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Verpflichtung der
Jugend statt Kommunion und Konfirmation - NS-Ideologie
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"Verpflichtung der Jugend
Der Bedeutung der Aufnahmefeier in die nationalsozialistische Jugendbewegung
am Geburtstage des Führers entspricht eine, mitten im Krieg ausgeprägte neue
nationalsozialistische Feierlichkeit aus Anlaß der Überführung der
14jährigen Jungen und Mädel aus Jungvolk und Jungmädelbund in HJ und BDM.
Die Feier, die den Namen 'Verpflichtung der Jugend' trägt, fand im Jahre
1942 erstmals am 22. März statt. Ihr kommt in Wahrheit der Charakter einer
Feier zur Lebenswende des jungen Menschen zu. Es ist nicht nur ein Fest der
nationalsozialistischen Jugendbewegung, sondern soll darüber hinaus auch
Familie, Schule und Beruf einbeziehen. Die Verpflichtung der Jugend wird
daher auch aus Anlaß der Entlassung aus der Volksschule unter Beteiligung
der jeweiligen Rektoren und aus Anlaß des Eintritts in das Berufsleben in
Gegenwart der künftigen Lehrherren durchgeführt. Größter Wert wird aber auf
die Teilnahme der Elternschaft gelegt, die dabei mithelfen soll, diesen
festlichen Tag, der im Leben der Jungen und Mädel zu einer Wende ihrer
Entwicklung wird, würdig und feierlich auszugestalten. Sie sollen darum
Zeuge sein, wenn unter Führung der Partei, deren Auftrag, die Menschen zu
führen, in einer solchen Verpflichtung der Jugend sinnbildlichen Ausdruck
erhält, die jungen Menschen ins Leben treten. Der Tag der Verpflichtung der
Jugend ist auch ein Festtag, der die einheitliche Willensrichtung aller
Erziehungsträger im nationalsozialistischen Staat, Familie, Schule, Beruf
und Jugendbewegung zum Ausdruck bringt. Der Tag der Verpflichtung wird am
Abend vorher schon durch Theater- und Konzertveranstaltungen würdig
eingeleitet. Vielen Jungen und Mädeln wird damit zum erstenmal in ihrem
Leben ein so hoher kultureller Genuß zuteil, der die Erinnerung an diesen
Tag im Leben des jungen Menschen haften lassen wird. Die kostenlose
Teilnahme der 14jährigen Jungen und Mädel mit ihren Eltern an solchen
Veranstaltungen ist auch ein überzeugender Ausdruck dafür, daß die
Kulturäußerungen im Leben des nationalsozialistischen Staates eine
Angelegenheit der Gemeinschaft, nicht einer besonders begüterten Schicht
oder Klasse sind. Am Tage selbst, an dem der zuständige Hoheitsträger der
NSDAP, der Rektor und der HJ-Führer sich in Ansprachen an die Jugend wenden,
wird dem Jungen oder dem Mädel zur Erinnerung ein Gedenkblatt mit dem Bild
des Führers Überreicht. Soweit es unter den Kriegsverhältnissen möglich ist,
schließt sich am Tage der Verpflichtung der Jugend im Familienkreis eine
kleine Feier an, in der durch Geschenke an die Jugendlichen der festliche
Charakter dieses Ereignisses im Leben der Jugend betont wird. In seiner
Ansprache aus Anlaß der ersten Reichsfeier zur Verpflichtung der Jugend
erklärte am 22. März 1942 der Reichsjugendführer Arthur Axmann im
großdeutschen Rundfunk: 'Verehrt die großen Heroen des Geistes und des
Kampfes! Verehrt die Helden dieses Krieges, unter denen ihr mit Stolz eure
Väter und Brüder wißt, und entzündet eure Herzen an ihren unvergleichlichen
Taten! Seid vor allem dankbar euren Eltern, denn dieser Tag ist ihr
Feiertag. Sie haben euch in eurem Leben alles gegeben! Gebt es ihnen zurück
durch Liebe und Anständigkeit!'
