 50 Jahre Vermögen anhäufen, und Sie können
in drei Jahren verfehlter politischer Entschlüsse alle Ergebnisse dieser 50
Jahre wieder zerstören (Lebhafte Zustimmung). Das ist auch selbstverständlich,
weil eben die politischen Entschlüsse aus einer anderen Wurzel gezogen wurden,
als die aufbauenden wirtschaftlichen.
Zusammenfassend: Ich
sehe zwei Prinzipien, die sich schroff gegenüberstehen: das Prinzip
der Demokratie, das überall, wo es sich praktisch auswirkt, das
Prinzip der Zerstörung ist. Und das Prinzip der Autorität der Persönlichkeit,
das ich als das Leistungsprinzip bezeichnen möchte, weil alles, was
überhaupt Menschen bisher leisteten, alle menschlichen Kulturen nur
aus der Herrschaft dieses Prinzips heraus denkbar sind.
.....
Heute ist die Weltlage kurz folgende:
Deutschland, England, Frankreich, und außerdem - aus nicht zwingenden Gründen
- die amerikanische Union und eine ganze Reihe von Kleinstaaten sind
Industrienationen, angewiesen auf Export. Nach Beendigung des Krieges haben alle
diese Völker einen von Gebrauchsartikeln ziemlich geleerten Weltmarkt
vorgefunden. Nun stürzten sich die durch den Krieg besonders
wissenschaftlich-theoretisch genialisierten Industrie- und Fabrikationsmethoden
auf diese große Leere, begannen die Betriebe umzustellen. Kapitalien zu
investieren und unter dem Zwang der investierten Kapitalien die Produktion auf
das äußerste zu steigern. Dieser Prozeß konnte zwei, drei, vier, fünf Jahre
gut gehen. Er konnte weiter gut gehen, wenn entsprechend der rapiden Steigerung
und Verbesserung der Produktion und ihrer Methoden neue Absatzmöglichkeiten
geschaffen wurden. Eine Frage von eminentester Bedeutung, denn die
Rationalisierung der Wirtschaft führt, vom Beginn der Rationalisierung der
Grundwirtschaft angefangen, zu einer Einsparung der menschlichen Arbeitskraft,
eine Einsparung, die nur dann nützlich ist, wenn die eingesparten Kräfte ohne
weiteres wieder in neue Wirtschaftszweige überführt werden können. Wir sehen
aber, daß seit dem Weltkriege eine wesentliche Erweiterung der Absatzmärkte
nicht mehr stattfand; im Gegenteil: daß sie dadurch relativ
zusammenschrumpften, daß die Zahl der exportierenden Nationen sich langsam
steigerte, und daß eine Unzahl früherer Absatzmärkte selbst industrialisiert
wurden, daß endlich ein neuer Großexporteur: die amerikanische Union - die
vielleicht heute noch nicht allgewaltig auf allen Gebieten in Erscheinung tritt,
aber wohl auf einzelnen - mit Produktionsvorteilen rechnen kann, die wir in
Europa nun einmal nicht besitzen und nicht besitzen können.
....
Ich möchte hier dagegen Verwahrung
einlegen, daß diese Tatsachen einfach mit der Behauptung abgetan werden: der
Friedensvertrag von Versailles sei nach fast allgemeiner ,Auffassung’ die
Ursache unseres Unglücks. Nein, durchaus nicht nach fast allgemeiner , sondern
nur nach Auffassung derjenigen, die mitschuldig sind an seiner Abschließung
(Beifall.)
Der Friedensvertrag von Versailles ist
selbst nur die Folgeerscheinung unserer langsamen inneren geistigen Verwirrung
und Verirrung. Wir befinden uns nun einmal in einem Zeitalter, in dem die Welt
außerordentlich schweren und sie durchrüttelnden geistigen Kämpfen
entgegengeht. Ich kann um diese Kämpfe nicht herumkommen, indem ich mit
Bedauern einfach die Achseln zucke und - ohne mir die Ursachen klarzumachen
sage: ,Einigkeit tut not!’ Diese Kämpfe sind keine Erscheinungen, die etwa
nur in dem bösen Willen von ein paar Menschen begründet sind, sondern es sind
Erscheinungen, die letzten Endes ihre tiefste Wurzel sogar in Rassetatsächlichkeiten
besitzen.
