Nationalpolitische Erziehungsanstalten
Aus dem Jahrbuch des Deutschen Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht, 1940:


"Die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten sind mehr und mehr in der Öffentlichkeit bekanntgeworden, nachdem sich ihr Aufbau, der am Geburtstag des Führers im Jahre 1933 als eine der ersten kulturpolitischen Taten großen Umfanges ins Werk gesetzt wurde, in der Stille vollzogen hat. Reichserziehungsminister Rust ging bei der Gründung dieser Anstalten von der Erwägung aus, daß der Gemeinschaftserziehung als einer Grundform nationalsozialistischer Lebensführung für die Heranbildung eines leistungsfähigen Nachwuchses besondere Bedeutung beizumessen ist.
Zur Unterbringung der neugegründeten Erziehungsgemeinschaften standen zunächst die Staatlichen Bildungsanstalten zur Verfügung, die in der Systemzeit aus den ehemaligen Kadettenanstalten hervorgegangen waren. Man scheute sich nicht, diese alten Gebäude für neue Zwecke zu übernehmen und dann laufend den neuen Erziehungsformen entsprechend umzubauen und auszustatten, da es wichtiger war, erst einmal die Menschen zu haben und sofort mit der Arbeit zu beginnen, als lange und unbestimmte Zeit zu warten, bis die Häuser, in denen man arbeiten wollte, schlüsselfertig zur Verfügung standen. Mag der Kampf mit zahlreichen äußeren Unzulänglichkeiten auch einen Teil der Kräfte beanspruchen, so bringt er doch auch eine wesentliche Stärkung und Steigerung der inneren Festigkeit und klaren Zielstrebigkeit dessen mit sich, der sich in ihm ständig und erfolgreich durchzusetzen hat. Der Erfolg hat dieser Entscheidung recht gegeben. Die Lebens- und Erziehungsformen der Anstalten haben in der erzieherischen Wirklichkeit des Anstaltslebens so weit ihre Ausprägung gefunden, daß die Neubauten, mit deren Gestaltung und Bau die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten nun beginnen, architektonischer Ausdruck einer wirklichen und durchgestalteten Lebensgemeinschaft und ihrer Erziehungsidee werden ...
Von Außenstehenden wird fast immer zuerst die Frage nach der Schulart erhoben. Eine solche Fragestellung nimmt eigentlich als stillschweigende Voraussetzung, daß das Wesentliche der Erziehung Jugendlicher hier wie früher die "Schule" sei, die ihre vor allem durch die Sprachenfolge bestimmten Spielarten habe. Wahrscheinlich werde ja noch etwas neben dem Unterricht betrieben, aber das sei ja nur zusätzlich. Hoffentlich komme bei dem vielen Nebenbetrieb 'die Schule' nicht zu kurz. - So liegen die Dinge nun nicht!
Die Schule der Vergangenheit hat immer nur zögernd und verspätet den Forderungen der Zeit Zugeständnisse gemacht; das konnte oft nicht anders sein und hatte manchmal auch sein Gutes. Aber sie hat sich durch eine jahrhundertelange Entwicklung in eine Einseitigkeit hineingelebt und sich fast ausschließlich als Hochburg geistiger Bildung gefühlt. Mit einem unangebrachten Stolz sah sie ich spreche vor allem von der höheren Schule - den Weg ihres Fortschrittes in dieser Richtung und machte sich damit zum Träger und Wegbereiter der liberalistischen Bildungsauffassung.
Der Führer gab in seinem Werk 'Mein Kampf' eindeutig die Richtlinien, nach denen unsere Erziehungsarbeit zu leisten ist ...