Im nationalsozialistischen Feierjahr kommt der Verpflichtung der Jugend eine
ganz besonders hohe Bedeutung zu. Sie ist in Wahrheit ein revolutionlärer
Akt, weil sie nicht etwa wie nur der 30. Januar oder der 9. November ein
historisches Ereignis oder wie am Geburtstag des Führers die Liebe und
Verehrung für eine geniale einmalige Persönlichkeit zum Ausdruck bringt,
sondern das eigene private Leben selbst berührt und in den Mittelpunkt einer
feierlichen Handlung rückt. Dadurch wird das persönliche Leben von dem
Auftrag der NSDAP, die Menschen zu führen, unmittelbar erfaßt und ein Weg
eingeschlagen, der zu neuen Formen von wahrhaft säkularer Bedeutung führen
kann.
Das Gelöbnis, das bei der Übernahme in die Hitlerjugend geleistet wird,
lautet:
'Ich gelobe, dem Führer Adolf Hitler treu und selbstlos in der Hitlerjugend
zu dienen. Ich gelobe, mich allezeit einzusetzen für die Einigkeit und
Kameradschaft der deutschen Jugend. ich gelobe Gehorsam dem
Reichsjugendführer und allen Führern der HJ. Ich gelobe bei unserer heiligen
Fahne, daß ich immer versuchen will, ihrer würdig zu sein, so wahr mir Gott
helfe!'
Wie der Pimpf im Deutschen Jungvolk das Leistungsabzeichen des D in seinem
12. und 13. Lebensjahr erwirbt, so erwirbt auch der Hitlerjunge das
Leistungsabzeichen, und zwar bis zum 16. Lebensjahr in Bronze und in den
darauffolgenden Lebensjahren in Silber. Im Leistungsbuch werden auch die
Fachprüfungen der Marine-HJ, Motor-HJ und der Flieger-HJ bestätigt. Außerdem
sind für die Sondereinheiten der HJ besondere Ausbildungsabzeichen
geschaffen, deren Erwerb den Angehörigen der Sondereinheiten zur Pflicht
gemacht wird ... Bei ehrenvollem Ausscheiden aus der Hitlerjugend darf das
HJ-Leistungsabzeichen an jeglicher Uniform in großer Ausführung und in Zivil
als Anstecknadel weitergetragen werden. Für das HJ-Leistungsabzeichen in
Bronze werden Leibesübungen (Lauf- und Sprungübungen, Keulenweitwurf,
Kugelstoßen, Klimmzüge, Schwimmen oder Radfahren), Ziel- und Marschübungen
(Keulenzielwurf, Kleinkaliberschießen und Marschübungen) und Geländesport
(Geländekunde, Kampfeskunde, Sinnesschärfung, Entfernungsschätzen,
Meidewesen, Tarnung und Geländeausnutzung) gefordert. Auch der
weltanschauliche Teil bei der Erwerbung des Leistungsabzeichens enthält eine
Reihe einfacher Fragen, die jeder Hitlerjunge beantworten kann, der seinen
HJ-Dienst regelmäßig erfüllt. Die Leistungsprüfungen zur Erlangung des
Leistungsabzeichens in Silber bestehen aus denselben Übungen, die nur in den
Aufgaben dem höheren Alter des jungen entsprechend schwieriger sind... Der
Hitlerjunge wird im 18. Lebensjahr seit dem Jahre 1934 im Rahmen der
Feierlichkeiten zum 9. November, jetzt am, 20. April jeden Jahres in die
NSDAP aufgenommen. Damit ist sein Weg in die nationalsozialistische
Jugendbewegung beendet und er kann, soweit er sich bewährt hat, die Rechte
und Pflichten eines Mitglieds der Nationalsozialistischen Deutschen
Arbeiterpartei erwerben, die ihn sein Leben hindurch in der
Volksgemeinschaft zu Vorbild und Beispiel verpflichten."
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