Wenn sich heute in Rußland der
Bolschewismus ausbreitet, dann ist dieser Bolschewismus am Ende für Rußland
genau so logisch, wie vorher das Zarentum logisch war. Er ist ein brutales
Regiment über ein Volk, das, ohne brutal regiert zu sein, überhaupt nicht als
Staat erhalten werden kann. Wenn aber diese Weltauffassung auch auf uns übergreift,
dann dürfen wir nicht vergessen, daß auch unser Volk rassisch aus den
verschiedensten Elementen zusammengesetzt ist, daß wir daher in der Parole:
,Proletarier aller Länder, vereinigt euch!’ viel mehr sehen müssen als eine
nur politische Kampfparole. In Wirklichkeit ist es die Willenskundgebung von
Menschen, die in ihrem Wesen tatsächlich eine gewisse Verwandtschaft mit
analogen Völkern einer niedrigen Kulturstufe besitzen. Auch unser Volk und
unser Staat sind einstmals nur durch die Ausübung des absoluten Herrenrechtes
und Herrensinns der sogenannten nordischen Menschen aufgebaut worden, der
arischen Rassebestandteile, die wir auch heute noch in unserem Volke besitzen.
Damit ist es aber nur eine Frage der Regeneration des deutschen Volkskörpers
nach den Gesetzen einer ehernen Logik, ob wir zu neuer politischer Kraft zurückfinden
oder nicht.
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Wenn ich heute vor Ihnen spreche, dann
nicht, um Sie zu einer Stimmabgabe zu bewegen, oder Sie zu veranlassen,
meinetwegen das oder jenes für die Partei zu tun. Nein, ich trage Ihnen hier
eine Auffassung vor, von der ich überzeugt bin, daß ihr Sieg den einzig möglichen
Ausgangspunkt für einen deutschen Wiederaufstieg bedeutet, die aber auch der
letzte Aktivposten des deutschen Volkes überhaupt ist. Ich höre so manches Mal
von unseren Gegnern: ,Der heutigen Not werden auch Sie nicht Herr.’
Angenommen, meine Herren, das würde zutreffen. Was aber hieße das dann? Es hieße,
daß wir einer entsetzlichen Zeit entgegengingen, der wir gar nichts
entgegenzusetzen hätten als eine rein materialistische Auffassung auf allen
Seiten. Die Not aber würde als rein materielle - ohne daß man dem Volk
irgendein Ideal wiedergegeben hat - tausendfach stärker empfunden. (Lebhafter
Beifall.)
Man sagt mir so oft: ,Sie sind nur der
Trommler des nationalen Deutschlands!’ Und wenn ich nur der Trommler wäre?!
Es würde heute eine größere staatsmännische Tat sein, in dieses deutsche
Volk wieder einen neuen Glauben hineinzutrommeln, als den vorhandenen langsam zu
verwirtschaften. (Lebhafte Zustimmung.) Nehmen Sie eine Festung und laden Sie
dieser Festung schwerste Entbehrungen auf: solange die Besatzung eine Rettung
sieht, an sie glaubt, auf sie hofft, solange kann sie die geschmälerte Ration
ertragen. Nehmen Sie aus dem Herzen der Menschen den letzten Glauben an eine mögliche
Rettung, an eine bessere Zukunft erst einmal gänzlich fort, und Sie werden
erleben, wie diese Menschen plötzlich die verkleinerten Rationen als das
wichtigste ihres Lebens ansehen. Je mehr ihnen zum Bewußtsein gebracht wird,
nur ein Objekt des Handelns, nur Gefangene der Weltpolitik zu sein, um so mehr
werden sie, wie jeder Gefangene, sich nur den materiellen Interessen zuwenden.