Für die Anstalten kann nach den bisherigen Ausführungen die 'Schulform' nicht von ausschlaggebender Bedeutung sein. Die Anstalten haben auch nicht den Ehrgeiz, von sich aus einen neuen 'Schultyp' zu entwickeln; sie schließen sich in ihrem Unterrichtsplan den bestehenden Formen der höheren Schule an; sie nehmen dabei für sich in Anspruch, auch auf diesem Gebiet ganze Arbeit zu leisten, diesen Unterricht in kompromißlos nationalsozialistischem Geiste mit dem Ziele höchster Leistung durchzufahren. Allerdings folgen die Anstalten in den Leibesübungen eigenen Plänen, die über das Maß der Leibesübungen an den höheren Schulen weit hinausgehen. Es wird in den Anstalten im allgemeinen nach dem Lehrplan der Oberschule unterrichtet ... Die Ausbildung der Jungmannen in der Anstalt dauert im allgemeinen acht Jahre ... Durch einen Erlaß des Reichserziehungsministers sind die Lehrer aller Volksschulen des Reiches angehalten, ihre fähigsten Schüler über ihre vorgesetzte Behörde für die Aufnahme in eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt vorzuschlagen. Die in einer Vormusterung in den einzelnen Volksschulen durch den Anstaltsleiter oder seinen Vertreter ausgesuchten jungen werden für acht bis zehn Tage probeweise in eine Anstalt aufgenommen. Der Anstaltsleiter entscheidet dann über ihre endgültige Aufnahme. Entscheidend für ihre Aufnahme ist außer der Einwilligung der Eltern lediglich ihr russisches Erbbild, ihre körperliche, charakterliche und geistige Begabung, nicht die wirtschaftliche Lage oder der Stand der Eltern ... Es ist das Erziehungsziel der Anstalten, aus einer Auslese von körperlich, charakterlich und geistig besonders befähigten Jungmannen Nationalsozialisten zu erziehen, die, tüchtig an Leib und Seele, die Gewähr dafür bieten, daß sie das Leben des deutschen Volkes, das erst in der Nationalsozialistischen Revolution seine Einheit fand, wirksam mitgestalten und zu ihrem Teile dafür sorgen, daß Deutschland niemals mehr sich innerlich spaltet oder gar auseinanderfällt. Dieses Erziehungsziel ist durch wissenschaftlichen Unterricht nach Art der höheren Schule allein nicht zu erreichen. Es wird angestrebt durch vielfältige Erziehungsformen im Rahmen der festgeprägten Erziehungs- und Lebensgemeinschaft der Anstalten.
Die Lebensformen in den Anstalten sind schlicht und einfach. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, daß der Jungmann fern aller Primitivität einen gesunden und aufgeschlossenen Sinn für alles Schöne und Hochwertige erhält und durch die Beherrschung jeglicher Formen allen Lagen, in die ihn das Leben versetzen wird, mit ruhiger Sicherheit gewachsen ist. Der sorgfältig und vollständig gedeckte und mit Blumen geschmückte Tisch ist für den Jungmann ebenso ein Bedürfnis wie die sorgsame Pflege und Sauberkeit seiner Kleidung. Der Schmuck der Wohnräume und die künstlerische Gestaltung der Einrichtungsgegenstände, anheimelnde Gemeinschaftssäle und großlinige Feierräume sind Ausdruck eines Erziehungsstrebens, das eine allein zweckgebundene Einheitsform der Lebensgestaltung verneint.
Erzieher und Jungmannen bilden eine festverschworene Kameradschaft, die von Zucht und Ordnung durchdrungen ist, keine Überheblichkeit kennt und freudig gewillt ist, unter dem Gesetz der Autorität zu leben und die gestellten Aufgaben zu meistern. Der Jungmann widmet sich der geistigen Ausbildung und der Steigerung seiner körperlichen Fähigkeiten mit dem gleichen Eifer. Er weiß, daß ihm sein späterer Beruf im Dienste des Volkes, an welcher Stelle er einst stehen mag, auch geistig alles abverlangen wird. Wissen ist sicherlich nicht die Macht, wie es eine überwundene Zeit uns weismachen wollte; es wird aber zu einer Macht, wenn auf dem Wege der Erkenntnis der Wille die Tat entspringen läßt. Der Jungmann wird so erzogen, daß er auch die Waffe des Wissens gut zu führen weiß.
