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- Der Abstieg Europas im 20. Jahrhundert
- Europa am "Ende und Anfang" 1945
- Der Europagedanke,
Ideen, Egoismen und Notwendigkeiten
- Die Lage Deutschlands in Europa bis 1957
- Der Weg nach Europa 1949 bis 1973
- Die Leistungen der EWG
- Der politische und
administrative Aufbau der EWG/EG/EU
- Die Ausweitung der EWG zur EU bis 1996
- Die Intensivierung der
europäischen Integration
- Europa heute:
Rollenspiel Ausweitungspläne in Europa
- Die Entwicklung der Rolle der BRD in Europa bis heute
- Probleme der
europäischen Idee und deren Umsetzung
Zeittafel zur europäischen Integration
1949 Gründung des Europarats
1951 Montanunion = EGKS
1952 Versuch der EVG
1957 Römische Verträge = Gründung EWG und Euratom
1959 Gründung der EFTA
1963 Deutsch-Französischer Freundschaftsvertrag
Vertrag von Jaunde = Assoziierung ehemaliger Kolonien
1973 Vertrag zu den EG
1975 Lome-Abkommen = Assoziierung von 46 ehemaligen Kolonien (AKP-Staaten)
1979 Europäisches Währungssystem, erste Direktwahl zum Europaparlament
1986 Ausweitung zur Gemeinschaft der 12, "Einheitliche Europäische Akte" =
Schaffung eines Binnenmarktes
1992 Vertrag von Maastricht, Verwirklichung des Binnenmarktes
1995 Ausweitung auf 15 Staaten
1999 Währungsunion, Beitrittsverhandlungen mit insgesamt 12 Kandidaten
Der Abstieg Europas im
20. Jahrhundert
Schwächung der führenden Weltstellung Europas durch den 1. Weltkrieg. USA seit 1910
erste Industriemacht der Welt. Aufstieg Japans8ab1905) und der UdSSR(ab ca,1930). Verlust
der Bedeutung der europäischen Kolonien. Der 2. Weltkrieg beendet die Weltmachtstellung
Frankreichs und Großbritanniens endgültig. Die USA und die UdSSR werden nach 1945 zu
Supermächten und prägen die Nachkriegsgeschichte. Der Ost-West-Gegensatz teilt Europa
und macht die Staaten zu nachgeordneten Hilfsmächten der beiden Blockführer.
Zerstörungen durch den Krieg und die Kriegskosten zerstören die Wirtschaft Englands,
Frankreichs und Deutschlands. 1945 verzeichnen die USA 50% der Weltindustrieproduktion und
66% des Welthandels. Mit dem Ende des Kriegs beginnt der
Entkolonialisierungsprozess.
1947 Indien, Pakistan, Burma, 1950 Indonesien, Malaysia, 1954 Vietnam, 1960 23
afrikanische Staaten.
Europa am "Ende und Anfang" 1945
Europa ist 1945 zerstört.
Abhängigkeit von USA. Bedrohung durch die UdSSR. Europa hat Führungsposition endgültig
verloren.
Behauptungswille in Westeuropa, Wiederaufbau, endlich die Lehren aus Kriegen gezogen,
Wille zum Frieden, Lehre aus Diktaturen, Wille zur Freiheit, Wille zur Überwindung des
Nationalismus, Wille zur Zusammenarbeit, Europaidee! Schutz vor USA und der UdSSR nur
durch Zusammenarbeit!
Der
Europagedanke, Ideen, Egoismen und Notwendigkeiten
In Europa entwickelt sich im Kampf gegen den Faschismus die Idee des
freien gemeinsamen Europas. Das neue Europa, das gezwungener Maßen nach dem Krieg
aufzubauen ist, muss ein demokratisches und freies Europa sein. Diese von konservativen
über liberale, sozialdemokratische bis hin zu sozialistischen Politikern und Denkern
entwickelte Idee wird mit der Nachkriegswirklichkeit und der Bedrohung durch die
UdSSR zu einer westeuropäischen Idee. Die in Abhängigkeit von der UdSSR stehenden
Staaten Europas bleiben der Entwicklung fern. Auch die Angst vor zu großer
Fremdbestimmung durch die USA bewirken pro europäische Einheitsgedanken. Der
zerstörerische Nationalismus, der Europa, von Deutschland ausgehend, in zwei Weltkriege
gestürzt hat muss überwunden werden. Der Zusammenbruch der Wirtschaft in Europa erzwingt
Zusammenarbeit. Diese Notwendigkeiten der Nachkriegsgeschichte begünstigen Gedanken an
ein gemeinsames Europa, an die vereinigten Staaten von Europa. Christlich-konservative
Politiker (Adenauer, DeCasperi, Schumann) wollen eine durch christliche Werte geprägte
Gemeinschaft.
Daneben entwickeln sich in Frankreich Hoffnungen über ein französisch dominiertes Europa
den Machtanschluss an die Supermächte zu finden. Für die Bundesrepublik bedeutet jede
Integration in Europa ein mehr an Souveränität und Gleichberechtigung nach der Ächtung
Deutschlands durch die Hitlerdiktatur.
Der politische und administrative Aufbau der EWG/EG/EU
Kommission - Parlament -
Gerichtshof - Ministerrat - Funktionsübersicht
Europa heute: Rollenspiel
Ausweitungspläne in Europa - Erkennen von Problemen
Die Anweisungen zum Rollenspiel -
Materialien Staaten -
Materialien Verbände
Die Intensivierung der europäischen Integration
1948 versprechen sich mehrere westeuropäische
Staaten im Brüsseler Pakt gegenseitigen militärischen Beistand.