Je mehr Sie umgekehrt ein Volk wieder in die Sphäre idealen Glaubens zurückführen,
um so mehr wird es die materielle Not als nicht mehr so ausschließlich
bestimmend ansehen. Am gewaltigsten hat das unser deutsches Volk bewiesen. Wir
wollen doch nie vergessen, daß es 150 Jahre lang mit ungeheurem Einsatz
Religionskriege geführt hat, daß Hunderttausende von Menschen einst ihre
Scholle, ihr Hab und Gut bloß um einer idealen Vorstellung und Überzeugung
willen verlassen haben! Wir wollen nie vergessen, daß 150 Jahre lang aber auch
nicht ein Gramm materielle Interessen dabei in Erscheinung getreten ist! Und Sie
werden dann verstehen, wie gewaltig die Kraft einer Idee, eines Ideals ist! Nur
so ist es auch zu begreifen, daß in unserer Bewegung heute Hunderttausende von
jungen Menschen bereit sind, mit Einsatz ihres Lebens dem Gegner
entgegenzutreten. Ich weiß sehr wohl, meine Herren, wenn Nationalsozialisten
durch die Straßen marschieren, und es gibt plötzlich abends Tumult und Radau,
dann zieht der Bürger den Vorhang zurück, sieht hinaus und sagt: ,Schon wieder
bin ich in meiner Nachtruhe gestört und kann nicht schlafen. Warum müssen die
Nazis denn auch immer provozieren und nachts herumlaufen?’ Meine Herren, wenn
alle so denken würden, dann wäre die Nachtruhe allerdings nicht gestört, aber
dann würde auch der Bürger heute nicht mehr auf die Straße gehen können.
Wenn alle so denken würden, wenn diese jungen Leute kein Ideal hätten, das sie
bewegt und vorwärts treibt, dann allerdings würden sie diese nächtlichen Kämpfe
gern entbehren. Aber vergessen Sie nicht, daß es Opfer sind, wenn heute viele
Hunderttausende von SA.- und SS.-Männern der nationalsozialistischen Bewegung
jeden Tag auf den Lastwagen steigen, Versammlungen schützen, Märsche machen müssen,
Nacht um Nacht opfern, um beim Morgengrauen zurückzukommen - entweder wieder
zur Werkstatt und in die Fabrik, oder aber als Arbeitslose die paar
Stempelgroschen entgegenzunehmen; wenn sie, von dem wenigen, das sie besitzen
sich außerdem noch ihre Uniform kaufen, ihr Hemd, ihre Abzeichen, ja wenn sie
ihre Fahrten selbst bezahlen -glauben Sie mir, darin liegt schon die Kraft eines
Ideals, eines großen Ideals! Und wenn die ganze deutsche Nation heute den
gleichen Glauben an ihre Berufung hätte wie diese Hunderttausende, wenn die
ganze Nation diesen Idealismus besäße: Deutschland würde der Welt gegenüber
heute anders dastehen! (Lebhafter Beifall.) Denn unsere Situation in der Welt
ergibt sich in ihrer für uns so verhängnisvollen Auswirkung nur aus der
eigenen Unterbewertung der deutschen Kraft. (Sehr richtig.) Erst wenn wir diese
verhängnisvolle Einschätzung wieder abgeändert haben, kann Deutschland die
politischen Möglichkeiten wahrnehmen, die - weitschauend in die Zukunft - das
deutsche Leben wieder auf eine natürliche und tragfähige Basis stellen:
entweder neuen Lebensraum mit Ausbau eines großen Binnenmarktes oder Schutz der
deutschen Wirtschaft nach außen unter Einsatz der zusammengeballten deutschen
Kraft. Die Arbeitskraft unseres Volkes, die Fähigkeiten sind vorhanden, niemand
kann unseren Fleiß bestreiten. Die politischen Voraussetzungen aber müssen
erst wieder gestaltet werden; ohne sie werden Fleiß und Fähigkeit,
Arbeitsamkeit und Sparsamkeit am Ende doch vergeblich sein. Denn eine unterdrückte
Nation wird selbst die Ergebnisse ihrer Sparsamkeit nicht dem eigenen Wohl zuführen
können, sondern auf dem Altar der Erpressungen, der Tribute, zum Opfer bringen
müssen.