Die politische Schulung in den Anstalten zielt auf den einsatzbereiten und opfermütigen Willen zur politischen Tat. Die Anstalten wollen den dynamischen Menschen erziehen, der sich auf allen Gebieten völkischen Lebens mit Schnelligkeit und Tatkraft bewegen und bewähren kann.
Der Dienst ist daher vielgestaltig. Der Unterricht wird weitgehend aus der Stube ins Freie verlegt. Dazu gehört auch, daß die Züge - so nennen wir die Klassen - nach gründlicher wissenschaftlicher Erledigung bestimmter Aufgaben im Lehrsaal auf anstaltseigenen Kraftwagen hinaus in das deutsche Land fahren, um an Ort und Stelle die gewonnenen Kenntnisse und Erkenntnisse an deutschen Kulturstätten, in Städten und Dörfern, an Arbeitsstätten der Partei und der Wirtschaft, in Fabriken und Bergwerken, beim Bauern und Siedler zu vertiefen und zu verarbeiten.
Selbstverständlich gehören alle Jungmannen dem Deutschen Jungvolk bzw. der Hitlerjugend an. Die Anstalten bilden eigene Stämme.
In den Anstalten herrscht trotz harter Zucht ein frohes und bewegtes Leben. Jede Art von Leibesübungen hat hier ihre Pflegestätte. Neben Turnen und Leichtathletik betreiben die Jungmannen unter Anpassung an ihre Altersstufe: Reiten, Rudern, Segeln, Schwimmen, Boxen, Fechten, Segelfliegen, Schießen, Radfahren, Motorradfahren, Kraftwagenfahren u. a. Diese Sportarten werden nicht nur um ihrer selbst willen betrieben; sie sollen die leibliche und charakterliche Haltung und Sicherheit der Jungmannen fördern, ihren Mut ihre Entschlußkraft und ihre Ausdauer stärken. Dem Geländesport ist ein weiter Raum zugewiesen. Mit Marschlied und Musik eines eigenen Spielmanns- und Musikzuges ziehen die Jungmannen in die nähere und weitere Umgebung ihrer Anstalt hinaus zu jungenhaftem Geländespiel. Einmal im Jahre werden alle Anstalten des Reiches zu einer größeren Geländeübung zusammengezogen. Der Ort der Übung wechselt, damit die Jungmannen mit der Zeit charakteristische Teile des deutschen Volksbodens aus eigener Anschauung kennenlernen. Eine solche Übung dauert zwei bis drei Wochen. Zelt und Scheune sind Quartier, die Verpflegung liefert die Feldküche. In jungenhaftem, wenn auch oft zähem Kampf, der Mann gegen Mann ausgefochten wird, durch geschicktes Arbeiten im Gelände, im Überwinden aller Schwierigkeiten bei Regen und Sonnenschein soll sich der Jungmann als harter und charakterfester Mensch mit offenen Sinnen und aufgeschlossenem Herzen bewähren.
Jeder Jungmann des 6. Zuges arbeitet sechs bis acht Wochen lang im Landdienst an der Grenze bei einem Bauern oder Siedler. Er macht alle Arbeiten, als wenn er bei dem Bauern in Lohn und Brot stände. Im nächsten Jahr ist er acht bis zehn Wochen Jungarbeiter in einem Bergwerk oder einer Fabrik; er lebt in der Familie eines Bergmannes oder Arbeiters und hat sich selbst von seinem Lohn als Jungarbeiter zu unterhalten ...
Zum Erziehungsgang eines jeden Jungmannen gehören außerdem wohlgeleitete Fahrten ins Reich und ins Ausland. In fast alle europäischen Länder ziehen alljährlich unsere Fahrtengruppen; sie bestreiten einen Großteil sämtlicher Fahrten deutscher Jugendlicher ins Ausland. Durch ein weitverzweigtes Austauschsystem, das bis Amerika und Afrika reicht, wird den Jungmannen außerdem regelmäßig die Möglichkeit gegeben, das Wesen und das Leben anderer Völker und Staaten durch längeren Auslandsaufenthalt kennenzulernen und ihr eigenes Volk im Urteil anderer Völker und unter dem Eindruck anderer Machtverhältnisse zu sehen. Das soll dazu beitragen, ihren politischen Blick zu weiten und ihre politische Haltung und ihr politisches Urteil geschmeidig und sicher zu machen.
