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<= Die Französische Revolution
 

Zeitleiste in Bildern zur Französischen Revolution  -  Quellen  -  Thema im Unterricht

 
 

Wachsende Unzufriedenheit mit dem absolutistischen System, mit seinen außenpolitischen Misserfolgen und der Zerrüttung der Finanzen, mit der ständigen Steuervermehrung, der Verarmung und Bedrückung der unteren Schichten des 3. Standes, mit der gesellschaftlichen Ungleichheit sowie Missernten und Verteuerung der Grundnahrungsmittel bilden die Ursachen der Revolution. Die Aufklärung mit den Forderungen nach Freiheit und Gleichheit macht in Frankreich diese Missstände bewusst. 1774-92 Ludwig XVI. versucht durch Reformen seiner Finanzminister Turgot und Necker die Lage zu bessern, doch scheitern alle Versuche einer Steuerreform am Widerstand des steuerfreien Adels.

 
  Die Entstehung der konstitutionellen Monarchie  
1789 Einberufung der Generalstände (je 300 Vertreter des Adels und der hohen Geistlichkeit, 600 Vertreter des 3. Standes, der Bauern und Bürger). Sie sollen die Finanznot beheben und den Staatsbankrott abwenden.  
  17. 6. Als die Forderung des 3. Standes auf Abstimmung nach Köpfen, nicht wie üblich nach Ständen, abgelehnt wird, verlässt der 3. Stand die Generalstände, erklärt sich unter dem Vorsitz des Grafen Mirabeau zur Nationalversammlung, der Vertretung des gesamten Volkes, und fordert eine neue staatliche Ordnung. Damit beginnt die Revolution.  
  14.7. Sturm auf die Bastille. Durch die schlechte Versorgungslage und Truppenbewegungen beunruhigt, besetzen die Massen in Paris das Staatsgefängnis des Königs, Symbol der Willkürherrschaft. Es folgen Bauernunruhen auf dem Land. Zur Sicherung der Ordnung stellt die Nationalversammlung eine Miliz, die Nationalgarde, unter Führung des Marquis de Lafayette auf.
  15.8. Abschaffung der Feudalordnung. Adlige und Geistliche verzichten in der Nationalversammlung auf ihre Vorrechte (Privilegien) Steuerfreiheit, Grundherrschaft und Gerichtsbarkeit. Dies bedeutet das Ende der 1000jährigen feudalen Ordnung in Frankreich.
  26.8. Erklärung der Bürger- und Menschenrechte nach amerikanischem Vorbild unter der Parole Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Es gibt keine Stände mehr, sondern nur gleichberechtigte Bürger. Viele Adlige (etwa 40000) verlassen das Land. Zur Behebung der Finanznot wird das Kircheneigentum eingezogen und darauf Papiergeld (Assignaten) ausgegeben, die Klöster werden aufgelöst, die Geistlichen vom Staat besoldet.  
1791 Verkündung der 1. Verfassung. Frankreich wird konstitutionelle Monarchie mit Gewaltenteilung im Sinne Montesquieus, Zensuswahlrecht (Beschränkung des Wahlrechts auf 60% der männlichen Bürger entsprechend der Steuerzahlung), Geschworenengerichte und dezentralisierter Verwaltung.  
1791-92 In der neu gewählten Gesetzgebenden Nationalversammlung erlangen die gemäßigten Girondisten, Vertreter des Besitzbürgertums, überwiegend Anhänger der Republik, die Mehrheit. Die radikaldemokratischen Jakobiner, benannt nach ihrem Parteilokal, dem ehemaligen Kloster St. Jakob, fordern das allgemeine Wahlrecht und gewinnen unter ihren Anführern Marat, Danton und Robespierre zunehmend Einfluss auf die Massen.  
1792 1. Koalitionskrieg. Zur Ablenkung von den inneren Verhältnissen und aus Angst vor einem Angriff der alten europäischen Mächte erfolgt die Kriegserklärung an Österreich. Ein Manifest des Befehlshabers des Koalitionsheeres, des Herzogs von Braunschweig, Paris zu zerstören, wenn dem König etwas geschehe, führt am 10.6. zum Sturm auf die Tuilerien, dem Sitz des Königs, zur Gefangennahme der königlichen Familie sowie zu den »Septembermorden« in Paris. Im neu gewählten Nationalkonvent gewinnen die Jakobiner an Einfluss. In einem Schauprozess wird der König mit 361:360 Stimmen zum Tod verurteilt. Der Vormarsch der Koalition kommt mit der Kanonade von Valmy bei Reims zum Erliegen.  
1793 21.1. Ludwig XVI. wird auf der Guillotine hingerichtet. Frankreich ist Republik. England, Spanien, Holland und das Deutsche Reich treten der Koalition bei.
Die Entwicklung der Republik


Danton


Robespierre

1793 Juni. Die neue Verfassung beseitigt die Gewaltenteilung und verkündet die absolute Volksherrschaft nach Rousseaus Vorstellungen. Das erneute Vordringen der europäischen Heere führt zur Diktatur des »Wohlfahrtsausschusses« unter Robespierre (1758-94). Die »Revolutionstribunale« errichten eine Terrorherrschaft und verurteilen in Paris bis Juli 1794 über 1200 »Feinde der Republik« zum Tod, darunter auch die Königin Marie Antoinette, Tochter Maria Theresias. Konterrevolutionäre Aufstände in der Vendee und Bretagne werden blutig niedergeworfen. Angesichts der Bedrohung von außen wird eine totale Mobilmachung verkündet, durch den Kriegsminister Carnot die allgemeine Wehrpflicht eingeführt (1 Mill. Mann) und der nationale Widerstand entfacht.
1794 Mai. Radikale Kräfte erklären die christliche Religion für abgeschafft und führen einen »Kult der Vernunft« sowie einen neuen Kalender (Monat mit drei Wochen zu 10 Tagen) ein. Die Revolutionsheere besetzen die österreichischen Niederlande und die linksrheinischen Gebiete in Deutschland.
Juli. Der zunehmende Widerstand gegen die Terrorherrschaft angesichts der Abwendung der äußeren Bedrohung führt zum Sturz Robespierres und zu seiner Hinrichtung.
September. Die Schließung der Revolutionstribunale beendet die Zeit der Schreckensherrschaft.
1795 Preußen scheidet im Sonderfrieden von Basel aus dem Krieg aus und überlässt gegen Entschädigung das linke Rheinufer an Frankreich. Spanien schließt sich dem Frieden an. Österreich und Großbritannien führen den Krieg fort, der aber zum Erliegen kommt.
September. Ein Direktorium von 5 gemäßigten bürgerlichen Politikern übernimmt die Regierung. Es wird das Zensuswahlrecht wieder eingeführt. Das Besitzbürgertum hat gesiegt. Es kommt zu Aufständen der Königstreuen (Royalisten) und der »Gleichen« (Kommunisten) unter Babeuf, die aber von den Generälen Barras (1755-1829) und Napoleon Bonaparte (1769-1821) niedergeschlagen werden. Die Militärdiktatur kündigt sich an. =>
 
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