Heute stehen wir an der
Wende des deutschen Schicksals. Nimmt die derzeitige Entwicklung ihren
Fortgang, so wird Deutschland eines Tages zwangsläufig im
bolschewistischen Chaos landen, wird diese Entwicklung aber
abgebrochen, so muß unser Volk in eine Schule eiserner Disziplin
genommen und langsam vom Vorurteil beider Lager geheilt werden. Eine
schwere Erziehung, um die wir aber nicht herumkommen!
Wenn man glaubt, für alle Zukunft die
Begriffe ,bürgerlich’ und ,proletarisch’ konservieren zu können, dann
konserviert man entweder die deutsche Ohnmacht und damit unseren Untergang, oder
aber man leitet den Sieg des Bolschewismus ein. Will man auf jene Begriffe nicht
Verzicht leisten, dann ist meiner Überzeugung nach ein Wiederaufstieg der
deutschen Nation nicht mehr möglich. Der Kreidestrich, den Weltanschauungen in
der Weltgeschichte Völkern gezogen haben, ist schon öfters als einmal der
Todesstrich gewesen. Entweder es gelingt, aus diesem Konglomerat von Parteien,
Verbänden, Vereinigungen, Weltauffassungen, Standesdünkel und Klassenwahnsinn
wieder einen eisenharten Volkskörper herauszuarbeiten, oder Deutschland wird am
Fehlen dieser inneren Konsolidierung endgültig zugrunde gehen. Auch wenn man
noch 20 Notverordnungen auf unser Volk herniederprasseln läßt, sie werden die
große Linie unseres Verderbens nicht ändern können! Soll eines Tages der Weg
wieder gefunden werden, der aufwärts führt, dann muß zuerst das deutsche Volk
wieder zurechtgebogen werden. Das ist ein Prozeß an dem keiner vorbeikommt! Es
geht nicht an, zu sagen: ,Darin sind allein die Proleten schuld!’ Nein glauben
Sie mir, unser ganzes deutsches Volk, alle Schichten haben ein gerüttelt Maß
von Schuld an unserem Zusammenbruch; die einen, weil sie ihn gewollt und bewußt
herbeigeführt haben, die anderen, weil sie zusahen und zu schwach waren, ihn zu
verhindern! In der Geschichte wird das Versagen genau so gewogen wie die Absicht
oder die Tat selbst. Es kann sich heute niemand der Verpflichtung entziehen, die
Regeneration des deutschen Volkskörpers auch durch seine persönliche
Anteilnahme und Eingliederung zu vollziehen.
So sehe ich denn das Mittel
des deutschen Wiederaufstiegs im Unterschied zu unserer offiziellen
Regierung nicht im Primat der deutschen Außenpolitik, sondern im
Primat der Wiederherstellung eines gesunden, nationalen und schlagkräftigen
deutschen Volkskörpers. Diese Aufgabe zu leisten, habe ich vor 13
Jahren die nationalsozialistische Bewegung gegründet und sie seit 12
Jahren geführt und hoffe, daß sie diese Aufgabe dereinst auch erfüllen,
daß sie als schönstes Ergebnis ihres Ringens wieder einen vollständig
innerlich regenerierten deutschen Volkskörper zurücklassen wird,
unduldsam gegen jeden, der sich an der Nation und ihren Interessen
versündigt, unduldsam gegen jeden, der ihre Lebensinteressen nicht
anerkennt oder sich gegen sie stellt, unduldsam und unerbittlich gegen
jeden, der diesen Volkskörper wieder zu zerstören und zu zersetzen
trachtet - und im übrigen zu Freundschaft und Frieden bereit mit
jedem, der Freundschaft und Frieden will!"
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