Der Jungmann soll durch eine solche Erziehung, die manche harte Erprobung seines Wesens und seines Könnens einschließt, ihn insbesondere auch vor mancherlei Führungsaufgaben stellt, fähig und bereit gemacht werden für ein einsatzbereites Leben der Leistung im Dienst der Gestaltung des Volksganzen, und seines Lebensraumes. In entwicklungsfähiger und aufnahmebereiter Jugend soll er in hartem Kampfspiel, in schwieriger Geländeübung und in anstrengender Arbeit seinen Willen, seinen Mut und seine Leibeskraft stählen, in der Zucht des Gemeinschaftslebens und seiner steten kleinen Lebensaufgaben seinen Charakter, seinen Mut und seine Haltung stärken, in vielfältigen Aufgaben des Lernens, des Erkennens und der kameradschaftlichen Lebens- und Feiergestaltung seinen Geist und sein musisches Vermögen schulen, eindringliche politische und völkische Erfahrungen im In- und Ausland erwerben und insbesondere auch eine vertraute Kenntnis der deutschen Volksschichten und eine Einsicht in das notwendige Zusammenwirken aller dieser Schichten des deutschen Volkes für immer sich zu eigen machen.
Es handelt sich also bei dem Aufbau der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten um etwas anderes als eine bloße Unterrichts- oder Schulreform, um etwas anderes als die Umformung eines Schultyps im Rahmen der höheren Schule alten Gepräges. An Stelle des alten Unterrichtsplanes tritt ein neuer Gesamterziehungsplan, der auch einen Unterrichtsplan umschließt.
Das Ziel dieser Gesamterziehung ist durch die nationalsozialistische völkische Wirklichkeit gegeben, nicht durch ein Bildungs- oder Wissenschaftsideal, sei es auch noch so hehrer Herkunft und hohen Gepräges. Jede echte Erziehung zum wirklichen Leben in seinem ganzen Umfang und jede Erziehung zum Leben ist politische Erziehung; Sinn der politischen Erziehung ist aber die Erziehung eines Nachwuchses, der die eigene Lebensgemeinschaft in die Zukunft trägt ist typenprägende Erziehung, und typenprägende Erziehung wird in unserem Volke heute sinnvollerweise in der Form der Gemeinschafts- und Mannschaftserziehung vollzogen.
Bei rassisch und weltanschaulich einheitlichen und politisch instinktsicheren Völkern gab es große Zeiten einer politischen und typenprägenden Familienerziehung...
Bei einem Volk ohne sichere allgemeine politische Familienüberlieferung, bei einem Volk, dessen verlorengegangene politische und weltanschauliche Einheit und dessen völkisches Selbstbewußtsein in schwerem Umbruch und gewaltiger Erziehungsarbeit wieder im Werden ist bietet die Gemeinschaftserziehung die einzige Möglichkeit zu einer typenprägenden und mannschaftsmäßigen Erziehung ...
Dem deutschen Volk wird völkischer Lebenssinn und politische Lebensart von seinem Führer wieder erweckt und anerzogen. Der deutschen Jugend wird der politische Geist durch vielfältige Erziehungsformen vermittelt, zu deren wirksamsten und nachhaltigsten die der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten und anderer Gemeinschaftserziehungsstätten gehören. Die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten werden zu ihrem Teil auch darauf hinwirken, daß eine lebenskräftige völkische Denkart und ein politischer, opferbereiter Schicksalssinn wieder mehr als bisher Hort und Heimstatt in deutschen Familien findet. Das ist auch der Sinn der kürzlich erfolgten Gründung einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt für Mädel, der ersten Ihrer Art.