1951 werden in der EGKS, der so genannten Montanunion, nationale Rechte an eine
supranationale Organisation abgetreten. Hiermit beginnt wirklich eine echte Integration von
Nationalstaaten.
1957 beschließen sechs Staaten in Europa eine Wirtschaftsgemeinschaft (EWG=Römische
Verträge). Hier beginnt mit einem gemeinsamen Agrarmarkt, gemeinsamer Wirtschaftspolitik
und der Abschaffung von Binnenzöllen ein neues Wirtschaftseuropa aus sechs
Mitgliedsländern (F,Be,Ne,Lux,I,BRD). Ein gemeinsames Europa wird als politisches Ziel
formuliert.
1962 werden erste Agrarmarktordnungen eingeführt
1962/67 werden die der Organisationen Euratom, EGKS und EWG zur EG verschmolzen. Sitz
Brüssel.
1968 werden der gemeinsame Arbeitsmarkt und die Abschaffung aller Binnenzölle vereinbart.
Seit dem Zeitpunkt existieren in der EG nur mehr Außenzölle.
1973 Einstieg in eine gemeinsame Politik. Vereinbarungen über gemeinsame Politik in
Einzelbereichen.
1979 Europäisches Währungssystem (EWS) mit dem ECU als gemeinsamer Leitwährung und
festen Umtauschrelationen.
1979 erste Wahl zum Europaparlament, das damals ohne große Kompetenzen diese schrittweise
seit 1979 ausbaut.
1987/87 mit der Einheitlichen Europäischen Akte findet ein Reform der Gründungsverträge
in Richtung vollendeter gemeinsamer Binnenmarkt statt.
1992 mit dem Maastrichter Vertrag wird die EG zur politischen Union (=EU). Es werden
gemeinsame Außenpolitik und Sicherheitspolitik vereinbart. Das Europaparlament erhält
weitere Kompetenzen zur Kontrolle der Kommission. Die Währungsunion wird für das Jahr
1999 vereinbart. Die WEU (s. Pariser Verträge 1954) wird Verteidigungskomponente der EU.
1993 Verwirklichung des absolut freien Personen und Warenverkehrs in der EU.
Dienstleistungsfreiheit, Niederlassungsfreiheit und freier Kapitalverkehr in der EU.
1994 vereinbart die EU mit den verbliebenen EFTA-Staaten den EWR (=Europäischer
Wirtschaftsraum) den gemeinsamen Binnenmarkt. Die Außenzölle werden in der EU und den
anderen Staaten einzeln geregelt.
1998 Aufnahme von 12 Staaten zur gemeinsamen Währung, dem EURO
Die
Ausweitung der EWG zur EU bis 1996
.
1948 Brüsseler Pakt (F, GB, BeNeLux)
1952 Montanunion = EGKS (I, F, BRD, BeNeLux)
1954 Pariser Verträge zur WEU (Brüsseler Pakt + I +BRD)
1957 EWG (Europa der 6) (I, F, BRD, BeNeLux)
1959 EFTA (Dän, Nor, GB, Por, Schwe, Ch)
1973 Erweiterung der EWG um Dän, GB und Irland
1981 Erweiterung der EG um Por, Spanien und Griechenland
1992 Erweiterung der WEU um Gr, Por, Sp und Zulassung von 14 Beobachterstaaten
1994 EWR 12 EG-Staaten und sechs EFTA-Staaten (Österreich, Liechtenstein, Finnland,
Schweden, Norwegen, Island)
1995 EG wird zur EU, Beitritt von Österreich, Finnland und Schweden
1998 Beitrittsverhandlungen mit Slowenien, Polen, Tschechien, Ungarn und Zypern; zweite
Gruppe. Kroatien, Litauen, Slowakei, Macedonien, Lettland und estland; Sonderfall
Beitrittsversuche Türkei
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1948 Brüsseler Pakt (F, GB, BeNeLux)
1952 Montanunion = EGKS (I, F, BRD, BeNeLux)
1954 Pariser Verträge zur WEU (Brüsseler Pakt + I +BRD)
1957 EWG (Europa der 6) (I, F, BRD, BeNeLux)
1959 EFTA (Dän, Nor, GB, Por, Schwe, Ch)
1973 Erweiterung der EWG um Dän, GB und Irland
1981 Erweiterung der EG um Por, Spanien und Griechenland
1992 Erweiterung der WEU um Gr, Por, Sp und Zulassung von 14 Beobachterstaaten
1994 EWR 12 EG-Staaten und sechs EFTA-Staaten (Österreich, Liechtenstein, Finnland,
Schweden, Norwegen, Island)
1995 EG wird zur EU, Beitritt von Österreich, Finnland und Schweden
1998 Beitrittsverhandlungen mit Slowenien, Polen, Tschechien, Ungarn und Zypern; zweite
Gruppe. Kroatien, Litauen, Slowakei, Makedonien, Lettland und Estland; Sonderfall
Beitrittsversuche Türkei
Probleme der europäischen Idee
und deren Umsetzung
Ängste
Angst vor dem Verlust der kulturellen Identität
Angst vor politischer Fremdbestimmung und Angst vor dem Fremden allgemein
Angst vor der fernen unbekannten und nicht beeinflussbaren Verwaltung und Regierung
Angst um eigene Privilegien und Vorteile gegenüber anderen Staaten in Europa
Vorurteile gegen alles Fremde
Probleme
Bürokratisierung ist notwendig, um eine für ganz Europa gerechte
Verwaltung zu schaffen
Mangelnde demokratische Legitimierung der europäischen Verfassungsorgane
Mangelnde Idantifikationmöglichkeit des Bürgers mit dem Großstaat Europa
Gefahr der Entscheidungsferne und damit Realitätsferne von Entscheidungsträgern
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