Die Ideologie des Faschismus

 
  Sozialdarwinismus
Der Faschismus nimmt die Ideologie des Imperialismus auf, die besagt, dass die Nationen in einem Kampf ums Dasein stünden. Dieser Kampf, der nur den Sieg oder den Untergang als Ergebnis kennt, wird abgeleitet von Charles Darwins Evolutionstheorie des "survival of the fittest" über das Tierreich. Der Mensch wird hier als Teil der Natur den Gesetzen der Wildnis unterworfen. Aus den Völkern werden so ideologisch erbitterte Feinde gemacht, die entweder die anderen in Kriegen besiegen oder untergehen werden. Am Ende der Geschichte steht nach den Faschisten eine Nation, die alle anderen unterjocht oder vernichtet hat.

Rassismus
Die Faschisten leiten aus der Verschiedenartigkeit der Menschen ab, dass diese verschiedenen Rassen angehören würden. So wird aus der Verschiedenartigkeit auch eine unterschiedliche Wertigkeit. Falls Menschen verschiedenen Rassen angehören, sind diese  auch verschieden viel wert. Daraus leiten die Faschisten ab, dass das eigene Volk eine Rasse sei und am meisten wert ist. Die Nationalsozilisten gehen noch einen Schritt weiter und fordern die Unterwerfung oder Vernichtung der anderen Rassen, die sie für minderwertig erklären. Die Deutschen sollen als Teil der überlegenen arischen Rasse die Welt beherrschen. Als unterste Rasse werden die Angehörigen der jüdischen Religion eingestuft. 

Antisemitismus
Die Nationalsozialisten bauen auf bestehende antisemitische Vorurteile auf und erklären die Juden zur Ursache aller Übel, die Deutschland in der Vergangenheit getroffen haben. Insbesondere sollen die Juden an der Niederlage im ersten Weltkrieg, an der Inflation, der Weltwirtschaftskrise, der Arbeitslosigkeit und dem Minderwertigkeitskomplex der Deutschen schuld sein. So wird aus den Juden ein Sündenbock für alle Probleme Deutschlands gemacht. Viele Menschen, die in Vorteilen denken, glauben das und unterstützen die Rassenpolitik Hitlers. Die Maßnahmen der Nazis gegen die Juden werden von vielen unterstützt.

Nationalismus
Die Faschisten sind Nationalisten, die in der Machtsteigerung des eigenen Staates, der eigenen Nation das höchste Staatsziel sehen. Ihre Politik richtet sich deshalb gegen andere Staaten und ist für diese gefährlich. Da jeder Faschist in der Gewalt eine praktikable Lösung der Probleme auf privater wie auf staatlicher Ebene sieht, ist er aggressiv gegen andere. Faschisten sehen in der Zerstörung, Vernichtung eines Gegners eine Lösung eines Konflikts. Der Nationalismus der Faschisten übersteigert den Wert des eigenen Staates und senkt die Rechte der anderen. Mit der Ideologie des Sozialdarwinismus zusammen ist der andere Staat plötzlich Fressfeind im Kampf ums Dasein und muss, wenn man selbst überleben will, bekämpft werden. Der Nationalismus hat seine Wurzeln im Wegfall der Identifikation der Menschen mit ihren Fürsten und der Landschaft. Im 19. Jahrhundert verlieren viele durch Wanderung in die Industriegegenden und durch den Wegfall der Fürstenautorität ihre Orientierung. Sie finden im irrationalen Wert der Nation einen neuen Scheinwert, der ihnen Halt gibt.

Führerstaatsprinzip
Der Faschismus lehnt die Demokratie als Staatsform ab, weil die Mehrheit nicht  Recht hat. In einem Gemeinwesen muss nach Ansicht der Faschisten einer den Befehl haben und der Rest muss gehorchen, sonst würde das Gemeinwesen untergehen. Der Menschenstaat wird so dem Ameisenstaat gleichgesetzt. Der einzelne Mensch hat in diesem Staat keine freie Entfaltung der Person, da er sich nur im Rahmen des Führerwillens bewegen darf. Innerhalb dieses Führerwillens ist er frei. Wenn der Anführer des Gemeinwesens etwas befiehlt, ist dieser nicht zu überprüfen. Das Individuum hat die Order kritiklos zu befolgen. Der Anführer muss sich nur vor der Geschichte und der Vorsehung (=Religionsersatz) verantworten. Das Individuum kann sich nur im Rahmen der bestehenden Ideologie bewegen. Übertretungen werden bestraft. Die Vernichtung der Andersdenkenden ist das Ziel im Ameisenstaat.