Der typen- und mannschaftsprägende Sinn der soldatischen Gemeinschaftserziehung der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten ist also auch etwas grundsätzlich und wesentlich anderes als der - bei aller Anerkennung der erzieherischen Leistung Lietz und seiner nationalen Denkart - im Grunde schicksalhaft-unpolitische, dem mannschaftsmäßig-soldatischen abholde 'Heimgedanke’ der Landerziehungsheime oder als der inhaltsleere, liberalistische Heimgedanke der ehemaligen Staatlichen Bildungsanstalten und anderer 'Internatsschulen' ... Nationalpolitische Erziehungsanstalten haben die Erziehung der ihr anvertrauten Jugend von der Ebene der schulischen Bildung auf die Ebene der echten, möglichst vielseitigen, typenprägenden und mannschaftsformenden politischen Erziehung gestellt ...
Die Erzieher der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten haben nicht Schüler zu bilden; sie haben die vielfältigen Kräfte und Fähigkeiten der Jungmannen zu wecken und zu fördern, sie haben zur mannhaft-sicheren Haltung zu erziehen und eine Jungmannschaft nationalsozialistischen Gepräges und Geistes zu formen. Voraussetzung dafür ist unter anderem, daß sie selber in der weitanschaulich-politischen wie in der wissenschaftlichen, in der charakterlichen wie in der körperlichen, in der soldatischen wie in der musischen Erziehung, in der Fahrtengestaltung wie in der Feiergestaltung, d. h. also im ganzen Umkreis der Jugenderziehung und -führung eingesetzt werden können. Nicht ihre Lehrbefähigung - sie muß gut sein -, sondern ihr Wesen und ihre Haltung sind entscheidend für ihre erzieherische Wirkung. Von vornherein haben die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten aus erzieherischen Gründen eine Scheidung von Lehrer und Erzieher abgelehnt und den Erzieher gesucht, der Jugendführer und Lehrer zugleich ist und ein tüchtiges Glied eines geschlossenen Erzieherkorps darstellt. Die Auslese der Erzieher ist daher nicht leicht, aber von entscheidender Bedeutung für die Form und den Erfolg der Anstaltserziehung. Nicht weniger bedeutsam ist die Weiterbildung der Erzieher, die ein besonderes Anliegen der Anstalten ist. Obwohl der Lebens- und Wirkenskreis der Anstalten weiter reicht als der einer Schulstube, ja weil er eben weiter reicht, muß der Sinn des Erziehers immer offen bleiben für, alles Bedeutsame der Umwelt. So wird der Erzieher zeitweise abkommandiert zur Mitarbeit in Dienststellen der Partei und des Staates, zu weitanschaulich-politischer und zu wissenschaftlicher Schulung und Arbeit, zu Fahrten ins Reich und ins Ausland. Wer dem Leben dient, muß ständig das Leben erfahren.
Die Anstalten unterstehen der Inspektion der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten, einer kleinen, in ihren Entscheidungen selbständigen Behörde, die dem Gründer der Anstalten, Reichsminister Rust, als ihrem Chef unmittelbar unterstellt ist. Diese Form der Verwaltung fand ihre Bewährung bei dem raschen Aufbau der Anstalten. lnspekteur der Anstalten ist der Chef des SS-Hauptamtes, SS-Obergruppenführer Heißmeyer. Nach dem alten soldatischen Wahlspruch: ‘Mehr sein als scheinen’ haben die Anstalten ihren Aufbau und ihren Ausbau in der Stille vollzogen; nach einem Wort des ‘Völkischen Beobachters’ haben sie bahnbrechend für die neue nationalsozialistische Jugenderziehung gewirkt; ihre Auswirkungen auf andere nationalsozialistische Erziehungseinrichtungen sind vielfach greifbar. Von berufener Seite wurden sie ‘wahre deutsche Erziehungsburgen’ genannt, ‘in denen der Traum der alten Gefolgschaft des Führers von der Erziehung deutscher Jugend in Erfüllung geht’.