Kulturauffassung des NS-Staates

Adolf Hitlers Rede auf der Kulturtagung 1935

 Ich bin daher überzeugt, dass wenige Jahre nationalsozialistischer- Volks- und Staatsführung dem deutschen Volk gerade auf dem Gebiet der kulturellen Leistungen mehr und Größeres schenken werden als die letzten Jahrzehnte des jüdischen Regimes zusammengenommen. (...)

Die Kunst muss um ein solches Ziel zu erreichen auch wirklich Verkünderin des Erhabenen und Schönen und damit Trägerin des Natürlichen und Gesunden sein. ist sie dies, dann ist für sie kein Opfer zu groß. Und ist sie dies nicht, dann ist es schade um jede Mark, die dafür ausgegeben wird. Denn dann ist sie nicht ein Element des Gesunden und damit- des Aufbaues und Fortlebens, sondern ein Zeichen der Degeneration und damit des Verfalls. Was sich uns als sogenannter "Kult des Primitiven" offenbart, ist nicht der Ausdruck einer naiven unverdorbenen Seele, sondern einer durch und durch korrupten und krankhaften Verkommenheit.

Wer die Bilder und Skulpturen - um nur ein besonders krasses Beispiel zu erwähnen unserer Dadaisten, Kubisten und Futuristen oder eingebildeten Impressionisten mit dem Hinweis auf eine primitive Ausdrucksgestaltung entschuldigen will, der hat wohl keine Ahnung, dass es nicht die Aufgabe der Kunst ist, den Menschen an seine Degenerationserscheinungen zu erinnern, als vielmehr den Degenerationserscheinungen durch den Hinweis auf das ewig Gesunde und Schöne zu begegnen. Wenn diese Sorte von Kunstverderbern sich anmaßt, das "Primitive" im Empfinden eines Volkes zum Ausdruck bringen zu wollen, dann ist jedenfalls unser Volk seit einigen Jahrtausenden über die Primitivität solcher Kunstbarbaren schon längst hinausgewachsen. Es lehnt diesen Unfug nicht nur ab, sondern es hält die Fabrikanten entweder für Schwindler oder Irrsinnige!

Beide aber haben wir im Dritten Reich nicht mehr die Absicht auf das Volk loszulassen!

Joseph Goebbels Rede

Ich habe seit der Machtergreifung der deutschen Kunstkritik vier Jahre Zeit gelassen sich nach national-sozialistischen Grundsätzen auszurichten. Da auch das Jahr 1936 keine befriedigende Besserung der Kunstkritik gebracht hat, untersage ich mit dem heutigen Tage endgültig die Weiterführung der Kunstkritik in der bisherigen Form. Anstelle der bisherigen Kunstkritik wird ab heute der Kunstbericht gestellt, an die Stelle des Kunstkritikers tritt der Kunstschriftleiter. Der Kunstbericht soll weniger Wertung als vielmehr Darstellung und damit Würdigung sein. (... ). Er verlangt Bildung, Takt, anständige Gesinnung und Respekt vor dem künstlerischen Wollen. ( ... ) Das Amt des Kunstschriftleiters wird in der Berufsliste der deutschen Presse an eine besondere Genehmigung geknüpft sein, die wiederum abhängig ist von dem Nachweis einer wirklich ausreichenden Vorbildung auf dem Kunstgebiet, auf dem der betreffende Schriftleiter künftig tätig sein will. ( ... ) Nur Schriftleiter werden in Zukunft Kunstleistungen besprechen können, die mit der Lauterkeit des Herzens und der Gesinnung des Nationalsozialisten sich der Aufgabe unterziehen.

Joseph Goebbels: 3. Jahrestagung der Reichskulturkammmer, in: Völkischer Beobachter, 28.11.1936

Adolf Hitler: aus der Rede zur Eröffnung der 1. Großen Deutschen Kunstausstellung in München 1937, in: Völkischer Beobachter, 17.7.1937

( ... ) Ich möchte daher an dieser Stelle heute folgende Feststellung treffen: Bis zum Machtantritt des Nationalsozialismus hat es in Deutschland eine sogenannte "moderne" Kunst gegeben, d.h. also, wie es schon im Wesen dieses Wortes liegt, fast jedes Jahr eine andere. Das nationalsozialistische Deutschland aber will wieder eine "deutsche Kunst" und diese soll und wird wie alle schöpferischen Werte eines Volkes eine ewige sein. Entbehrt sie aber eines solchen Ewigkeitswertes für unser Volk, dann ist sie auch heute ohne höheren Wert.

Es ist oft die Frage gestellt worden, was denn nun "deutsch sein" eigentlich heiße. ( ... ) Das schönste Gesetz aber, das ich mir für mein Volk auf dieser Welt als Aufgabe seines Lebens vorzustellen vermag, hat schon ein großer Deutscher einst ausgesprochen: "Deutsch sein, heißt klar sein." Das aber würde besagen, dass deutsch sein damit logisch und vor allem auch wahr sein heißt.

Ob jemand ein starkes Wollen hat oder ein inneres Erleben, das mag er durch sein Werk und nicht durch schwatzhafte Worte beweisen. Überhaupt interessiert uns alle viel weniger das sogenannte Wollen als das Können.

Dieser Menschentyp, den wir erst im vergangenen Jahr in den Olympischen Spielen in seiner strahlenden, stolzen, körperlichen Kraft und Gesundheit vor der ganzen Weit in Erscheinung treten sahen, dieser Menschentyp, meine Herren prähistorischen Kunststotterer, ist der Typ der neuen Zeit, und was fabrizieren Sie?

Missgestaltete Krüppel und Kretins, Frauen, die nur abscheuerregend wirken können, Männer, die Tieren näher sind als Menschen, Kinder, die, wenn sie so leben würden, geradezu als Fluch Gottes empfunden werden müssten!

Adolf Hitler: aus der Rede zur Eröffnung der 1. Großen Deutschen Kunstausstellung in München 1937, in: Völkischer Beobachter, 17.7.1937 

Adolf Hitler: Eröffnung der 2. Großen Deutschen Kunstausstellung, München 1938

Ich war in diesen Tagen glücklich, dank der wahrhaft großherzigen Genehmigung der italienischen Regierung dem deutschen Volk für die Hauptstadt seiner Kunst ein unsterblich schönes Werk erwerben zu können. Mögen Sie alle, die Sie dieses Haus besuchen, nicht versäumen, in die Glyptothek zu gehen, und mögen Sie dann erkennen, wie herrlich schon einst der Mensch in seiner körperlichen Schönheit war, und wie wir von Fortschritten nur dann reden dürfen, wenn wir diese Schönheit nicht nur erreichen, sondern wenn möglich noch übertreffen. Mögen aber auch die Künstler daran ermessen, wie wunderbar sich das Auge und das Können jenes Griechen

Adolf Hitler: Eröffnung der 2. Großen Deutschen Kunstausstellung, München 1938