Die Geldmittel für die
Arbeitsbeschaffung aufzubringen war die große Aufgabe, vor der ich
gestellt war ... An ein Aufbringen durch Steuern oder Anleihen war bei
der heruntergewirtschafteten Finanz- und Produktionslage nicht zu denken
... Die Mittel einfach aus vermehrtem Notendruck hervorzuzaubern, hätte
nichts anderes bedeutet als Inflation ... Es musste etwas anderes
gefunden werden ...: das System der ,Mefo-Wechsel' ...
Die Mefo-Papiere waren Wechsel,
gezogen in der Hauptsache von Heereslieferanten auf eine mit geringem
Kapital ausgestattete ,Metallforschung GmbH' (abgekürzt Mefo), deren
Akzeptunterschrift der Reichsbank gegenüber vom Reich garantiert war.
Die Wechsel ... waren für eine Laufzeit von insgesamt fünf Jahren
ausgestattet ... Natürlich nahmen die Banken diese Wechsel sehr gern
herein, da sie ja jederzeit infolge der Reichsbankdiskontfähigkeit zu
barem Gelde gemacht werden konnten ..."
Jeder Wechsel hatte eine
Laufzeit von höchstens fünf Jahren. Nach Ablauf dieser Frist
finanzierte die Regierung diese und andere Schulden durch langfristige
Anleihen im Hinblick auf die erhofften Kriegsgewinne. Schacht wurde 1939
wegen Kompetenzschwierigkeiten mit Göring entlassen.
aus:
Schmid, Fragen an die Geschichte IV, S. 70
zitiert
nach Park-Körner; Unterrichtsmaterialien
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